Etwa 600 Menschen haben am Samstag, 24. März 2018, gegen die türkischen Angriffe auf die Kurden in der nordsyrischen Stadt Afrin demonstriert. Dabei kritisierten sie nicht nur die Türkei und ihren Präsidenten Erdogan scharf, auch deutsche Waffenexporte wurden mit Bannern und Sprechchören wiederholt angeprangert.
Die Protestierenden versammelten sich am Samstag, 24. März um 13:30 Uhr am kleinen Willy-Brandt-Platz. Nach einer Schweigeminute und einigen Redebeiträgen, unter anderem von Vertretern der Gewerkschaft “IWW” und der europaweiten Bewegung “Diem25”, begann der Demonstrationszug. Um die Frauenrechtsbewegung in Afrin zu würdigen, baten die Veranstalter die anwesenden Frauen an der Spitze der Demonstration zu laufen.
Die Route führte durch die Leipziger Innenstadt über den Wilhelm-Leuschner-Platz bis zum Südplatz. Am Marktplatz wandten die Veranstalter sich über Lautsprecher an die Passanten mit der Botschaft, sich der Demonstration anzuschließen und die Lage in Afrin nicht zu ignorieren. Die Teilnehmer skandierten währenddessen: “Deutschland finanziert, Türkei bombardiert” und immer wieder “Hoch die internationale Solidarität”.
Weiterhin wurden in Redebeiträgen die Deutsche Regierung, EU, NATO und Russland dazu aufgefordert, Druck auf die AKP auszuüben und das Ende des türkischen Angriffskrieges zu erwirken. Vor dem Gebäude der Leipziger Volkszeitung übten die Veranstalter Kritik an den deutschen Medien und beklagten, dass das Thema zu lange totgeschwiegen worden sei. Am Südplatz endete die Demonstration schließlich mit einer letzten Kundgebung und anschließenden Tänzen zu Musik aus dem Lautsprecherwagen.
Die gesamte Veranstaltung verlief friedlich, was auch das Ordnungsamt Leipzig attestierte. In den letzten Monaten war es in Leipzig im Zusammenhang mit dem Krieg in Nordsyrien zu zahlreichen Anschlägen gekommen. Die Täter sind bis heute unbekannt.
Für den kommenden Samstag ab 16:00 Uhr wurde außerdem eine Performance in der Leipziger Innenstadt in der Petersstraße angekündigt. Unter dem Slogan “Waffen für Erdogan” werde man gemeinsam Holzwaffen bauen, um auf die Beteiligung deutscher Waffen im Krieg in Nordsyrien aufmerksam zu machen.
Einige Bilder vom Demo-Tag
Schweigeminute, Demonstration und ein Tanz am Schluss. Video: L-IZ / Luca Kunze
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