Es reicht nicht, mit dem Finger nur auf die Stadt zu zeigen, damit die sich um Straßenbäume, Schmetterlingswiesen und Kaltluftschneisen kümmert. Auch Hausbesitzer stehen in der Pflicht, auch wenn viele gern so tun, als ginge sie der ganze Kram mit Klimaerhitzung, Artenschwund und Grün in der Stadt nichts an. Doch, sagt der BUND Leipzig. Und lädt dazu ein, über richtig grüne Höfe in Leipzig nachzudenken.

Das neue Projekt „Grüne Höfe“ des BUND Leipzig hilft ab sofort, Höfe und Grünflächen in Leipziger Wohngebieten ökologisch aufzuwerten. Auf diesem Wege können sowohl die Nutzer/-innen als auch die Eigentümer/-innen solcher Flächen einen Beitrag zu einer ökologisch orientierten Stadtentwicklung leisten. Im Zuge klimatischer Veränderungen und baulicher Verdichtung werden Grünflächen in der Stadt immer wichtiger, lädt der BUND zu diesem neuen Projekt ein.

Die Bedrohung vieler Lebensräume

„Eine ökologische Aufwertung von Grün- und Freiflächen im privaten Siedlungsbereich im Sinne einer naturnahen Begrünung und Umstrukturierung fördert die einheimische Tier- und Pflanzenwelt. Außerdem lässt sich durch einen solchen Schritt das Mikroklima und damit die Wohnqualität in Städten wesentlich verbessern“, erklärt Henrike Barske, die Projektkoordinatorin von „Grüne Höfe.“

Die zunehmende Versiegelung im urbanen Raum bedrohe die Lebensräume vieler Arten und somit die biologische Vielfalt. Daher sei es wichtig, Räume der Erholung und Naturerfahrung zu schaffen. Diese dienen gleichzeitig als essenzielle Rückzugsräume für die Tierwelt. So entstehen wertvolle und attraktive Flächen für Mensch und Tier.

... und so kann ein lebendiger Innenhof nach der Umgestaltung aussehen. Foto: Stiftung für Mensch und Umwelt
… und so kann ein lebendiger Innenhof nach der Umgestaltung aussehen. Foto: Stiftung für Mensch und Umwelt

Das Projekt des BUND Leipzig unterstützt die Umsetzung der Grünen Höfe in vielerlei Hinsicht. Neben allgemeiner Planungshilfe für die Umgestaltung geeigneter Flächen und fachlicher Beratung bei der Auswahl ökologisch wertvoller Pflanzen können auch Aufwandsentschädigungen gewährt werden.

„Interessierte können nicht nur Fachliteratur zu Themen wie Pflanzenauswahl, Pflanzenschutz und Gartengestaltung ausleihen, sondern auch benötigte Gartengeräte. Außerdem bietet unser Projektteam Unterstützung bei der Überzeugung der Eigentümer/-innen an“, erläutert Barske.

Insbesondere Mieter/-innen und Hausgemeinschaften sind dazu eingeladen, ihre Höfe nach ökologischen Gesichtspunkten umzugestalten. Voraussetzung hier ist natürlich, dass die jeweiligen Hausverwaltungen bzw. -eigentümer/-innen vorher zustimmen. Die Aufwandsentschädigungen können ausschließlich für aktiv werdende Mieter/-innen und Hausgemeinschaften gewährt werden.

Für den ersten Schritt, die Ansprache der Hausverwaltung, stelle das Projekt eine Mailvorlage zur Verfügung. In ganz Leipzig können ab sofort individuelle Hoftermine vereinbart werden.

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