Runde 200 sind es derzeit, die an die Kiesgrube Kleinpösna Säcke befüllen, um eventuell weiterhin notwendige Deichsicherungen zu unterstützen. Unterdessen hat die LVB einen Shuttleservice eingerichtet, welcher Helfer zu den beiden Kiesgruben in Kleinpösna und Hirschfeld bringt. Vor Ort werden mittlerweile jedoch auch Essen und Getränke für die Sandschaufler gebraucht. An der Brückenstraße schieben sie noch Hunger - aber die Autos sind schon auf dem Weg. Leipzig hilft sich selbst.

Das Wichtigste also zuerst: Da die Pegel noch etwa so hoch sind, wie am gestrigen Abend, wird weiterhin Hilfe benötigt. Deiche können aufweichen und müssen deshalb immer wieder mal ausgebessert und mit Sandsäcken verstärkt werden.

Wer noch dabei helfen möchte, Sandsäcke zu befüllen oder/und den Helfern vor Ort Essen und Getränke zu bringen und über keinen eigenen PkW verfügt: Die LVB richten ab sofort einen Shuttle-Service ein. Natürlich ist jede weitere Hilfe, vielleicht von Bäckereien, Getränkemärkten oder Gastronomen gern gesehen, wenn es um die Verpflegung der Helfer vor Ort geht.

Abfahrtsort des Shuttles ab Hauptbahnhof ist die Haltestelle des Schienenersatzverkehrs (Hauptbahnhof, Ostseite, Bussteig 3). Die Abfahrtszeiten zur Kiesgrube Hirschfeld (Fahrtdauer eine Strecke ca. 30 Minuten) lauten 14.30 Uhr und 16.00 Uhr. Die Abfahrtszeiten zur Kiesgrube Kleinpösna (Fahrtdauer eine Strecke ca. 60 Minuten) 15.30 Uhr und 18.00 Uhr. Dort werden nach L-IZ – Informationen bereits jetzt Essen und Getränke knapp.

Shuttle-Rücktouren ab Kiesgrube Hirschfeld: 15.15 Uhr & 16.45 Uhr und ab Kiesgrube Kleinpösna: 16.45 Uhr & 19.15 Uhr.

Informationen der Stadt Leipzig zu den Meldepunkte für Helfer aus der Bevölkerung. Die Anschriften der Befüllplätze für Sandsäcke, an denen Hilfe benötigt wird.

1. Schotter- und Kies-Union GmbH & Co. KG, Kieswerk Hirschfeld, Am Ochsenwinkel 2, 04319 Leipzig-Hirschfeld. Anfahrt mit dem Auto aus Richtung Leipzig: In Leipzig auf die B2/B95 in Richtung Chemnitz/Borna fahren; An der Autobahnanschlussstelle A38, auf die A38 in Richtung Dresden fahren; Am Autobahndreieck A14 / A38 auf die A14 in Richtung Halle/Magdeburg bis zur Abfahrt Kleinpösna fahren; Nach Verlassen der A14 rechts in die Hersvelder Straße einbiegen; Nach ca. 0,1 km am Ochsenwinkel rechts abbiegen

Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Buslinie 73 (oder Shuttle) Abfahrt stündlich; Zustieg in Leipzig-Sommerfeld-Fahrtrichtung Leipzig Hauptbahnhof; Ausstieg Hirschfeld; anschließend rund 500 Meter zu Fuß in Richtung Süden.
Mathias Pinkert aus Engelsdorf möchte in einer schnellen Sammelaktion dabei helfen, dass die Helfer in der Brückenstraße rasch Verpflegungsnachschub bekommen, denn der soll so langsam knapp sein. Um 15.30 Uhr will er sich mit seinem 7 Meter langen Wohnmobil am Straßenbahnhof Angerbrücke hinstellen und alle Lebensmittel sammeln, die Leipziger ihm zur Tour zur Brückenstraße mitgeben wollen. Eine halbe Stunde will er dort stehen und dann gleich rausfahren zur Brückenstraße. Also, wer Getränke oder Essen abgeben möchte, bitte dort abgeben.Mathias Pinkert aus Engelsdorf rotiert. Die erste Fuhre hat er gesammelt und liefert sie jetzt an der Brückenstraße ab. Ab 18 Uhr steht er dann mit seinem riesigen Wohnmobil am Kaufland in der Kiewer Straße in Grünau und freut sich über Essen und Getränke für die fleißgen Deicharbeiter. Doch auch an anderen Orten tut sich bereits reichlich. Das Team des Leipziger Radisson-Hotels schmiert Brötchen und wird damit um 17 Uhr an der Brückenstraße eintreffen. Die Leipziger Konsum-Genossenschaft und der Globus im Sachsenpark sind ebenfalls bereits mit von der Partie, um die Helfer in Kleinpösna und Hirschfeld mit Brötchen und Getränken zu versorgen.

Mario* ist mit seinem LKW auf dem Weg und sammelt dazu noch Wurst bei einer Fleischerei in der Georg Schumannstraße ein. Gestern hatten teilweise Helfer 7 Stunden ohne Essen und Getränken an den verschiedenen Orten in Leipzig gegen das Hochwasser gekämpft – heute wird das wohl anders verlaufen. Mehrere Leipziger haben sich zudem selbstständig auf den Weg gemacht, um für Nachschub zu sorgen.

Melo* sitzt derzeit in einem alten Feuerwehrauto und fährt zur Bäckerei Wendl in Wachau, um gegen 17 Uhr die 700 frisch gebackenen Brötchen für die Helfer in der Brückenstraße abzuholen. Später solls wohl noch Soljanka geben. Leipzig hält zusammen.

Schnelle Infos auch hier

www.facebook.com/LeipzigerInternetZeitungDie meisten Helfer wurden mittlerweile von der Brückenstraße abgezogen, auch in den Kieswerken wird es allmählich ruhiger. Leipzig scheint das Schlimmste für den Moment hinter sich zu haben. Die Essensfuhren haben ihre Empfänger erreicht, die letzte kurvt immer noch durch die Gegend. Für Melo, Mario und Mathias Pinkert geht gerade eine Odyssey zu Ende. Melo und Mathias Pinkert befinden sich mit der letzten Fuhre Getränke und Essen mit zwei voll beladenen Autos (ein Wohnmobil und eine alte Feuerwehr!) auf dem Weg nach Bad Dürrenberg und dort warten jede Menge Sandstapler am Deich auf Getränke und Essen … Ende gut alles gut, in Pegau brauchte man kein Essen mehr – auch da hat sich die Lage entspannt.

Mario ist nach großer Tour noch nach Dresden gefahren – nach einem ganzen Tag im Einsatz zur Arbeit! Irgendwie kann man bei all dem, den vielen Helfern des gestrigen und heutigen Tages nur noch eines sagen: Danke. An die, die namenlos und bei oft verworrener Informationslage geholfen haben. Einfach losgehen und zupacken – seit vielen Stunden in Leipzig keine Frage. Einige Geschichten werden morgen noch (nach)erzählt. Für heute ist genug.

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