Am Lohnniveau hängt das Wohlergehen einer Region. Das ist bekannt. Ist es zu niedrig, fehlt nicht nur die Kaufkraft. Dann fehlen auch die Steuereinnahmen. Fast zehn Jahre lang stagnierte das Lohnniveau in Sachsen, schaffte in guten Jahren gerade einmal den Inflationsausgleich. Auch 2011 ist noch kein berauschendes Jahr gewesen: Die Verdienste stiegen um 2,3 Prozent über Vorjahresniveau. Die Inflation lag am Jahresende bei 2,2 Prozent.
Dabei bezieht sich die Einkommensstatik praktisch nur auf die Vollzeitkräfte. All die prekären Jobs, die ebenfalls zum Sinken der offiziell registrierten Arbeitslosigkeit beigetragen haben, werden hier nicht berücksichtigt.
Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Freistaat Sachsen verdienten 2011 einschließlich aller Sonderzahlungen durchschnittlich 33.463 Euro, hat das Statistische Landesamt jetzt als offizielle Zahl herausgegeben. Das sind 2,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Die bezahlte Wochenarbeitszeit (39,5 Stunden) war erneut leicht gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lagen die Bruttomonatsverdienste – ohne Sonderzahlungen – bei durchschnittlich 2.603 Euro, das ist ein Plus von 2,2 Prozent.
Das deutsche Durchschnittsniveau lag übrigens bei 3.311 Euro, was sogar 2,6 Prozent mehr bedeutete als im Vorjahr. Was auch bedeutet: Das sächsische Lohnniveau hinkt der gesamtdeutschen Entwicklung weiter hinterher. Von einem “Aufholprozess” in irgendeiner Art kann nicht die Rede sein. Tatsächlich lag das Lohnniveau sächsischer Vollzeitkräfte bei mageren 78,6 Prozent.Vollzeitbeschäftigte Frauen erhielten 2011 durchschnittlich 31.974 Euro und erzielten somit 93,3 Prozent des Verdienstniveaus der männlichen Kollegen, das bei 34.276 Euro lag. 2010 lag der entsprechende Anteil bei 94,8 Prozent.
Im Produzierenden Gewerbe erhielten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 2011 durchschnittlich 31.045 Euro, das waren 3,1 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum (30.120 Euro). Die Zahl der bezahlten Wochenstunden erhöhte sich von durchschnittlich 38,7 Stunden auf 39,3 Stunden.
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Der Jahresdurchschnittsverdienst im Dienstleistungsbereich erhöhte sich um 2,2 Prozent auf 35.239 Euro brutto. Die bezahlte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten lag bei durchschnittlich 39,5 Stunden und damit nur geringfügig über dem Vorjahr (39,4 Stunden).
Unter 20.000 Euro lagen die Jahresverdienste Vollzeitbeschäftigter in den Bereichen “Wach- und Sicherheitsdienste sowie Detekteien” (17 931 Euro), “Erbringung von sonstigen überwiegend persönlichen Dienstleistungen” (18.571 Euro), “Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln” (18.719 Euro), “Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen” (18 815 Euro) und auch im Gastgewerbe (19.532 Euro).
Und zu den Geringerverdienern gehörte auch der im Dienstleistungssektor verortete Bereich “Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften” mit 19.635 Euro Brutto-Jahresverdienst. Leiharbeiter bekamen also nur rund 63 Prozent dessen, was ihre fest angestellten Kollegen bekamen.
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