Alles hängt mit allem zusammen – die niedrigen Preise für unsere Nahrungsmittel mit niedrigen Löhnen und einer Marktmacht der Handelsketten, die den Bauern nicht nur niedrige Preise für Milch, Butter, Fleisch diktiert, sondern sie geradezu dazu zwingt, auch Produktionsmethoden anzuwenden, die unsere Umwelt zustören. Aus diesem Teufelskreis müssen wir raus. Dafür wollen am 20. Januar mehrere Verbände, darunter der BUND, demonstrieren. Und der BUND Leipzig ruft dazu auf, mitzufahren zur Demo nach Berlin.
Jeden Tag ist es für jeden spürbar: die Lebensmittelindustrie zerstört in ihrer jetzigen Form unsere Lebensgrundlagen. Nahrungsmittelskandale, Gewässer- und Bodenverschmutzung, Artensterben sowie gesundheitsschädliche Ackergifte und Hunger sind nur einige der Symptome. Unfruchtbare Böden, ein erheblicher Beitrag zum Klimawandel und unwiederbringlich zerstörte Landschaften sind die Langzeitfolgen der industrialisierten Agrarwirtschaft.
Dabei ist eine zukunftsfähige, nachhaltige Landwirtschaft möglich, stellt der BUND fest. Das beweisen der ökologische Landbau und die stetig wachsenden Alternativen, wie die solidarische Landwirtschaft, seit Jahrzehnten.
Aber immer dann, wenn es wirklich ernst wird und die demokratisch legitimierten Minister auch sinnvolle Entscheidungen treffen müssten, um den Raubbau an unserer Umwelt zu stoppen – dann kneifen sie.
Oder sie tun gar das Gegenteil, wie zuletzt Bundesumweltminister Christian Schmidt (CSU) in der Glyphosat-Entscheidung der EU. Was am Zuschnitt seines Amtes liegt: Denn eigentlich ist er als Agrarminister gleichzeitig Lobbyvertreter der großen Agrarbetriebe und zugleich der hochkonzentrierten Lebensmittelindustrie. Alles Organisationen, die Geld und Personal genug haben, den Minister auf Linie zu trimmen, während die Interessen der kleinen Händler, Bauern und Genossenschaften unter den Tisch fallen.
Der Umweltschutz erst recht.
Und so stellt sich der umtriebige CSU-Bundesagrarminister Christian Schmidt der längst überfälligen Entwicklung hin zu eine gesünderen Landwirtschaft immer wieder entgegen. Logisch, dass der BUND auf den Mann nicht gut zu sprechen ist: „Statt notwendiger Weichenstellungen für die Zukunft profitiert Bayer-Monsanto in Milliardenhöhe vom ‚weiter so‘ des Ministers.“
„Schluss damit! – Wir haben es satt!“ ist deshalb wieder das Motto der Großdemonstration am 20. Januar 2018 in Berlin, zu der ein breites Bündnis aus Bauern-, Umwelt-, Verbraucher- und Tierschutzorganisationen aufruft.
Die Demo beginnt am 20. Januar um 11 Uhr am Hauptbahnhof Berlin (Washingtonplatz), mit Demonstrationszug zur Agrarministerkonferenz (an der auch der tatenscheue sächsische Umweltminister Thomas Schmidt teilnimmt) ab 11:30 Uhr und abschließender Kundgebung ab ca. 13:30 Uhr am Brandenburger Tor.
Auch der Vorsitzende des BUND, Prof. Dr. Hubert Weiger, wird dort sprechen.
Der BUND Leipzig hat wieder eine Zugfahrt organisiert, zu der man sich unter dem unten stehen Link anmelden kann.
Informationen und Anmeldung.
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