Ein ganz eigenes, wenn auch arg verqueres und unverrückbares Bild haben sich die rechten Gegner der Notunterkunft Schönefeld bereits gemacht. Unverrückbar hin oder her, die "Willkommensinitiative Schönefeld" zeigt sich davon unbeeindruckt und hat nun in einem ersten Schritt selbst eine Mahnwache gegen die Rechten-Demo am 7. Dezember angemeldet. Was jedoch von weiter reichender Bedeutung sein dürfte: Das breite Bündnis ruft ab sofort aktiv zur Unterstützung der Flüchtlinge auf.
Der Treff zur ersten sichtbaren Mahnwachen-Aktion wird vermutlich an der Stadtbibliothek Schönefeld und als Erkennungszeichen dann ein großes Willkommensplakat zu sehen sein. Die Organisatoren der Initiative bitten an dieser Stelle um zahlreiches Erscheinen. Dies sei als Zeichen auch sehr wichtig für die Flüchtlinge, die Schönefelder Bürger und auch konkret für die Medien, die am 7. Dezember vor Ort sein werden. Man betont in dem Aufruf, dass es aus Schönefeld auch flüchtlingsfreundliche Stimmen gibt. Zusätzlich zur Mahnwache wird es nun eine Sammelstelle für Kleidung und Spielzeug geben. Warme Kleidung in allen Größen, ebenso Schals, Handschuhe, Socken, Shirts und andere Kleidungsstücke werden gebraucht.
Die Kleidung sollte ordentlich und sauber abgegeben werden. Spielsachen aller Art, die ohne Sprache funktionieren (z.B. keine Brettspiele mit deutschen Erklärungen) werden ebenso wie Mal- und Schreibutensilien benötigt. Eine erste Annahmestelle ist die Katholische Gemeinde in der Ossietzkystr. 60, am Donnerstag den 5. Dezember erstmals von 15 -18 Uhr (vorläufiger erster Zeitpunkt). Viele Schönefelder, so die Initiatoren, hätten Fragen, Ängste, die mit der neuen Situation im Stadtteil zusammenhängen. Es sei sehr wichtig, dass Ernst zu nehmen. Daher bietet der Bürgerverein Schönefeld in seinen Sprechstunden Informationen und Zeit für Gespräche zum Thema an. Dies seien laut den Initiatoren die ersten konkreten Hilfsmöglichkeiten. Man arbeite eng mit “european homecare” zusammen, deren Mitglieder die Notunterkunft versorgen.
Man werde darüber hinaus versuchen, Kontakte zu den Schönefelder Bürgern sowie der Grundschule aufzubauen. Weitere sehr konkrete Projekte sind geplant. Informationen würden folgen, so die Organisatoren der Mahnwache. Derzeit ist es jedoch bereits möglich, sich selbst bei Interesse genauer zu informieren. “Im Rahmen der Willkommensinitiative Schönefeld hat der Bürgerverein Schönefeld e.V. einen Infopunkt eingerichtet. Unter der Leipzigern Tel.-Nr. 9273544 können sich alle die Bürger, die sich nicht an die Behörden oder Parteien wenden möchten, über die Notunterkunft an der Löbauerstrasse informieren. Fragen werden soweit möglich direkt und beantwortet, Hinweise entgegengenommen und Bedenken ausgeräumt. Was die kompetenten Mitglieder des Bürgervereins nicht beantworten können, werden an die richtige Stellen weitergeleitet.” meldet heute der Bürgerverein Schönefeld. Anrufe würden zunächst diesen Mittwoch bis Freitag von 9-12 und 16-18 Uhr entgegengenommen.
Hinzu kommen bereits weitere Aktionen von Leipziger Bürgern. Die seit dem Juni-Hochwasser 2013 bestehende freiwillige Hilfsorganisation “Leipzig hilft” bietet ab sofort einen weiteren Service an. Wer für die Flüchtlinge spenden möchte, jedoch einen eigenen Transport nicht ermöglichen kann, hat unter der öffentlich zugänglichen Facebookseite www.facebook.com/LeipzigHilft die Möglichkeit vorab Bilder der Spenden (auch größere Ladungen) zu senden und zu posten und mit den Machern eventuelle Abholmöglichkeiten der Spenden zu vereinbaren. Dies ist auch über die E-Mailadresse orga@leipzighilft.org möglich. Alle angenommenen Spenden werden nach den Absprachen von “Leipzig hilft” in den kommenden Tagen direkt in die Notunterkunft gefahren oder je nach Umfang kurz zwischengelagert.
Die “Willkommensinitiative Schönefeld” besteht bislang aus Vertretern/Vertreterinnen von:
Bürgerverein Schönefeld, der evangelischen und katholischen Kirchgemeinde, dem CVJM, dem Landeselternrat, dem Flüchtlingsrat der Stadt, der european homecare, dem i.K.menschenwürdig, amnesty international, der Initiative “Leipzig hilft”, dem OV Schönefeld/Die Linke, der AG Mirgration und Vielfalt sowie refugees welcome.
Erste Annahme von Spenden in der Annahmestelle der Katholischen Gemeinde in der Ossietzkystr. 60, am Donnerstag den 5. Dezember von 15 -18 Uhr. Das Infotelefon des Bürgervereins Schönefeld ist unter 0341-9273544 vorerst von Mittwoch bis Freitag jeweils von 9-12 und 16-18 Uhr zu erreichen.
Zur Bürgerinitiative Schönefeld
www.bv-schoenefeld.de
BI Schönefeld bei Facebook
www.facebook.com/BVSchoenefeld
Zur Internetseite Leipzig hilft
www.leipzighilft.org
“Leipzig hilft” auf Facebook
www.facebook.com/LeipzigHilft
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