Wenn es um die deutschen Klimaziele geht, wird meist nur auf die großen Kraftwerke geschaut. Aber die sind nur ein Teil des Problems. Ein ebenso großes Problem ist die Art unseres heutigen Verkehrs, der zu einem Drittel zu den deutschen Treibhausgasemissionen beiträgt. Jahrzehntelang hat Deutschland auf den motorisierten Individualverkehr gesetzt. Aber die Verkehrswende ist überfällig und muss zwingend auch Bundespolitik werden. Dafür startete am Donnerstag, 26. August, auch von Leipzig ein Klimaprotest – mit dem Fahrrad natürlich.

Mehr als 400 Studierende aus über 100 Städten haben sich zusammengetan, um vom 20. August bis zum 10. September in der von Students for Future organisierten Aktion „Ohne Kerosin Nach Berlin“ (OKNB) bundesweit ihren Klimaprotest mit dem Fahrrad auf die Straße zu bringen.In Leipzig nahm die Ost-Tour von OKNB am Donnerstag, 26. August, ihren Anfang. Um 14 Uhr begann die Auftaktkundgebung als Fahrraddemo am Augustusplatz. Unter anderem auch mit der Initiative „Verkehrswende Leipzig“, die in Leipzig seit einem Jahr darum ringt, dass die Stadt endlich ernsthaft darangeht, den Umweltverbund zu stärken, denn nur so kommt der umweltschädliche Verkehr endlich von der Straße.

Aber dazu braucht es mehr Raum für die klimafreundlichen Verkehrsarten Fahrrad, ÖPNV und natürlich die Fußgänger. Die Botschaft sickert erst so langsam durch, aber eine Verkehrswende gibt es nur mit einer Umverteilung des Verkehrsraumes.

Vom Augustusplatz fuhren die 40 Leipziger Teilnehmer/-innen der Radtour Richtung Markkleeberg, von wo es für die – nun schon mal ordentlich mit Regen eingesprühten – Teilnehmenden dann Richtung Altenburg weiterging, dem Ziel der ersten Etappe. Gemeinsam mit hunderten Radfahrenden aus ganz Deutschland fordern sie lautstark sofortigen wirksamen und gerechten Klimaschutz.

Video: LZ

Die genaue Route und Zeiten der gesamten Tour kann man auf der Website der Klimabänder-Aktion www.klimabaender.de/oknb einsehen.

Auf sechs Touren tragen die radelnden Aktivist/-innen auf ihrem insgesamt 4.000 km langen Fahrradkorso die Forderungen nach einer klimagerechten Welt zur anstehenden Bundestagswahl lautstark an die Öffentlichkeit und natürlich nach Berlin.

Denn großes Finale ist die Demonstration in Berlin am 10. September gemeinsam mit Fridays for Future Berlin und vielen weiteren Bündnispartner/-innen, wo sich die Teilnehmenden dem Klimacamp vor dem Deutschen Bundestag von Fridays for Future anschließen werden.

„Ohne Kerosin Nach Berlin macht lautstark deutlich: Der Klimaprotest lebt. Wir fordern eine
gewaltfreie und gemeinsame Gesellschaftsrevolution. Diese muss grundlegend, demokratisch und sozialökologisch gestaltet werden, jetzt! Studierende und viele mehr aus allen Teilen des Landes tragen diese Botschaft nach Berlin“, formuliert Maren Solmecke, Pressesprecherin der Aktion, die Kernbotschaft.

„Wir rufen alle Menschen auf, sich dieser Aktion und unserem Klimaprotest anzuschließen! Jeder und jede kann mit uns gemeinsam oder einem selbstorganisierten OKNB Tiny Tour eine wichtige Stimme des Klimaprotests sein. Wir streben Diskussionen rund um die Klimakrise mit allen Teilen der Bevölkerung an“, sagt Rahel Meier, bundesweite Pressesprecherin der Students for Future.

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