Die Sachsen essen weniger Fleisch. Das hat Folgen. Denn die Billigangebote in den Supermärkten sind auf Quantität berechnet. Nur hoher Verbrauch billigen Fleisches macht Massentierhaltung auch rentabel. Wenn aber die Nachfrage – auch wegen steigender Wurstpreise – sinkt, müssen zwangsläufig auch die Tierbestände abgebaut werden. Das zeigt nun auch die sächsische Statistik für 2022.
Rund 498.700 Schweine wurden zum Stichtag im Jahr 2022 in 130 sächsischen Betrieben mit Schweinehaltung erfasst. Im Vergleich zur Vorjahreserhebung bedeutete dies einen erheblichen Rückgang des Bestandes um 110.600 Tiere bzw. 18 Prozent, meldet das Statistische Landesamt. Damit ist ein neuer Tiefststand in der sächsischen Schweinehaltung festzustellen. Je 100 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche wurden in Sachsen durchschnittlich 56 Schweine gehalten. Deutschlandweit waren es mit 129 Schweinen mehr als doppelt so viele.
Und auch mit 435.000 Rindern in 6.500 Haltungen wurde in Sachsen der niedrigste Rinderbestand seit Beginn der Zählung im Statistischen Landesamt im Jahr 1992 ermittelt. Im Vergleich zu 2021 wurden 8.700 Rinder (-2 Prozent) weniger erfasst. Die Zahl der Rinderhaltungen ist dagegen minimal gestiegen. Nahezu 40 Prozent des Rinderbestandes waren Milchkühe.
Die Schafbestände verzeichneten in Sachsen wie in den vergangenen Jahren einen leichten Abwärtstrend. 62.400 Tiere in 420 sächsischen schafhaltenden Betrieben bedeuteten einen Rückgang zum Vorjahr um 1.600 Schafe (‑2,5 Prozent) und den niedrigsten Schafbestand seit Durchführung der Erhebung 2011. Noch vor zehn Jahren wurden in Sachsen rund 20 Prozent mehr Schafe gehalten.
Die Mehrzahl der Schafe (46.700) waren weibliche Tiere zur Zucht, darunter knapp 600 Milchschafe.
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