Am Dienstag, dem 9. Mai 2023, zum Auftakt der „Velo-city 2023“ in Leipzig, laden Leipziger Umwelt- und Verkehrsverbände zur Kundgebung vor dem Leipziger Hauptbahnhof ein. Sie wollen damit ihre Forderung nach Tempo bekräftigen. Außerdem soll mit der Aktion die Umgestaltung des Verkehrsraums vor dem Hauptbahnhof begrüßt und sich bei der Stadt Leipzig bedankt werden.

Von 15:30 bis 16:45 Uhr wird dazu auch ein Pop-up-Radweg vom Hauptbahnhof Westseite bis zur Löhrstraße eingerichtet. Dort, wo das Verkehrsdezernat noch in diesem Jahr ebenfalls einen in verkehrsgrün angelegten Radweg schaffen will.

Mit der Kundgebung am Dienstag soll auf die positive Entwicklung des Verkehrsraumes vor dem Hauptbahnhof hingewiesen werden. Mit dem Pop-up-Radweg entsteht erstmals ein lückenloser Radfahrstreifen auf dem nördlichen Promenadenring – wenn auch zunächst nur temporär. Eine Zählstelle dokumentiert die Anzahl der Durchfahrten an diesem Tag. Zudem ist eine „Dank-Stelle“ mit Süßigkeiten für Passanten und Radfahrende geplant.

Forderung: nachhaltige Mobilität fördern

Thomas Gentsch von Verkehrswende Leipzig erklärt dazu: „Wir wollen uns bei der Stadt Leipzig und beim VTA für diesen mutigen Schritt bedanken. Ein weiteres Mal ist das prophezeite Verkehrschaos ausgeblieben und stattdessen ist am Hauptbahnhof endlich mehr Platz für zu Fuß Gehende und Radfahrende entstanden. Diese positiven Erfahrungen gilt es nun auszubauen.“

Robert Strehler vom ADFC Leipzig betont: „Nachhaltige Mobilität und lebenswerte Städte gehören unweigerlich zusammen und erfordern ein Umdenken in unseren autozentrierten Städten. Wir fördern die städtische Lebensqualität nur, indem wir den bereits vergebenen Platz für Autospuren sowie parkende Autos neu auf- und gerechter verteilen.

Dazu gehört eben auch, dass man sich nicht nur kleinteiligen Verbesserungen widmet, sondern auch an großen Knotenpunkten wie dem Hauptbahnhof nachhaltige Mobilität fördert.“

Flashmob für „Tempo 30“

Im Anschluss an die Pop-up-Radwege Aktion findet von 17 bis 17.15 Uhr ein Flashmob „Pro Tempo-30“ statt. Dabei legen sich 31 Personen in weißen Maleranzügen auf die eigens dafür gesperrte Straße und formen mit ihren Körpern den Schriftzug „Tempo 30“. In Übereinstimmung mit der bundesweiten Initiative „Lebenswerte Städte“ wird Bundesverkehrsminister Volker Wissing dazu aufgefordert, endlich ein modernes Straßenverkehrsgesetz zu erarbeiten, das den Kommunen mehr Spielraum zur Einführung von Tempo 30 gibt.

„Die vielen Vorteile von Tempo 30 sind lange bekannt und der ADFC setzt sich seit Jahren dafür ein. 700 deutsche Städte fordern mehr Freiheiten bei der Gestaltung ihrer Straßen, darunter auch Leipzig“, sagt Konrad Krause vom ADFC Sachsen.

„Nur das Bundesverkehrsministerium blockiert leider, wenn es um mehr Verkehrssicherheit geht. Jahr für Jahr sterben hunderte Menschen auf dem Rad, weil auf unseren Straßen schneller Autoverkehr mehr wert ist als Menschenleben. Bundesverkehrsminister Wissing steht in einer unmittelbaren Verantwortung, endlich zu handeln.“

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