Am Samstag, 6. August, eröffnet in Leipzig eine Ausstellung von Künstlerinnen und Künstlern, die dem inhaftierten Julian Assange gewidmet ist. 24 Künstler unter anderem aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Kanada und Japan zeigen Malerei, Installation, Foto, Skulptur, digitale Kunst und Performance in der Galerie salonrogue in der Lößniger Straße 46.
Unter anderem wird es in der Galerie salonrouge eine Rauminstallation mit dem Originalgrundriss und Original-Geräuschen der Gefängniszelle Belmarsh geben, wo Julian Assange gleich nach seiner Verhaftung für 50 Wochen eingesperrt wurde. Belmarsh ist ein Hochsicherheitsgefängnis, in dem für gewöhnlich „Häftlinge untergebracht sind, die von den Strafvollzugsbehörden als besonders gefährlich eingestuft werden.“
Dass der Journalist und Sprecher von WikiLeaks hier mit richtigen Schwerverbrechern untergebracht wurde, erzählt eine Menge über das Verständnis englischer und us-amerikanischer Behörden von Pressefreiheit. Und entsprechend drakonisch sind auch die Strafen, die Julian Assange drohen, wenn er jetzt in die USA abgeschoben wird.
Mehrere der ausstellenden Künstler sind im Netzwerk artistsforassange.org vertreten.
Zum öffentlichen Auftakt der Ausstellung wird am Samstag, 6. August, ab 14 Uhr die interaktive Skulptur www.anythingtosay.com des italienischen Bildhauers Davide Dormino auf dem Augustusplatz ausgestellt. Dazu lädt die Piratenpartei ein, die sich zusammen mit DiEM25 an die Seite der engagierten Kunstschaffenden stellt und diese Aktion unterstützt.
Thomas Köhler von den Leipziger Piraten wird eine öffentliche Rede zur Pressefreiheit halten. Auch der Präsident der EU Piraten, Mikulas Peksa (Mitglied des Europaparlaments und Absolvent der Uni Leipzig), hat sein Kommen in Aussicht gestellt.
Weltweit engagieren sich zehntausende Menschen und hunderte von zivilgesellschaftlichen Organisationen für einen Stopp der Auslieferung und die Freilassung des inhaftierten Journalisten und Whistleblowers Julian Assange.
Mit großer Sorge betrachten die Piraten den symbolisch gewordenen Fall von strafrechtlicher Verfolgung für das Aufdecken von Kriegsverbrechen. Die Piratenpartei Deutschland wandte sich bereits 2019 an die britische Botschaft, um seine Freilassung zu fordern. Zu Jahresbeginn 2022 nominierten die Piraten im Europaparlament Julian Assange für den Friedensnobelpreis.
„Der Titel der Ausstellung ‚Julians Freedom is your Freedom‘ entspricht voll und ganz unserer Haltung, denn hier geht es um unser aller Freiheit“, sagt Jörg Wunderlich, Pressebeauftragter der Piraten Sachsen-Anhalt.
„Eine Auslieferung und Verurteilung nach überkommenen Spionagegesetzen wäre eine Bankrotterklärung für die Pressefreiheit in der westlichen Welt. Whistleblower und investigative Journalisten benötigen umfassenden Schutz vor Strafverfolgung – nicht nur in der Wirtschaft, sondern in allen Ebenen des Staates. Wir Piraten fordern deshalb eine entsprechende Überarbeitung des von der Ampel-Regierung beschlossenen Hinweisgeberschutzgesetzes (HinSchG).“
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