Der BUND Leipzig hat am Mittwoch, 19. Januar, die Petition „Grün statt Beton am Plagwitzer Bürgerbahnhof! Erweiterung des Bürgerparks statt Gewerbeneubauten!“ gestartet. Die Aktion wird vom Ökolöwen und NABU Leipzig unterstützt. Ziel ist, die Bebauung der Fläche zwischen Ladestraße West und Radweg am Plagwitzer Bürgerbahnhof zu verhindern. Stattdessen soll die Fläche entsiegelt, begrünt und als öffentliche Parkanlage an die vorhandene zentrale Grünachse angegliedert werden.

„Die geplante Sanierung der alten Bahnschuppen und bauliche Ergänzung entlang der Gleisanlagen bieten ausreichend Raum für eine gewerbliche Nutzung. Darüber hinaus besteht hier kein Bedarf an gewerblichen Neubauten. Im Leipziger Westen finden sich viele, oft seit Jahren leerstehende Immobilien, welche hervorragend für die Ansiedelung von Kleingewerbe, Büros und Handel geeignet sind“, erklärt Martin Hilbrecht, Vorsitzender des BUND Leipzig.

„Dieses Potenzial muss vorrangig genutzt und dem spekulativen Leerstand entgegengewirkt werden.“

Der BUND Leipzig fordert daher die Entsiegelung der brachliegenden Fläche zwischen Ladestraße West und Radweg. Die jetzt schon voreilig von der Stadt gerodeten Bäume und Großsträucher sollen ersetzt, vorhandene Biotopstrukturen ausgebaut und zerstörte Lebensräume wiederhergestellt werden. Zudem soll die Stadt die Freifläche dauerhaft erhalten und schützen. Die Online-Petition kann auf der Webseite des BUND Leipzig unterzeichnet werden. Des Weiteren liegen Unterschriftenlisten im Stadtgebiet aus.

Die Baupläne im Bebauungsplan

Der von der Stadt vorgelegte Bebauungsplan sieht zwischen der Ladestraße West und dem Radweg den Neubau mehrerer mehrstöckiger Gewerbebauten vor. Des Weiteren sollen die alten Bahnschuppen an der Ladestraße West saniert und ebenfalls für Gewerbe nutzbar gemacht werden.

Im nördlichen Teil ist zudem eine Mischbebauung aus Wohnen und Gewerbe geplant. Diese Planung steht im Widerspruch zum „Zielbild des INSEK 2030“ der Stadt Leipzig, das eine Balance zwischen Freiraum und Verdichtung beinhaltete. So ist das gesamte Gelände im Landschaftsplan als wichtige Grünverbindung und Erholungsschwerpunkt ausgewiesen.

„Als Teil eines weitreichenden Biotop- und Grünverbunds sowie als Frisch- und Kaltluftentstehungsgebiet hat das Gelände eine herausragende Bedeutung für das Stadtklima, den Artenschutz, die Gesundheit der Bürger/-innen, quartiersnahe Kultur-, Sport- und Freiraumversorgung sowie alternative Mobilität“, beschreibt Elke Thiess, stellvertretende Sprecherin des Arbeitskreises Natur- und Artenschutz des BUND Leipzig, das Gebiet.

Die geplante Bebauung würde die Grün- und Freiraumqualität des Geländes zerstören. Durch eine Begrünung hingegen würde sie verbessert werden können.

Die konkreten Forderungen der Petition

a. Die brachliegende Fläche zwischen Ladestraße West und Radweg soll entsiegelt, begrünt und als öffentliche Freifläche an die vorhandene zentrale Grünachse angegliedert werden.

b. Vorhandene Biotopstrukturen (Lebensräume Zauneidechse, Wechselkröte, Insekten, Brutvögel) sollen bei der Gestaltung der Freifläche integriert bzw. zuvor zerstörte Lebensräume wiederhergestellt werden.

c. Die voreilig gerodeten Bäume und Großsträucher sind im direkten Umfeld in mindestens gleichwertiger Qualität zu ersetzen.

d. Die Fläche ist als Teil einer gesamtstädtischen urbanen Freiraumverbindung und als wichtiges Element zum Vernetzen grüner Biotope dauerhaft zu erhalten und zu schützen.

e. Die Aufnahme der Gesamtfläche in die Biotopverbundplanung (Stadtplanungsamt, Amt für Stadtgrün und Gewässer, Amt für Umweltschutz) ist zu prüfen und dort zu diskutieren.

Direkt zur Petition des BUND Leipzig.

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