Passend zum gerade verรถffentlichen โDeutschlandatlasโ des Bundesinnenministerium stellte das Statistische Landesamt des Freistaats Sachsen am Mittwoch, 10. Juli, die neue Bevรถlkerungsprognose fรผr Sachsen vor. Und da in der sรคchsischen Regierung kein anderes Konzept sichtbar ist als das der Verwaltung des Mangelhaften, rechnen die Statistiker wieder damit, dass die sรคchsische Bevรถlkerung bis 2030 auf unter 4 Millionen schrumpft.
Es kรถnnte sogar noch deprimierender werden: In Sachsen sollen nach aktuellen Berechnungen im Jahr 2060 zwischen 3,4 Millionen und 3,7 Millionen Personen leben. Dies bedeutet einen Bevรถlkerungsrรผckgang um 369.000 bis 663.000 Personen bzw. 9 bis 16 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018, teilt das Statistische Landesamt mit. Voraussichtlich bis zum Jahr 2032 wird damit Sachsens Bevรถlkerung unter 4 Millionen fallen.
Damit einhergehend setzt sich die Alterung der sรคchsischen Bevรถlkerung fort. So steigt das Durchschnittsalter auf bis zu 48 Jahre im Jahr 2060.
Dabei wird der Bevรถlkerungsrรผckgang auch weiterhin durch das Geburtendefizit bestimmt, da bei den Wanderungen fรผr Sachsen mit Wanderungsgewinnen sowohl mit dem Bundesgebiet als auch mit dem Ausland gerechnet wird.
Auch fรผr Deutschland insgesamt wird in Variante 1 und 2 von einer rรผcklรคufigen Bevรถlkerung bis 2060 (- 6 Prozent bei Variante 2, bis โ 10 Prozent bei Variante 1) ausgegangen. In Variante 3 wรผrde sich die Einwohnerzahl bis 2060 wieder auf den Bevรถlkerungsstand von 2018 entwickeln.
Im Vergleich dazu nimmt die sรคchsische Bevรถlkerung stรคrker ab, diese Entwicklung verlรคuft aber im Vergleich zu den anderen vier neuen Bundeslรคndern (Berlin mal wieder ausgeblendet) am moderatesten, betonen die Statistiker.
Die natรผrlich nicht vorausberechnen kรถnnen, wie sich die Politik bis dahin verรคndert, ob zum Beispiel auch einmal Regierungen drankommen, die Demografie als offenen Prozess begreifen und die Region tatsรคchlich international besser vernetzen. Denn die miserablen Geburtenzahlen haben ja Ursachen. Und dass die jungen Sachsen lieber in die Groรstรคdte ziehen, ebenfalls. Und vรถllig unberechenbar sind aktuell noch die Folgen des Klimawandels oder die des digitalen Wandels, der ja auch Berufskarrieren und Wirtschaftsstrukturen grรผndlich verรคndert.
Detailliertere Informationen zu den Annahmen fรผr Sachsen aus der 14. koordinierten Bevรถlkerungsvorausberechnung will das Statistische Landesamt aber planmรครig erst im vierten Quartal 2019 verรถffentlichen.
Das Statistische Bundesamt hat am 27. Juni seine 14. koordinierte Bevรถlkerungsvorausberechnung (14. kBV) fรผr Deutschland und die Bundeslรคnder verรถffentlicht. Basierend auf der Analyse der Bevรถlkerungsentwicklung 2013 bis 2018 berechnete das Statistische Bundesamt mehrere Varianten, denen verschiedene Annahmen zur Bevรถlkerungsentwicklung zugrunde liegen. In den Berechnungen fรผr die Bundeslรคnder in drei Varianten wird von einer moderaten Entwicklung der Lebenserwartung und einem stabilen Geburtenverhalten ausgegangen, bei unterschiedlichen Annahmen zum Wanderungssaldo.
So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:
Keine Kommentare bisher
โIm Vergleich dazu nimmt die sรคchsische Bevรถlkerung stรคrker ab, diese Entwicklung verlรคuft aber im Vergleich zu den anderen vier neuen Bundeslรคndern (Berlin mal wieder ausgeblendet) am moderatesten, betonen die Statistiker.โ
Das ist eher unwahrscheinlich, dass es in Sachsen am moderatesten sein wird. Wรคhrend in Sachsen schon fleiรig geschrumpft wird, nimmt die Bevรถlkerungszahl in Brandenburg immerhin noch zu. 2017 um 9.000 Personen, 2018 (Jan bis Okt) um 8.000 Personen und der Druck aus Berlin wรคchst immer stรคrker auch auf das Berliner Umland, sodass nun auch Orte im 50-km-Radius ein Bevรถlkerungsplus verzeichnen kรถnnen โ sofern ein Bahnanschluss vorhanden ist
https://www.statistikportal.de/de/brandenburg/bevoelkerung