"Leipzig soll blühen!" Unter diesem Motto startet der Ökolöwe 2013 wieder seine Frühlingskampagne für mehr Artenvielfalt in und um Leipzig. "Ab sofort verschickt unser Projekt Natur- und Artenschutz eine kostenlose, mehrjährige Saatgutmischung an Naturliebhaber in der Region", erläutert Naturschützer Benjamin Schilling.
“Die Mischung heimischer, auf die Region abgestimmter Wild- und Kulturkräuter verwandelt 1m² in ein blühendes Beet. Davon profitieren nicht nur die Augen, sondern auch die Artenvielfalt”, so Schilling. Schon kleine Blühflächen im Garten, auf dem Balkon oder der Brache gegenüber bieten Nahrungs- und Lebensraum für die oft bedrohten Insekten.
Das Samentütchen kann unter www.oekoloewe.de/leipzig_soll_bluehen.html samt Informationsflyer bestellt werden. Zusätzlich liegen ab dem 4. April Bestellpostkarten im ganzen Stadtgebiet aus.
Die Umweltpädagogen des Ökolöwen tragen den Aufruf “Leipzig soll blühen” zudem in Leipziger Kindertageseinrichtungen und Schulen. Mitarbeiter des Stadtgarten Connewitz legen gemeinsam mit Kindern und Erziehern Blühstreifen an, die im Sommer vielfältige Insekten anlocken. Die Aktion ist auf zehn Einrichtungen begrenzt. Wer mitmachen will, kontaktiert Umweltpädagoge Marco Niedorf unter stadtgarten@oekoloewe.de oder unter der Telefonnummer 0341 3065-114.
Für vertiefende Recherchen bietet die Umweltbibliothek Leipzig beim Ökolöwen kostenfrei Literatur zu Naturschutz, Artenvielfalt, ökologischem Gärtnern und vielen weiteren Themen.
Mit “Leipzig soll blühen” macht der Ökolöwe auf ein wichtiges Naturschutzthema aufmerksam: In den letzten Jahren beschleunigte sich der Artenschwund auch im Insektenreich – unter anderem weil es in der Kulturlandschaft immer weniger blüht. In Deutschland etwa ist der dokumentierte Rückgang der Bienenpopulation um ca. 25 % sowie der Schmetterlingsarten um ca. 75 % alarmierend. Die große Klasse der Insekten, darunter z.B. Honig- und Wildbiene, Schmetterling, Schwebfliege und Hummel, hat nämlich eine wichtige Funktion für das gesamte Ökosystem: Viele Pflanzen sind abhängig von Fremdbestäubung.
Die Nahrungsmittelproduktion beruht somit direkt oder indirekt auf Bestäubung durch Insekten. Zugleich sind sie wiederum Nahrung für Vögel und andere Insektenfresser und somit Bestandteil der Nahrungskette. Heutzutage bleiben Insekten bei der Suche nach Nahrungsflächen in der Kulturlandschaft aber oft erfolglos. Der Einsatz von Insektiziden und Bienengiften in der Intensivlandwirtschaft lässt ihnen ebenso wenig Überlebenschancen wie flächige Monokulturen: auf ein Überangebot an Nahrung folgt nach der Blüte großräumige Nahrungsarmut.
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