Zu Beginn der Stadtratssitzung am Mittwoch, dem 19. Juni, werden sich um 13.30 Uhr Mitarbeitende des gemeinnützigen Vereins Mütterzentrum e.V. Leipzig vor dem Neuen Rathaus positionieren, um persönlich die fast 2.000 Unterschriften zur Rettung des Umweltbildungsprojekts Restlos an den Petitionsausschuss zu übergeben. Das Projekt gibt es seit 2016. Doch nun droht ein Ende der Förderung durch die Stadt.

„Wir wollen den Stadträt/-innen noch einmal aus nächster Nähe präsentieren, was das Restlos-Projekt leisten kann und welchen Stellenwert es bereits für Leipzigs Umweltbildung einnimmt. Dafür werden wir neben der Unterschriftenliste das RestlosMobil mitbringen, die tollen Zitate unserer Unterstützenden und ein Infoblatt mit Zahlen und Fakten rund um die Restlos-Werkstatt“, beschreibt Geschäftsführerin Raymonde Will das Vorhaben.

Wer den Verein bei dieser leisen und friedlichen Aktion für den Erhalt des Restlos-Projekts unterstützen möchte, ist eingeladen, das Team am Neuen Rathaus zu treffen. Auch Kinder sind herzlich willkommen: Am RestlosMobil wird es kleine Mitmachangebote für sie geben.

Das Projekt „Restlos“

Seit 2016 setzt sich der gemeinnützige Verein Mütterzentrum e.V. Leipzig mit dem Umweltbildungsprojekt „Restlos – Werkstatt für Umweltbildung und Upcycling“ (Restlos) für nachhaltiges Denken und Handeln ein. Mit einer Kombination aus Reststoff-Materialfundus, Upcycling-Werkstatt und mobilen Workshops schult Restlos auf spielerische Art das Material-, Rohstoff- und Umweltbewusstsein von Kindern und Jugendlichen. Seit 2024 geschieht dies sogar stadtweit mit dem mobilen Angebot „Restlos on tour“.

Mit dem Bescheid vom Umweltamt Anfang März wurden die per Stadtratsbeschluss zugesicherten Fördergelder für Restlos zum Teil nicht ausgezahlt. Geld, mit dem das Projektteam fest gerechnet hatte und dessen Streichung das Ende der Werkstatt für Umweltbildung und Upcycling bedeutet.

Der gemeinnützige Trägerverein Mütterzentrum e.V. Leipzig protestierte: Er reichte Widerspruch beim zuständigen Umweltamt ein und startete eine Online-Petition. Dank reger Beteiligung der Zivilbevölkerung und tatkräftiger Unterstützung seitens der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wurde am 22. Mai erfolgreich die Förderung der ersten sechs Monate des Jahres 2024 erstritten.

Das erste Halbjahr geht jedoch in großen Schritten seinem Ende entgegen, weshalb der Verein direkt in die Fördermittel- und Spenden-Akquise für den Folgezeitraum startet. Das Finanzierungsloch beläuft sich nunmehr auf 44.000 Euro. „Unser Ziel: Ein Bewilligungsbescheid für das zweite Halbjahr 2024, vor allem aber eine dauerhafte Förderung der Werkstatt für Umweltbildung und Upcycling. Die Stadt Leipzig der Zukunft braucht Umweltbildung!“, plädiert Projektleiterin Sandra Lehmann.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar