Zu Gesprächen kam es deshalb zwischen Amazion und verdi noch immer nicht. Aber einen Teilerfolg möchte verdi heute in der Auseinandersetzung rings um einen Tarifvertrag mit dem Versandhändler in Leipzig erzielt haben. 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter harrten vor dem Gelände aus, während die eigentlich zu einem Amazon-Besuch angekündigten Leipziger Kommunalpolitiker ausblieben. Dafür kamen andere um verdi und die 500 zu unterstützen.

Es regnete und regnete. Und dennoch meldet verdi heute Abend eine rege Beteiligung am Streik bei Amazon. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht: “Wir sorgen solange für Unruhe, bis auch beim größten deutschen Versandhändler Amazon branchenübliche Tarifbedingungen gelten. Dazu gehören u.a. Urlaubs- und Weihnachtsgeld, ein Lohneinstieg von Euro 10,66 und Nachtarbeitszuschläge ab 20:00 Uhr”, so ver.di Fachbereichsleiter für den Handel, Jörg Lauenroth-Mago.

Zu Wort meldeten sich heute auch Martin Dulig, MdL-SPD, Daniela Kolbe, MdB-SPD und Dr. Volker Külow, MdL-Die Linke vor Ort und signalisierten so ihre Unterstützung für die Forderung der Amazon-Mitarbeiter.

“Unser Ziel bleibt die Aufnahme von Tarifverhandlungen und die Vereinbarung branchenüblicher Tarifbedingungen im Versandhandel, sollte Amazon weiter die Aufnahme von Verhandlungen ablehnen, werden wir keine Ruhe geben”, so ver.di-Verhandlungsführer, Jörg Lauenroth-Mago. Wobei es ja noch nicht einmal Verhandlungen gibt. Zentraler Kritikpunkt auch heute wieder seitens verdi: “Amazon ist nicht tarifgebunden und zahlt deutlich unter dem Niveau des Einzel- und Versandhandels. Es gibt kein Urlaubs- und kein Weihnachtsgeld, außerdem werden Nachtarbeitszuschläge erst ab Mitternacht gezahlt.”

Was es heute auch nicht gab, war das Stelldichein von Leipziger Kommunalpolitikern. Nach verdi-Informationen wurden diese wohl von Amazon kurzfristig wieder ausgeladen. Wo man ein flutschendes Versandzentrum zeigen wollte, standen 500 draußen und zeigten ihren Unmut. Ein Bild, was Amazon vielleicht nicht gefallen hat, weshalb sie es den Kommunalpolitikern lieber ersparen wollten.

Zum Standpunkt Amazons zu all den Forderungen und Vorwürfen hat die L-IZ heute das Unternehmen ebenfalls angefragt.

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