Am 2. April veröffentlichte das Sächsische Landesamt für Statistik neue Zahlen zu den Arbeitnehmereinkommen in Sachsen. Mit Betonung auf Arbeitnehmer. Auch wenn das die Mehrzahl der Arbeitseinkommen in Sachsen umfasst. 2013 profitierten sie von der relativen wirtschaftlichen Stabilität im Land - und natürlich von einigen von den Gewerkschaften durchgesetzten Tarifforderungen.
Die Arbeitnehmer in Sachsen verdienten im Jahr 2013 brutto, das heißt vor Abzug der Lohnsteuer und Sozialbeiträge, durchschnittlich 25.492 Euro und damit 648 Euro bzw. 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Da es aber auch in den anderen Bundesländern Lohnsteigerungen gab, bedeutet der Zuwachs auch diesmal keine Verringerung des Abstands zum Lohnniveau etwa im Westen der Republik. Im Bundesdurchschnitt betrug der Jahresverdienst 31.019 Euro je Arbeitnehmer, was einen Anstieg um 670 Euro bzw. 2,2 Prozent im Vergleich zu 2012 bedeutete.
Während in den alten Ländern (ohne Berlin) ebenfalls eine Steigerung um 2,2 Prozent zu verzeichnen war, erreichten die fünf neuen Länder mit 2,4 Prozent ein etwas höheres Plus. Trotzdem verharrte der Pro-Kopf-Verdienst in Sachsen seit dem Jahr 2009 bei rund 82 Prozent des bundesweiten Durchschnittsverdienstes. Was nicht nur an der stark ausgeprägten Dienstleistungsstruktur der sächsischen Wirtschaft liegt, sondern auch am durchschnittlich geringeren Verdiensteinkommen im Produzierenden Gewerbe im Vergleich zur westdeutschen Industrie.
Innerhalb der sächsischen Wirtschaft wurde der höchste Pro-Kopf-Verdienst zwar im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe erzielt – immerhin 30.286 Euro. Doch der Spitzenverdienst im Freistaat Sachsen repräsentierte nur 72,5 Prozent des Bundesverdienstes in dieser Branche.
Die niedrigsten Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer in Sachsen vermeldete, wie auch in den vergangenen Jahren, die Land- und Forstwirtschaft, Fischerei mit 18 911 Euro. Was dann aber mit 107,5 Prozent erstaunlicherweise über dem Bundesdurchschnitt liegt.
Der Vergleich zum Jahr 2012 zeigte in allen sächsischen Wirtschaftsbereichen mit Ausnahme des Baugewerbes (-2,5 Prozent) Zuwächse beim Pro-Kopf-Verdienst. Wobei der “Lohnverlust” im Baugewerbe keiner echten Lohnsenkung entspringt, sondern der Tatsache, dass das Baugeschehen durch den überlangen Winter erst mit zweimonatiger Verspätung starten konnte.Mit einem Durchschnittseinkommen der Arbeitnehmer rangiert Sachsen nun im Ländervergleich auf Rang 13 – hinter Brandenburg und knapp vor Thüringen. Spitzenreiter im Osten ist Berlin mit 30.775 Euro Durchschnittsverdienst.
Dabei gehören sowohl Berlin wie auch Sachsen zu den Bundesländern, deren ausgezahlte Lohnsumme prozentual stärker stieg als das Durchschnittseinkommen. Beide haben also auch im Jahr weitere neue Arbeitsplätze schaffen können.
Bei den Lohnanstiegen lag das Produzierende Gewerbe ohne Baugewerbe mit 4,3 Prozent vor dem Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation mit 4 Prozent.
Was fehlt in der Liste? – Die kleine Differenz zwischen Arbeitnehmern und Erwerbstätigen. 2013 kamen auf die insgesamt gezählten 1,988 Millionen Erwerbstätigen in Sachsen 1,759 Millionen Arbeitnehmer, welch Letztere in diese Berechnungen der Statistiker eingegangen sind. Der Rest von 229.000 Personen umfasst die Selbstständigen und die mithelfenden Familienangehörigen.
Ein wenig verzerrt werden die Zahlen auch dadurch, dass in der Menge der 1,759 Millionen Arbeitnehmer auch die 204.000 marginal Beschäftigten mitgezählt werden.
Die Statistik dazu: www.statistik.sachsen.de/download/200_MI_2014/MI-65.pdf
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