VideoAm 4. August kamen knapp 2.000 Menschen zu einer Demonstration in Leipzig, die vor allem eines war: Ein wütender Protest gegen die Kriminalisierung privater Seenotrettungsinitiativen im Mittelmeer. Vorausgegangen waren diesen privat organisierten Aktivitäten, wie unter anderem von der Dresdner Gruppe „Mission Lifeline“, ein systematischer Rückzug der staatlichen Seenotrettung nach dem Ende der italienischen Rettungs-Aktion „Mare Nostrum“ und ein Schwenk Richtung Abschottung.
Gleichzeitig wurde die Seenotrettung privater Organisationen in den vergangenen Wochen systematisch kriminalisiert, Schiffe am Auslaufen gehindert und die Seenotretter als “Schlepperbanden” diffamiert. Auf dem Simsonplatz erzählten am 4. August 2018 zwei Mitglieder der “Mission Lifeline” von ihren Erlebnissen auf dem Mittelmeer.
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Seenotrettung, die: Nach internationalem Seerecht (SOLAS von 1974 und Internationales Übereinkommen von 1979 zur Seenotrettung) und seemännischer Tradition ist jeder Schiffsführer auf hoher See innerhalb seiner Möglichkeiten verpflichtet, unabhängig von Nationalität, Status und Umständen, in welchen sich die Hilfesuchenden befinden, bei Seenot unverzüglich Hilfe zu leisten, wenn er über eine konkrete Notsituation informiert wird.
Staaten haben nach SAR-Konvention von 1979 bei Seenot ebenfalls Hilfe zu leisten und die Hilfesuchenden medizinisch zu versorgen und schnell an einen sicheren Ort zu bringen.
Ertrinken, das: ist der Tod durch Einatmen von Flüssigkeiten. Ertrinken ist eine spezielle Form der Ashyxie, welche eine Unterform des äußeren Erstickens ist. Statistiken und Studien zeigen, dass ein großer Teil von Ertrinkungsunfällen dicht am Ufer und an Booten passiert. Sehr häufig wurden die Betroffenen im Nachhinein als gute Schwimmer beurteilt.
Ertrinken ist ein stiller Tod. Die landläufige Annahme, Ertrinkende würden stets durch Rufen oder Winken auf sich aufmerksam machen, ist falsch. Das bedeutet nicht, dass ein Schwimmer, der um Hilfe ruft, sich nicht in einer Notsituation befände. Einem aufgrund des Kälteschocks Ertrinkenden fehlt für einen Hilferuf der Atem. Sprechen ist eine dem Atmen untergelagerte Funktion; wer nicht genug Luft zum Atmen bekommt, kann auch nicht rufen.
Wer zu ertrinken droht, fällt am ehesten dadurch auf, dass er oder sie vertikal im Wasser steht und sich nicht bewegt oder aber Wasser tritt, also versucht, das Wasser unter sich wegzudrücken, statt klassische Schwimmbewegungen zu machen. Dabei wird das Wasser nicht oder nur unwesentlich stärker aufgewühlt als beim normalen Schwimmen.
Zudem fallen Ertrinkende tendenziell in eine Stoßatmung und legen den Kopf in den Nacken. Liegen Haare im Gesicht, wird die ertrinkende Person diese nicht mit der Hand beiseiteschieben. Wer zu ertrinken droht, antwortet nicht auf einen Zuruf.
Schwimmversagen, das: Neben dem Einfluss auf die Thermoregulation beeinträchtigt die Wassertemperatur die Leistungsfähigkeit der Muskelzellen. Gleichzeitig verringert sich die Geschwindigkeit der Reizleitung über die Nervenbahnen. Die Muskelkontraktion, die Greifkraft und die Handkoordination nehmen rapide ab und machen es schwierig bis unmöglich, z. B. eine Schwimmhilfe anzulegen oder sich aus dem Wasser zu ziehen.
Die Schwimmfähigkeit des Betroffenen ist verringert, da die Synchronisierung von Atmung und Schwimmstößen schwierig wird. Der Schwimmer kommt in eine aufrechtere Position, um den Mund über Wasser zu halten, was zu ineffizienten Schwimmstößen führt.
Die beiden vorgenannten Phasen erklären den zeitlichen Ablauf bei vielen Ertrinkungsunfällen, ohne dass dabei die Körperkerntemperatur beeinflusst wird. Die nächste Phase der Unterkühlung schließt sich in der Folge an, sollte der Betroffene z. B. durch eine Schwimmhilfe (Schwimmweste/Rettungsweste, andere Auftriebshilfe) an der Wasseroberfläche gehalten werden.
Quelle: Wikipedia
2.000 Leipziger demonstrierten am Samstag dafür, Leipzig zum sicheren Hafen zu machen + Video
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