"Wir für Demokratie" lautet das Motto von 16 Veranstaltungen, die morgen am 16. April ab 15 Uhr im Stadtgebiet stattfinden. 16 Initiativen und die Stadt Leipzig beteiligen sich an der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales initiierten Aktion. Neben Lesungen, Diskussionen und Workshops können sich Interessierte etwa eine Aufführung des Theaters der Jungen Welt mieten.
“Die Bekämpfung des Faschismus ist ein Dauerthema in Leipzig, mit dem wir uns immer wieder beschäftigen müssen”, erklärt Sozialbürgermeister Thomas Fabian. Denn demokratisches Zusammenleben müsse immer wieder auf’s Neue eingeübt werden.
“Leipzig hat ein sehr gut funktionierendes, engagiertes Netzwerk”, weiß Berit Lahm von der Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention. 16 Veranstaltungen laden die Leipziger morgen ab 15 Uhr zum Mitmachen ein. Das Angebot reicht von Workshops für Kinder bis hin zu Lesungen und Podiumsdiskussionen.
Ein besonderes Projekt stellte Frank Kimmerle vom Verein Erich-Zeigner-Haus vor. Jugendliche aus Deutschland und Frankreich haben die Schicksale einer jüdischen Familie recherchiert, die den Faschismus erlebt hat. Die Ergebnisse haben sie in dem Buch “Der Brief” zusammengefasst. Eine Mitstreiterin wird ab 18 Uhr im Zeigner-Haus aus dem Werk lesen. “Das Buch zeigt, dass auch während des Faschismus Zivilcourage möglich war”, betont Kimmerle.
Am 8. Mai plant sein Verein wieder eine Demo durch die Odermannstraße, vorbei am NPD-Zentrum. “Wir werden diese Demo solange durchführen, bis das Nazizentrum geschlossen ist”, so Kimmerle am Montag. Dass am frühen Abend im Zentralstadion das Derby RB Leipzig gegen den 1. FC Lok nachgeholt wird, dürfte für Brisanz sorgen. Denn mit der Ultragruppe “Scenario” nutzte rechtsradikale Lok-Fans das Objekt in der Vergangenheit für Partys. Für übermorgen hat das Ordnungsamt Kimmerle zum Kooperationsgespräch einbestellt.
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