Der NABU macht den 30. April zum "Tag des Wolfes". Unter dem Motto "Rotkäppchen lügt!" werden an diesem Tag bundesweit zahlreiche Aktionen stattfinden mit dem Anliegen, das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Artenschutzes zu stärken. Einen solchen Tag speziell dem Wolf zu widmen, bietet sich aufgrund der immer noch hohen Informationsdefizite an.

Zudem endet jeweils am 30. April das offizielle Wolfsjahr, in dessen Verlauf im Rahmen des Monitorings alle wissenschaftlichen Daten über das Leben freilebender Wölfe in Deutschland gesammelt werden.

Am Dienstag, 30. April, können sich Interessierte an Info-Ständen in mehreren Städten über den Wolf informieren. Für diejenigen, die sich aktiv an der Aktion beteiligen möchten, gibt es Rotkäppchen-Treffpunkte an zentralen Orten. In Sachsen sind das die Großstädte Leipzig und Dresden. Treff in Leipzig ist am Mendebrunnen auf dem Augustusplatz, in Dresden treffen sich die “Rotkäppchen” vor Jack Wolfskin in der Prager Straße 2. Punkt 13 Uhr beginnen beide Aktionen.

Auch über soziale Netzwerke können Unterstützer mit dem Aktions-Logo ein Zeichen setzen. Der NABU Sachsen hat sich mit einem Schreiben, das auf die Bedeutung dieses Tages verweist, an die sächsischen Landtagsabgeordneten gewandt, und unter www.NABU.de ruft der NABU Wolfsfans dazu auf, eine Mail an den Präsidenten des sächsischen Landtages zu schicken mit der Forderung, den Wolf weiterhin wirksam zu schützen.

“Seit über zehn Jahren leben wieder Wölfe bei uns in freier Natur, und immer noch gibt es unbegründete Ängste vor dem einst vom Menschen deutschlandweit ausgerotteten Wildtier. Von einzelnen Interessengruppen und leider auch von der Presse werden diese Ängste immer wieder in unverantwortlicher Weise geschürt. Dabei geht von Wölfen deutlich weniger Gefahr aus als beispielsweise von Wildschweinen, und es hat in den letzten 50 Jahren in Europa keinen Wolfsangriff auf einen Menschen gegeben”, sagte der Vorsitzende des NABU Sachsen Bernd Heinitz. Der hohe internationale Schutzstatus des Wolfes müsse sich weiterhin in Bundes- und Landesrecht widerspiegeln; deshalb gehöre der Wolf nicht ins Jagdrecht.Für Sachsen gebe es einen ausgezeichneten Managementplan der sächsischen Regierung, der den Umgang mit den Wölfen umfassend regelt, auch den Umgang mit sogenannten Problemwölfen und die Entschädigung von Tierhaltern für den Fall, dass Nutztiere von Wölfen gerissen wurden. Der NABU Sachsen legt den Regierungen der betroffenen anderen Bundesländer nahe, ebenfalls solche Managementpläne aufzustellen, und zwar – wie es in Sachsen geschehen ist – unter Beteiligung von Schafzuchtverbänden, Nutztierhaltern, Naturschutz- und Jagdverbänden. Für einen wirksamen Schutz des Wolfes in ganz Deutschland muss auch mithilfe von Öffentlichkeitsarbeit gesorgt werden.

Mit seinem Projekt “Willkommen Wolf!” begleitet der NABU die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland und setzt sich für dessen Schutz ein. Über 300 ehrenamtliche NABU-Wolfsbotschafter informieren bundesweit über diese Tierart. Der NABU gibt Info-Materialien für Erwachsene sowie Schulen und Kindergärten heraus und organisiert zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Wolf. Diese Anstrengungen sollen jetzt mit dem Tag des Wolfes intensiviert werden.

Für Jugendliche spricht der NABU eine besondere Einladung aus: “Wolfsspur”, eine Veranstaltung der NAJU Sachsen für Jugendliche von 12 bis 20 Jahren in der Dresdner Heide. – Ein Wochenende lang können Jugendliche wie die Wölfe im Wald leben, mit wachen Sinnen Tiere beobachten, am Tag ruhen und in der Dämmerung unterwegs sein, sich im Rudel auf eine gemeinsame Pirsch begeben. Sie sollen sich ganz in das Leben dieser faszinierenden Tiere hinein versetzen und versuchen, die Welt mit ihren Augen zu sehen. Dass sie dabei keine Spuren hinterlassen, versteht sich von selbst. Termin: 31. Mai bis 2. Juni. Anmeldung unter: dachsenberg@naju-dresden.de

“Rotkäppchen lügt!” – Bundesweiter Aktionstag zum Schutz freilebender Wölfe, in Leipzig am 30. April, 13 Uhr am Mendebrunnen auf dem Augustusplatz.

www.NABU-Sachsen.de

www.nabu.de/aktionenundprojekte/wolf/willkommenwolf/tagdeswolfes

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar