Auch wenn es über den Sommer still geworden ist um den geplanten Kiesabbau bei Rückmarsdorf, glaubt die Bürgerinitiative ganz und gar nicht daran, dass die Sache bereinigt ist und die Felder nicht zum Kiesabbau freigegeben werden. Dass das noch immer droht, daran will die Bürgerinitiative am Samstag, 25. November, um 16:30 Uhr mit einer Lichterkette gegen den Kiesabbau erinnern.
Mittlerweile wurde auch eine „Wählervereinigung Rückmarsdorf“ gegründet, die zwei Kandidaten zur Ergänzungswahl des Ortschaftsrates am 28. Januar 2018 stellt. Beide Kandidaten positionieren sich unter anderem eindeutig gegen den geplanten Kiesabbau in Rückmarsdorf.
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In welchen Bereichen die Bürgerinitiative in diesem Jahr aktiv war, haben die Mitglieder Cornelia Kluth und Detlev Ducksch einmal zusammengestellt und auch die einzelnen Ergebnisse kurz angemerkt:
Januar:
Gespräch beim Regionalen Planungsverband Westsachsen – Aussage der dortigen Mitarbeiter: „… nach dem Scoping Termin im September hat der RPV besagte Fläche nochmals nach raumordnerischen Aspekten geprüft -> Ergebnis: es sind keine anderen Festlegungen zu treffen für ‚Schönau III‘, es bleibt landwirtschaftliche Nutzfläche, da es ausreichend Kiesvorkommen um Leipzig gibt …“
Gespräch mit Herrn Albrecht (Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft und Arbeit) zur Übergabe der ersten Unterschriften; nach unserem Hinweis auf die Verfüllung mit nicht immer „reinem“ Bauschutt in Schönau II sagte er dazu: „… Schönau II gehört uns nicht …. da (Anmerkung: ‚Schönau III‘) kommt kein Bauschutt rein…“
April:
Gesprächstermin beim Liegenschaftsamt mit dem Amtsleiter Herrn Kaufmann und mit der zuständigen Mitarbeiterin Frau Grießbach. Auszug aus dem Protokoll: „Herr Kaufmann betont, dass die Stadt natürlich an einer Bevorratung der Flächen, unabhängig vom Kiestagebau, interessiert ist. Somit wird gesichert, dass die Stadt einen Handlungsrahmen hat.“
Gesprächstermin bei Frau Dubrau. Auszug aus dem Protokoll: „… weist darauf hin, dass die Grundsatzentscheidung der Stadt diesbezüglich gefallen sei und nun die Entscheidung beim Oberbergamt liegen würde. Herr Albrecht als Wirtschaftsbürgermeister begründet die Notwendigkeit mit dem Wachstum der Stadt und dass dementsprechend Kies als Baustoff benötigt wird, ebenso ausschlaggebend ist die Nähe zum bestehenden Kieswerk/Betonwerk und die geringen Transportwege bzw. Umweltbelastung. Die Grundstücke der Stadt sollen erst verkauft werden, wenn das OBA die Genehmigung zum Kiesabbau erteilt hat …“
Wir haben genug sachlich fundierte Argumente, die den Aussagen von Herrn Albrecht widersprechen. Erinnern möchten wir an die Sendung „ECHT“ vom Juni dieses Jahres. Dort wurde erklärt, dass die REGION Leipzig (nicht die Stadt!, wie Herr Albrecht sagte) 4.000.000 Tonnen Kies im Jahr benötige.
Wir haben recherchiert und ausgerechnet was mit 4.000.000 Tonnen Gesteinsrohstoffen (das sind neben Kies auch Sand, Natur- und Kalkstein sowie Gips) im Jahr alles gebaut werden kann:
– z. B. können ca. 19.000 Eigenheime pro Jahr entstehen! Demgegenüber stehen die im Jahr 2016 erteilten Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser durch die Stadt Leipzig: nämlich nur 359, was ca. 75.000 Tonnen Gesteinsrohstoffen entspricht!
– z. B. können ca. 6.000 Mehrfamilienhäuser (MFH) gebaut werden pro Jahr. Bei nur 10 Wohneinheiten (WE) je MFH würden ca. 60.000 WE neu gebaut werden. Demgegenüber stehen die im Jahr 2016 geschaffenen 1.927 WE (entspricht ca. 100.000 Tonnen Gesteinsrohstoffe) in der Stadt Leipzig, wobei es hier nicht nur Neubau gab, sondern auch Bestandssanierung.
Ein weiteres Argument gegen den Kiesabbau innerhalb der Umweltzone ist gerade auch für uns in Rückmarsdorf sehr relevant. Über der Kiesschicht liegt eine ca. 8 m tiefe Sandschicht. Ein Prüfbericht, den die GP Papenburg AG in Auftrag gab, besagt, dass der Sand zu 87 % Quarz enthält. Quarzfeinstaub verursacht die tödliche Krankheit Silikose. Und wenn wir dem über ca. 20 Jahre hinweg ausgesetzt sind, steigt die Gesundheitsgefährdung enorm.
Da fragen wir uns natürlich, ob es hier tatsächlich noch um uns Bürger geht oder ob hier einem Konzern ein Teppich bereitet wird, um Profite auf unsere Kosten zu machen. Die Firma GP Papenburg AG wird nicht insolvent werden, wenn sie hier in Rückmarsdorf kein Kies gewinnt und die Stadt Leipzig wird auch ohne die vergleichsweise wenigen Tonnen Kies hier in Rückmarsdorf weiterhin wachsen werden.
Alle diese Argumente und noch mehr haben wir in einer Präsentation zusammengetragen und diese seit dem Sommer in den Stadtratsfraktionen vorgestellt. Gerade erst am letzten Dienstag waren wir bei der CDU, wo auch unser Bundestagsabgeordneter Jens Lehmann anwesend war, der nach wie vor fest hinter uns Bürgern steht.
Einen ebenso großen Rückhalt haben wir auch bei den Grünen, der SPD, den Linken und der AfD.
Nun also wollen wir mit einer Lichterkette ein weiteres Zeichen setzen und hoffen natürlich auf eine große Teilnahme (Kerzen, Lampions, etc. bitte mitbringen!).
Wir sehen uns spätestens am 25.11. um 16:30 Uhr.
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Die Lichterkette findet am Samstag, 25. November um 16:30 Uhr entlang der Ackerfläche an der Miltitzer Straße statt. Treffpunkt ist An der Vogelweide, Ecke Miltitzer Straße.
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