Nach über drei Monaten intensiver Strick-, Häkel- und Näharbeit hat die Bunte Strick Guerilla Leipzig (BSG) es mit vereinten Kräften geschafft, ihr nächstes Projekt fertig zu stellen: Sie hat einen etwa 12 Meter hohen Baum auf dem Gelände der KAOS Kulturwerkstatt in Lindenau verhüllt.
Wie man sieht, entspringen aus den vielen kunterbunten Arealen des unteren Stammes die einzelnen Farben des Regenbogens und verteilen sich über den Baum bis zur Spitze. Alle Nuancen gemeinsam verbreiten eine leuchtende (Farb-)Freude, die sich selbst die BSG-Strickerinnen so eindrucksvoll kaum vorgestellt hatten. Vor allem im Sonnenlicht zeigt sich die ehemals alte, morsche Robinie nun in ihrem neuen, wunderschön strahlenden Wollkleid. “Und wir strahlen auch, nämlich vor Stolz”, verkündet die emsige Strickmannschaft, die jüngst als erstes Projekt die Bäume auf dem Richard-Wagner-Platz bestrickt hatte.Diese Vereinigung der verschiedenen, aber einzigartigen Farben zu einem bunten, harmonischen Nebeneinander steht auch symbolisch für die großartige Arbeit, die das KAOS leistet. “Denn natürlich wollten wir mit dieser Aktion nicht einfach nur einen Baum umstricken, sondern auch auf unsere Art und Weise darauf aufmerksam machen, was dort auf dem idyllischen Gelände mit dem Ullrichsteich und Stadtteilpark jeden Tag passiert”, erklärt die BSG. “Für alle Kulturschaffenden und Kulturgenießenden des Hauses muss es eine große Herausforderung sein, tagtäglich unter finanziellen und räumlichen Benachteiligungen zu leiden und trotzdem mit einem entsprechenden Kraft-Mehraufwand diese gute kulturelle und sozialpädagogische Arbeit zu leisten. Kurz: Die BSG L.E. zieht ihren bunten Hut vor allen KAOS-Machern!”
Und weil man nun schon einmal die Aufmerksamkeit auf das Kulturhäuschen in Lindenau gelenkt hat, formuliert die BSG auch ein paar Forderungen an die Stadtpolitik: Sie fordert die sofortige Umsetzung der versprochenen Sanierung des Hauses, eine bessere finanzielle Unterstützung der Kurse und Projekte der Kulturwerkstatt und vor allem eine öffentliche Anerkennung des überdurchschnittlichen Engagements der dort arbeitenden Leute.
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