Man wünscht sich seitens der Stadt eine andere Art der Integrationskultur in Leipzig. Sicher auch bitter nötig hier und da. Die Zahlen der Asylbewerber in der Messestadt werden steigen. Und so hat man sich nun auf ein Patenprogramm verständigt, um Flüchtlinge und Bürger schneller in Kontakt zu bringen. Und um den Neuankömmlingen dabei zu helfen, sich mit dieser Unterstützung rascher im Alltag orientieren zu können.

“Gemeinsam mit dem Flüchtlingsrat Leipzig e.V. bringt die Stadt Leipzig jetzt das Patenschaftsprogramm `Ankommen in Leipzig. Paten für Flüchtlinge` auf den Weg, bei dem sich Bürgerinnen und Bürger als Paten für die Integration von Flüchtlingen engagieren”, meldet nun das Sozialdezernat. Die mit 45.000 Euro geförderte Durchführung liegt ab sofort beim Flüchtlingsrat Leipzig e.V., welcher das Programm “Ankommen in Leipzig. Paten für Flüchtlinge” im Auftrag der Stadt umsetzen soll.

“Flüchtlinge sollen sich in Leipzig willkommen fühlen”, so Bürgermeister Thomas Fabian. “Als Paten unterstützen Bürgerinnen und Bürger die Flüchtlinge beim Ankommen in Leipzig. Sie tragen so zu einer gelingenden Integration der Flüchtlinge bei. Gleichzeitig können die Paten in der persönlichen Begegnung andere Kulturen kennen lernen. Das Patenschaftsprogramm fördert die wechselseitige Wertschätzung und den verständnisvollen Umgang miteinander in unserer Stadt.”

Für diese Idee soll der Flüchtlingsrat Leipzig e.V. nun Leipziger Paten sowie interessierte Flüchtlinge gewinnen und zusammenführen. Der Verein begleitet die vermittelten Patenschaften, berät bei Fragen und unterstützt bei Bedarf. Auch schult er zu Beginn alle Paten und bietet regelmäßig Fortbildungen an.
Die Patenschaften werden freiwillig geschlossen. Paten engagieren sich ehrenamtlich und ohne Entgelt. Die Paten geben den Flüchtlingen Hilfe zur Selbsthilfe, d.h. Hilfestellung soll da gegeben werden, wo sie nötig ist und immer darauf zielen, dass die Flüchtlinge ihre Angelegenheiten selbständig regeln.

Flüchtling und Pate/Patin bestimmen Inhalte der Patenschaft selbst. Die Dauer einer Patenschaft orientiert sich am Bedarf im Einzelfall. Paten nehmen vor Beginn der Patenschaft an einer Schulung teil.

Mögliche Inhalte der Patenschaften sind unter anderem Alltagsbegleitung wie Einkaufshilfe, Kultur- und Stadtvorstellung (z. B. Stadtbesichtigungen), Unterstützung beim Bezug eigenen Wohnraums (z. B. Unterstützung bei Wohnungsbesichtigungen), Hilfe beim Spracherwerb, beispielsweise durch regelmäßige Treffen zum Erlernen und Anwenden der deutschen Sprache, Suche nach passenden Vereinen für sportliche und kulturelle Aktivitäten.

Die konkreten Themen einer Patenschaft sollen sich nach den Bedürfnissen und Interessen der beteiligten Partner richten.
Paten sind volljährig und verfügen über Sozialkompetenz. Sie sind zu einem herzlichen, gleichberechtigten und offenen Umgang mit Anderen fähig. Sie bringen die Bereitschaft mit, selbst zu lernen und sich auf kulturelle Unterschiede einzulassen. Sie wahren die persönlichen Grenzen anderer. Paten sind bereit und willens, fremden Menschen, die sich in einer schwierigen Lebensphase befinden, kulturvermittelnd und helfend zur Seite zu stehen und sie nach Bedarf und eigenem Vermögen zu begleiten und zu unterstützen.

Paten müssen ein erweitertes Führungszeugnis ohne Einträge vorweisen. Ein solches Zeugnis wird für ehrenamtliche Zwecke kostenfrei ausgestellt.

Kontakt für Interessenten aus Leipzig

Sonja Brogiato, Flüchtlingsrat Leipzig e.V.,
Tel. 0341 9613872, E-Mail: fr@fluechtlingsrat-lpz.org

Der Leipziger Flüchtlingsrat im Netz
www.fluechtlingsrat-lpz.org

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