Am 29. November gab es eine große und aus Sicht der Teilnehmer sehr erfolgreiche Demonstration zum Klimastreik von Fridays For Future in Leipzig. Doch eine Woche später wird noch immer über ein Ereignis diskutiert, das am Rand der Veranstaltung stattfand. Ein Ereignis, das jetzt dazu führt, dass Fridays For Future Leipzig von LVZ, BILD und OE24.at eine Entschuldigung und eine Richtigstellung fordert.

Fangen wir mit der Stellungnahme von Fridays For Future an, wo man sich durch die Berichterstattung in den genannten Medien zu Recht ins falsche Licht gestellt sieht.

Die Stellungnahme von FFF Leipzig

„Die Fridays for Future Ortsgruppe Leipzig hat gemeinsam mit vielen Partnern aus Gesellschaft, Wissenschaft, Sozial- und Umweltverbänden, am 29.11.2019 eine Demonstration im Rahmen des globalen Klimastreiks organisiert. Rund 10.000 Menschen folgten dem Aufruf, was erneut die große Unterstützung innerhalb der Bevölkerung für Fridays For Future zeigt.

Am Rande dieser Demonstration führte der lokale Umweltverein NuKLA e. V. eine Darbietung gegen forstliche Eingriffe im Leipziger Auwald durch. Die 10 teilnehmenden Statist/-innen wurden vom NuKLA e. V. für ihren Auftritt bezahlt. Diese wurde ohne das Wissen oder die Zustimmung von Fridays For Future organisiert. Daher haben auch wir erst durch die Medien von der Bezahlung und der Einstellung von Statist/-innen erfahren.

Wir als Fridays For Future distanzieren uns hiermit mit Nachdruck von der Aktion des NuKLA e. V. und dem Einsatz von bezahlten Statist/-innen. Demokratie entsteht aus freiwilliger Partizipation und ist unabhängig von Bezahlung. Die Klimakrise ist akut und Klimaschutz ist eine Notwendigkeit. Die Fridays for Future-Bewegung lebt von dem freiwilligen ehrenamtlichen Engagement ihrer Mitglieder und Unterstützer/-innen. Wir bezahlen niemanden für seinen/ihren gesellschaftlich-notwendigen Einsatz!

Im Zuge der medialen Berichterstattung war auffällig, wie undifferenziert und irreführend manche Medien berichteten. Es war mehrfach die Rede von ,gekauften Umweltaktivisten‘, wobei häufig nicht zwischen den Aktivist/-innen von Fridays For Future und den Statist/-innen des NuKLA e. V. unterschieden wurde. Außerdem titelte unter anderem die BILD Folgendes: ,Fridays For Future: die gekaufte Klima-Demo von Leipzig‘, OE24.at ,Enthüllt: Klimademo-Teilnehmer wurden bezahlt‘, sowie die LVZ ,Fridays For Future in Leipzig – Jugendliche erhielten Geld fürs Demonstrieren‘.

,Das ist eine Frechheit! Diese pauschalisierenden Formulierungen sind nicht nur falsch und irreführend, sondern diskreditieren auch das politische Engagement von tausenden Menschen, die aus voller Überzeugung – und natürlich unbezahlt! – gemeinsam für konsequenten Klimaschutz auf die Straße gegangen sind!‘, so Lili Braun von Fridays For Future Leipzig.

Wir möchten daher alle Medienvertreter/-innen an eine faire und wahrheitsgetreue Berichterstattung erinnern. Außerdem fordern wir eine Entschuldigung und Richtigstellung seitens der LVZ, aber insbesondere auch von der BILD und von OE24.at.“

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Was war passiert?

Die Rednerplätze bei der Kundgebung zum Klimastreik waren begehrt. Auch der NuKLA e. V. bewarb sich um 4 Minuten Redezeit am 29. November, um auf sein eigenes Anliegen aufmerksam zu machen, bekam diese Redezeit aber nicht. Wollte aber unbedingt auf der Kundgebung ein Zeichen setzen. Aber wie kann man das machen als ein kleiner Verein, der nicht einfach mal ein Dutzend junge Mitglieder mobilisieren kann?

Eine Mahnwache sollte es werden, entschied der NuKLA und versandte am 27. November die entsprechende Pressemitteilung dazu:

Die Pressemitteilung des NuKLA e. V.

„Unter dem Titel ,Auwaldbaumschutz jetzt!‘, ist NuKLA mit einer stillen Mahnwache mit einer Gruppe ab 14 Uhr auf dem Simsonplatz 1, vor den Stufen des Bundesverwaltungsgerichts mit dabei. Unterstützer können sich uns gerne anschließen, unsere Gruppe ist sichtlich erkennbar aufgestellt (die schwarzen mit den weißen Masken, man sieht sie doch).

Pikant ist der Fakt, dass NuKLAs Redebeitrag zum Klima, ungeachtet seines Inhaltes, von den Verbänden NABU, BUND und Ökolöwe im Block der NGOs mehrheitlich am 26.11.19 abgelehnt wurde. Nun wird NuKLA seinen Redebeitrag im Netz veröffentlichten.“

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Das Problem war: Der NuKLA verließ sich nicht auf Freiwillige, sondern suchte direkt per Eintrag ins Digitale Schwarze Brett nach Statisten, die für einen Geldbetrag mitmachen würden: „Der Verein Nukla sucht 10–12 Freiwillige, die sich zum Klimastreik von Fridays vor Future am 29.11. ab 13 Uhr vor dem Verwaltungsgericht schwarz gekleidet, mit einem Schild (mit Texten zum Schutz des Leipziger Auwaldes) und mit weißer neutraler Maske schweigend aufstellen und ab 15 Uhr an der Demo auf dem inneren Ring mitgehen (Ende ca. 17:30 Uhr am Startpunkt)“.

Ein Eintrag, der schon am 28. November für Diskussionen sorgte, sodass der NuKLA e. V. die Aktion am 29. November vor dem Reichsgericht kurzerhand als Kunstprojekt deklarierte. Abrücken wollte Wolfgang Stoiber, Vorsitzender des NuKLA e. V., von der Aktion nicht. Dazu war sie ihm im Vorfeld der Stadtratsentscheidung zum Forstwirtschaftsplan zu wichtig. Immerhin versucht der Verein ja, den neuen Forstwirtschaftsplan zu verhindern.

Das Video zur Aktion vor dem Bundesverwaltungsgericht hat der NuKLA e. V. inzwischen hochgeladen.

Auwald for Future – Mahnwache vom NuKLA e.V. („Schweigen im Walde“ zum Schutz der Auwaldbäume)

Man sieht eindeutig keine „Jubelperser“, wie sie LVZ-Redakteur Jörg ter Vehn gesehen haben will. Dafür eine emsig fotografierende BILD-Fotografin, die das Motiv natürlich höchst fotogen fand. Über fehlende Aufmerksamkeit kann sich der NuKLA e. V. nicht beklagen. Auch wenn es – wenn man nach den Überschriften geht – die falsche ist.

Die 50 Euro Vergütung für die Statisten des Kunstprojekts haben die benannten Medien, wie man sieht, postwendend dazu genutzt, auch „Fridays For Future“ einen Hauch der Käuflichkeit anzuhängen.

Aber das will auch Wolfgang Stoiber nicht auf sich sitzen lassen.

Er schrieb am 6. Dezember einen Offenen Brief an den Chefredakteur der LVZ, Jan Emendörfer.

Offener Brief „Jubelperser“

Sehr geehrter Herr Emendörfer, sehr geehrte Damen und Herrn der LVZ-Redaktion,

wir bitten hiermit um zeitnahe Berücksichtigung unserer Gegendarstellung zum Text von Herrn ter Vehn am 03.12.19 in Ihrer Zeitung:

NuKLA verbindet lt. Satzung Naturschutz mit Kunst in verschiedenen Formen. Für die Teilnahme an der Klima-Demo des 29.11.19 haben wir an mehreren Vorbereitungstreffen teilgenommen. Dem Gremium dort war bekannt, dass es von uns auf dem Simsonplatz eine Skulptur geben würde mit schwarzgekleideten Menschen, die mit weißen Masken schweigend und mit Schildern zum Baumschutz im Auwald eine Mahnwache darstellen.

Da mehrstündiges unbewegliches Stehen für die zumeist betagteren NuKLA-Mitglieder schwierig ist und die Veranstaltungszeit für die jüngeren, beruflich eingespannten unter ihnen ebenfalls ein zahlreicheres Mitwirken unmöglich machte, wurden kurzfristig noch externe Helfer gesucht.

Für diesen Aufwand erhielten sie eine Entschädigung. Während der Aktion wurde ausdrücklich und auf einem gesonderten Schild mit der Aufschrift „Schweigen im Walde / NuKLA Kunstaktion 29.11.19“ auf unsere Intention hingewiesen (s. Fotos auf unsere Webseite).

Es nahmen außerdem unmaskiert Vereinsmitglieder teil, die Fragenden Rede und Antwort stehen konnten. Das Ganze war als eines unserer Kunstprojekte gedacht und als solches auch während der Veranstaltung gekennzeichnet. Leider ist das anders kolportiert worden; Herr ter Vehn, war ja selbst nicht vor Ort. Übrigens haben mehrere der Komparsen die Aufwandsentschädigung direkt wieder gespendet. Zur Demo sind ohne Maske nur diejenigen mitgelaufen, die das wollten, die Aktion war mit Beginn des Rundganges über den Ring beendet.

NuKLA ist der einzige Leipziger Naturschutzverein, „der aufsteht gegen die Pläne der Stadt zur Bewirtschaftung des Waldes“. NuKLA tut dies höchstselbst, seit 2017/18 mit seiner Klage – allerdings in persona durch die vom Verein bezahlte Rechtsanwältin. Immerhin hat dieses Vorgehen im letzten Winter viele, mehr als 130 Jahre alte, Biotopbäume vor der Vernichtung durch städtisch beauftragte Harvester gerettet, die vom Förster trotz §-Zeichen in der geschützten Burgaue zum Fällen markiert wurden.

Seit Jahren fordert NuKLA, ebenfalls als einziger Leipziger Naturschutzverein, einen öffentlichen Diskurs zum Umgang mit dem Leipziger Auwald unter Einbezug von dessen EigentümerInnen: der Bürger/-innenschaft von Leipzig. Diese findet leider nicht statt, nicht mal auf den Auenökologiesymposien, die NuKLA nun schon das 3. Jahr in Folge veranstaltet und immer wieder auch alle hiesigen Fachleute eingeladen hat.

Und obwohl es wie ein Glaubenskrieg anmutet: man braucht NuKLA nichts zu „glauben“ – sich mit dem vom Verein und dessen inhaltlich kompetenten und erfahrenen Unterstützern vorgelegten Fachwissen auseinanderzusetzen, wäre völlig ausreichend und in unserem Interesse.

Schlussendlich zeugt der Artikel von Jörg ter Vehn von einer eklatanten Unkenntnis über die Vorgänge am 02.06.1967, sei es, weil ter Vehn damals noch nicht geboren war, sei es, weil sie sich in West-Berlin ereigneten, also im „anderen Teil Deutschlands“. Hätte sich ter Vehn mit der Demonstration am 02.06.1967 näher beschäftigt, z. B. durch eine Recherche im Internet, dann hätte er gewusst, dass ca. 30.000 Polizisten vor Ort im Einsatz waren, es wurde – „angestachelt“ von der Springer-Presse – hemmungslos auf ca. 3.000 Demonstranten eingeprügelt, unterstützt von Mitarbeitern des Geheimdienstes des Iran: DIESE wurden „Jubelperser“ genannt, aber vor allen Dingen auch „Prügelperser“, weil sie Holzlatten und Stahlrohre bei ihren „Aktionen“ bemühten.

Und das alles gipfelte am 02.06.1967 darin, dass der Polizist Kurras den demonstrierenden Studenten Benno Ohnesorg mit einem Schuss in den Hinterkopf getötet, andere sagen bis heute hingerichtet, hat. Was derartige staatliche Exzesse, unterstützt von ausländischen Mitarbeitern bzw. Anhängern eines Diktators mit einer harmlosen Aktion von 19 Personen vor dem Bundesverwaltungsgericht am 30.11.2019 zu tun haben sollen, kann Herr ter Vehn der interessierten (und, sofern über geschichtliche Kenntnisse verfügend, ziemlich angeekelten) Öffentlichkeit gern in seinem nächsten Kommentar in der LVZ erläutern.

Mit freundlichen Grüßen!
NuKLA e. V.
Stoiber, Vorsitzender

***

Die Diskussion um den Auenwald wird weitergehen. Dazu gibt es mehr als nur zwei Positionen. So fordert der Ökolöwe aktuell, den aktuellen Forstwirtschaftsplan um naturschutzrechtliche Auflagen zu erweitern. Die Diskussion um die Herstellung einer natürlichen Auenökologie in der Leipziger Nordwestaue hat gerade begonnen und wird möglicherweise nicht die 30 Jahre dauern, die bislang im Raum stehen.

Freilich hat die Berichterstattung auch gezeigt, wie leicht eine vielleicht gut gemeinte Kunstaktion zu etwas gedreht werden kann, mit dem nicht nur NuKLA, sondern auch Fridays For Future (dem die Plattform am 29. November eigentlich gehörte) in ein Zwielicht gerückt werden kann von Medien, denen ziemlich egal ist, womit sie Quote machen, Hauptsache, „es knallt“.

Leipzig zwischen Konsumrausch und Klimaschutz: Black Friday trifft auf Klimastreik + Video

Leipzig zwischen Konsumrausch und Klimaschutz: Black Friday trifft auf Klimastreik + Video

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Es gibt 4 Kommentare

Lieber Robin W., ja und nein. Ja, weil in der Breite eher Desinteresse die doch inhaltlich recht differenziert zu führende Debatte um unseren Leipziger Auwald prägt – trotz zunehmender Öffentlichkeit und Emotionalisierung. Nein, weil darin nicht “die Gesellschaft” der Stadt abgebildet wird, sondern der nach wie vor unverändert ignoranten Stil von Politik, politischer Loyalität, Fraktionszwängen, Machterhalt, und unter den Verbänden im besten Falle Gerangel um Mitglieder, im schlechteren Falle die Sorge, irgendwann mit der Tatsache jahrelanger verbandlicher Zustimmung zur systematischen Abholzung des Auwaldes konfrontiert zu werden.
Es ist also, aus meiner Sicht, alles noch sehr viel ernster, denn es geht zwar um den Auwald, aber pars pro toto: im Grund geht es ums ganz große Ganze.

Eigentlich witzig, wenn es nicht so tieftraurig wäre (und das meine ich sehr sehr ernst):

Eine kleine Aufwandsentschädigung für Komparsen bei einer Kunstaktion im Rahmen der FFF-Demo wird von den “Hauptmedien” (auflagenbetrachtet) skandalisiert
und
Ein Artikel von dem (sehr talentlosen) LVZ-Journalisten (nennen wir ihn einmal so..) ter Vehn, der harmlose Studenten mit verbrecherischen “Jubelpersern” vergleicht, wird NICHT skandalisiert.

Bildet das diese Gesellschaft und insbesondere diese Gesellschaft in der Stadt, in der ich lebe, tatsächlich ab???

Die “NGOs” haben NuKLAs Rede aus “Zeitgründen” abgeleht, was durchaus berechtigt war, da auf deren “Lauti” am längsten – sowohl insgesamt als auch bezogen auf die einzelnen Beiträge – gesprochen wurde.
Vielleicht ist das Problem aber ein ganz anderes: eine zahlenmäßig große Bewegung, die viel Aufmerksamkeit bekommen hat und unter deren Fahne die unterschiedlichsten Anliegen mitmachen (wollen), ist irgendwann an einem Punkt, wo die Quantität nicht mehr aussreicht, Menschen zu aktivieren. Der Punkt, wo jede Bewegung, die keine konkreten Inhalte/Forderungen vertritt, sich über kurz oder lang in der Belanglosigkeit wiederfindet. Dann wird der Gang über den Ring, werden die Reden und Bekundungen zum Ritual, das zwar hilft, schwierige Zeiten zu überstehen, und in Schwellensituationen in der Gemeinschaft Halt und das Gefühl von Gemeinsamkeit und Dazugehörigkeit vermittelt, aber nicht “die Welt” rettet. Rituale dienen der Stabilisierung, Selbstvergewisserung und damit letztlich der Selbstberuhigung in Zeiten der Veränderung, aber sie fürhen per se nicht zu Veränderung. Aus der (gemeinsamen) Bewegung kann auf Dauer nur Veränderung geschehen, wenn man statt gemeinsam im Kreis zu gehen, ins konkrete Handeln kommt – was immer dazu führt, dass die angenehme (Kuschel-)Gemeinschaft, in der alle gleich sind, verloren gehen muss: die Menschen sind verschieden. Genau diese Verschiedenheit in einer auf Kooperation ausgerichteten Gemeinschaft im Interesse des gemeinsamen (Über-)Lebens hat die Menscheit sich so weit entwickeln lassen. Diese Entwicklung der Menschheit ist dabei, durch das Forcieren von Vereinzelung bei gleichbleibendem (aber zunehmend ungestilltem) Bedürfnis nach Gemeinschaft, jäh ins Bodenlose zu kippen. Und wenn eine große, kraftvoll angetretene Bewegung die Verschiedenheit nicht als Chance nutzt, die wichtigsten Themen hier und jetzt konkret anzugehen für das gemeinsame Ziel (: das Überleben unseres Planeten – wenn das denn das Ziel aller wäre), wird die Bewegung sachte auslaufen. Martin Luther King und Mahatma Gandhi wussten das.

Fragen über Fragen ^^
Wird ein Kunstwerk erst zur Kunst, wenn man es als solches benennt?
Ist ein darstellender Künstler kein Künstler, wenn er für seine Leistung bezahlt wird?

Sind die Beteiligten der Darstellung einer “Sozialen Plastik” Künstler, als Teile eines Kunstwerkes und machen sie dieses damit zum Kunstwerk?
Also, Joseph Beuys meinte:
“, dass die notwendigen Fähigkeiten zur Verwirklichung einer Sozialen Plastik – er sprach hierbei oft von einem „Sozialen Organismus“ – Spiritualität, Offenheit, Kreativität und Phantasie seien, die in jedem Menschen bereits vorhanden sind. Diese Fähigkeiten müssten nur erkannt, ausgebildet und gefördert werden.”

Reichen 50 € aus, damit sich Menschen entgegen ihrer eigenen Überzeugung für die Rettung des Leipziger Auwaldes einsetzen..
(Sind die Darsteller der “die schwarzen mit den weißen Masken, man sieht sie doch”,
als anonyme Akteure im Hintergrund eigentlich für oder gegen den Auwald..)
Darf Kunst finanziell gefördert werden..

https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Plastik

Auf alle Fälle war die Aktion gut, um das Augenmerk einer breiteren Öffentlichkeit auf den Erhalt unserer natürlichen Umwelt zu richten.. auch dank der Medien ^^
Und wer die Kunst im Namen trägt, darf und muss provozieren, um zum Diskurs anzuregen,
sonst wär’s ja keine Kunst.

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