„Der Verein der Freunde und Förderer des Wildparks Leipzig steht aufgrund personeller Probleme kurz vor der Auflösung“, meldet der 2002 gegründete Verein, der sich um die Attraktivität des beliebten Ausflugszieles kümmert. „Sollte bis zum Jahresende kein Vorsitzender gefunden werden, bleibt nach Aussage des Vorstandes nur noch die Möglichkeit, den Verein innerhalb der nächsten Monate abzuwickeln.“
Dabei kann der Verein der Freunde und Förderer des Wildparks e. V. nicht nur auf eine erfolgreiche Arbeit in den letzten Jahren zurückblicken, sondern leistet auch in der Gegenwart solide Vereinsarbeit mit einer stabilen Finanzierung, einem kontinuierlichen Arbeitsprogramm und einer kontinuierlichen Unterstützung des Wildparks Leipzig.
Wenn nicht das Problem des Vorsitzenden wäre.
Der Verein wurde im Jahr 2002 gegründet, um die Stadt Leipzig bei der Erhaltung des Wildparks zu unterstützen und auch, um die Stadt Leipzig darin zu unterstützen, dass die Nutzung des Wildparks weiterhin eintrittsfrei ist. Der Verein konnte Gelder akquirieren, so dass solche herausragenden Projekte wie der Bau des neuen Wisentgeheges, die Renovierung der Waschbäranlage möglich war und zudem sowohl eine solide Öffentlichkeitsarbeit als auch eine solide pädagogische Arbeit geleistet werden konnte.
Die derzeitige Vorsitzende, Marlies Wetzig, hatte wenige Monate nach der Gründung des Vereins den Vorsitz übernommen. Ihr ist im Wesentlichen ein Großteil der Erfolge des Vereins mit zu verdanken. Auch die Schaffung einer festen Anstellung für einen Mitarbeiter ist nicht nur ein Erfolg für den Verein und seine Vorsitzende gewesen, sondern sorgte auch für eine nachhaltige Kontinuität in der Arbeit.
Aus privaten Gründen wird die derzeitige, seit über 13 Jahren amtierende Vereinsvorsitzende nicht mehr zur Verfügung stehen.
„Trotz vieler Versuche, die der Verein in den letzten Monaten unternahm, um eine bzw. einen neuen Vorsitzenden zu finden, blieb diese Suche leider erfolglos“, betont Ralf Herrmann vom Förderverein des Wildparks. „Dies ist, genauso wie die relativ übersichtliche Zahl der Mitglieder, enttäuschend, da man bei der Gründung des Vereins davon ausging, dass man mit erheblich mehr bürgerlichem Engagement bei der Erhaltung des Wildparks der Stadt Leipzig und der Eintrittsfreiheit gerechnet hat.“
Die Gefahr, die er sieht und die auch die anderen Vereinsmitglieder teilen, ist, dass es durchaus denkbar ist, dass die entsprechenden Stadtratsbeschlüsse zur Eintrittsfreiheit des Wildparks Leipzig im Falle der Auflösung des Vereins wieder auf den Prüfstand gestellt werden.
„Es ist zwar immer so gewesen, dass im Falle, die Eintrittsfreiheit des Wildparks oder gar die Existenz des Wildparks wurde in Frage gestellt, sofort heftiger Bürgerprotest laut wurde, im Endeffekt aber sich das bürgerliche Engagement für den Wildpark Leipzig, vor allem personell in Grenzen hielt“, sagt Herrmann.
Nun scheint der Verein trotz genannter bisheriger Erfolge und solider Arbeit ganz allein daran zu scheitern, dass kein neuer Vorsitzender gefunden werden kann.
Deswegen startet er jetzt einen Aufruf, damit sich eventuelle Freiwillige doch noch finden, sich derart ehrenamtlich für den Wildpark einzubringen. Im letzten Moment hofft der Verein doch noch jemanden zu finden, der ausreichend qualifiziert, engagiert und bereit ist, den Vorsitz des Vereins zu übernehmen.
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Die Vorsitzende wird ja wohl nicht das einzige Mitglied des Vereins sein. Um das Schlimmste abzuwenden, sollte sich doch ein Mitglied finden, das zumindest vorübergehend den Vorsitz übernimmt. Dann kann man immer noch neue Mitglieder akquirieren und eine(n) neue(n) Vorsitzende(n) wählen. Aber den Verein krachen gehen zu lassen, weil keiner den V. übernehmen will, wäre echt schwach.