Nachdem die Open-Air-Veranstaltung "No Dancing With Nazis" im September 2012 gut angenommen wurde, wird es am 23. November eine Fortsetzung geben. "Wir freuen uns mitteilen zu können, dass es eine zweite Auflage geben wird", sagt Thomas Jahns vom Verein Kultur und Zukunft e. V.. Diesmal soll das Event nicht unter freiem Himmel, sondern im ehemaligen RAW-Saal (Karl-Marx-Straße 39) in Delitzsch stattfinden.
Trauriger Anlass für das erste “No Dancing With Nazis” war ein Überfall von Neonazis anschließend an ein Konzert am 18. März 2012 im YOZ Delitzsch, das sich unter dem Motto “No Skanking With Nazis” eindeutig gegen Rechts positionierte. Bei dem Angriff wurden zwei Personen schwer verletzt. Die Ermittlungen im Fall dauern derzeit noch an.
Auch heute ist der Landkreis Nordsachsen ein zentraler Aktionsort von Nazis. Wichtige Kader der NPD, wie der stellvertretende sächsische Landesvorsitzende Maik Scheffler und der Vorsitzende der Jungen Nationaldemokraten Sachsen, Paul Rzehaczek, kommen aus Nordsachsen und entfalten hier ihre Wirkung. “Es ist und bleibt wichtig, der rechten Alltagskultur, die die NPD gemeinsam mit nicht parteigebundenen Nazis verbreitet, eine demokratische und plurale (Jugend-)Kultur entgegenzusetzen”, meint Jahns. “Darum hat sich im vergangenen Jahr ‘Kultur und Zukunft’ gegründet.” Der Verein ist auch in diesem Jahr Veranstalter des Mini-Festivals.
Wie im Vorjahr sollen sowohl lokale und überregionale Bands aus Rock, Ska, Hardcore, Punk und HipHop auftreten. Unter anderem haben sich die “Stage Bottles” und Prinzen-Frontmann Sebastian Krumbiegel angesagt.
Über den musikalischen Rahmen hinaus wird es wie im vergangenen Jahr die Gelegenheit geben, sich mit Projekten und Initiativen zu vernetzen und ins Gespräch zu kommen, die sich gegen Neonazimus, Rassismus und anderweitig menschenverachtende Einstellungen engagieren. Außerdem wird es verschiedene Workshops und Vorträge geben.
“‘No Dancing With Nazis’ steht jedoch nicht nur für Musik und politische Bildung und Diskussion”, so Jahns. “Wir wollen unser Anliegen auch offensiv nach Außen tragen.” Darum wird es vor der Veranstaltung im RAW auch in diesem Jahr eine Streetparade als bunte und laute Demonstration für alternative Kultur in Nordsachsen geben.
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