Knapp 100 Menschen haben sich am Sonntagnachmittag an einer Demonstration gegen Repression beteiligt. Die Solidaritรคtskampagne โ€žDazusetzen!โ€œ hatte dazu aufgerufen. Diese richtet sich gegen die BuรŸgeldverfahren der Stadt Leipzig im Zusammenhang mit einer Sitzblockade gegen Legida am 2. Mai 2016.

Damals hatten zahlreiche Personen den Innenstadtring blockiert. Die Legida-Teilnehmer mussten deshalb minimal von ihrer eigentlichen Route abweichen โ€“ auf einer SeitenstraรŸe liefen sie an der Gegenkundgebung vorbei. Die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelte anschlieรŸend gegen 160 Teilnehmer der Sitzblockade; in 148 Fรคllen wurden die Ermittlungen eingestellt. Diese Personen erhielten jedoch einen BuรŸgeldbescheid in Hรถhe von 300 oder 400 Euro.

Etwa 100 Personen haben laut โ€žDazusetzen!โ€œ dagegen Einspruch eingelegt. In den kommenden Wochen wird es deshalb zu mehreren Prozessen am Amtsgericht Leipzig kommen. Bereits fรผr Montag, den 18. September, sind zwei Verhandlungen angesetzt.

Die Route der Demonstration fรผhrte deshalb unter anderem am Amtsgericht, aber auch an Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion vorbei. Am รœbergang von Martin-Luther- zu Dittrichring setzten sich die Teilnehmenden symbolisch auf die StraรŸe. Am 2. Mai 2016 hatte dort die Sitzblockade stattgefunden. Die Demonstration zog anschlieรŸend durch die Innenstadt und endete am Augustusplatz. Die von Aufmรคrschen der โ€žOffensive fรผr Deutschlandโ€œ und anderen rechten Veranstaltungen bekannte Heidi Z. begleitete die Menschenmenge mit einem Schild.

Die Solidaritรคtskampagne bewertet die Sitzblockade als โ€žlegitimes Mittel zivilen Ungehorsamsโ€œ. Man mรถchte sowohl gegen die Strafverfahren und GeldbuรŸen protestieren als auch die Betroffenen moralisch unterstรผtzen: โ€žJede Gerichtsverhandlung, die wir aufmerksam und solidarisch begleiten, bedeutet fรผr die Stadt Leipzig eine verstrichene Chance, das Geschehen leise unter den Teppich zu kehren.โ€œ

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Das ist echt unglaublich. Man rรคumt den Rechten die StraรŸe frei, รผbersieht verbotene Zeichen undGrรผรŸe, ignoriert AuflagenverstรถรŸe und schรผchtert Gegner ein. Staatliche Unterstรผtzung fรผr Faschisten wรผrd ich das nennen.

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