Der Frost biss sich zwar erst Am Ende des Monats fest, der Arbeitsmarkt - und nicht nur der Leipziger - schaltete aber wie alle Jahre pünktlich zum Jahreswechsel in den Wintermodus um. Die Arbeitslosenzahlen sprangen in die Höh'. Nicht so doll wie noch im Vorjahr, meint Arbeitsagentur-Chef Frank Weise.
“Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit hat rein jahreszeitliche Gründe”, sagte er am Dienstag, 31. Januar, bei der Vorstellung der gesamtdeutschen Zahlen in Nürnberg. “Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben weiter deutlich zugenommen, und die Nachfrage nach Arbeitskräften liegt auf hohem Niveau.”
Insgesamt waren 48.574 Männer und Frauen im Agenturbezirk Leipzig, zu dem neben Leipzig auch die Geschäftsstellen Delitzsch, Eilenburg, Borna und Geithain gehören, im Januar 2012 arbeitslos gemeldet. 32.984 (Vormonat 30.141) davon waren in der Stadt Leipzig arbeitslos gemeldet.
Davon wieder waren 26.121 Personen Arbeitslosengeld-II-Empfänger – 1.457 Personen mehr als im Vormonat (24.664) aber 2.343 weniger als noch vor einem Jahr (28.464).
“Dass die Arbeitslosenzahlen zu Jahresbeginn in die Höhe gehen, hat vor allem saisonale Gründe und überrascht uns nicht”, erläutert Dr. Simone Simon, Geschäftsführerin des Jobcenter Leipzig. “Im Vergleich zum Januar des Vorjahres haben wir im Bereich des Jobcenters einen Rückgang der Arbeitslosigkeit von über 2.300 Menschen erreicht. An diese gute Entwicklung werden wir auch in 2012 anknüpfen und alles daran setzen, die Arbeitslosigkeit in Leipzig weiter zu reduzieren. Ein wichtiges Ziel im aktuellen Jahr besteht darin, auch diejenigen Menschen in verfestigter Arbeitslosigkeit wieder ein Stück weit an das Erwerbsleben heranzuführen.
Genauere Gründe für den Anstieg der Zahlen im Januar führte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Leipzig, Elke Griese, an: “In der Januarstatistik sind die Jahresendentlassungen, das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge zum Jahresende, das Ende von Maßnahmen auf dem zweiten Arbeitsmarkt und winterbedingte Entlassungen enthalten. Diese Entwicklung ist typisch für einen Januar und kommt nicht überraschend. Trotz des steilen Anstiegs der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Dezember gibt es im Agenturbezirk Leipzig im Januar 2012 mehr als 5.000 arbeitslose Menschen weniger als im Januar 2011.”
Und obwohl im Bereich des Jobcenters die Zuwachs an gemeldeten Arbeitslosen mit 1.457 größer war als im Bereich der Arbeitsagentur (+ 1.386 im SGB III), sank die Zahl der Leistungsempfänger nach dem SGB II im Jobcenter Leipzig auf 73.467 Personen. Im Dezember 2011 waren es noch 73.944. Die Männer und Frauen wurden in 44.103 Bedarfsgemeinschaften – auch das wieder weniger als im Dezember – da waren es noch 44.370.
Und dabei ging es bei Arbeitsagentur und Jobcenter auch im Januar durchaus dynamisch zu. 12.371 Menschen mussten sich im Agenturbezirk arbeitslos melden. Im Dezember waren es noch 9.503 gewesen. Für 8.220 Menschen, das waren 637 weniger als im Dezember, endete im Januar die Arbeitslosigkeit. Dass dabei viele Betroffene gleich wieder im Jobcenter landeten, liegt am niedrigen Lohnniveau in etlichen der betroffenen Branchen. Das betrifft auch Männer.
Von den 1.457 Personen, die im Jobcenter Leipzig zusätzlich als arbeitslos gezählt wurden, waren 489 Frauen (womit deren Zahl im Jobcenter auf 11.304 stieg) und 969 Männer.
Die Zahl der langzeitarbeitslosen Männer und Frauen ist mit 10.807 um 325 Personen höher als im Vormonat aber mit -1.546 deutlich geringer als noch vor einem Jahr. Die Zahl der arbeitslosen Personen über 50 Jahre ist mit aktuell 7.369 im Vergleich zum Vormonat um 490 gestiegen. Bei den Jugendlichen unter 25 Jahren (aktuell 2.338) ist im Vergleich zum Dezember 2011 eine Zunahme der Arbeitslosigkeit um 147 zu verzeichnen.
Der Kalte Winter wird auch die Zahlen in den nächsten Wochen beeinflussen. Elke Griese dazu: “Auch für den nächsten Monat erwarte ich einen Anstieg der Arbeitslosenzahl. Dieser wird aber wahrscheinlich nur gering ausfallen und fast ausschließlich von den Witterungsbedingungen abhängen.”
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