Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) fördert deutschlandweit den Aufbau von zehn modellhaften Beratungsnetzwerken gegen Diskriminierung. Die Gesamtprojektleitung übernimmt dabei das in Leipzig ansässige Antidiskriminierungsbüro Sachsen (ADB).

“Die Projektleitung für die bundesweiten Netzwerke bietet die große Chance, unsere Erfahrungen aus sieben Jahren Antidiskriminierungsberatung in den Aufbau neuer Beratungsstrukturen einfließen zu lassen”, sagt Heike Fritzsche, die Geschäftsführerin des ADB. Die zehn Netzwerke aus neun Bundesländern haben im Juni offiziell ihre Arbeit im Kampf gegen Benachteiligungen nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz aufgenommen. ADS-Leiterin Christine Lüders gab dazu bei einer Auftaktveranstaltung in der Antidiskriminierungsstelle des Bundes das Startsignal: “Wer Diskriminierung erlebt hat, der braucht Hilfe – schnell und unbürokratisch.Mit der Gründung der ersten zehn Netzwerke wollen wir versuchen, die bundesweit noch immer großen Lücken in der Beratungslandschaft zu schließen.”

Bis Mai 2013 wird jedes Netzwerk mit 37.500 Euro gefördert. Auch in Sachsen soll eine landesweite Vernetzung initiiert werden, in der sich Anlaufstellen, Selbsthilfeinitiativen und verschiedene Akteure der Beratungsarbeit zusammenschließen, um sich für die Beratung von Betroffenen von Diskriminierung zu qualifizieren. “Viele Vereine, Verbände oder soziale Beratungsstellen brauchen mehr Wissen, um angemessen handeln können, wenn sie in ihrer Arbeit Diskriminierung begegnen”, meint Fritzsche. “Betroffene aber brauchen qualifizierte und niedrigschwellige Unterstützung vor Ort.” Bislang sei das ADB in Leipzig die einzige Anlaufstelle für Antidiskriminierungsfragen in Sachsen. Perspektivisch werden die Netzwerke Betroffene von Diskriminierung beraten und begleitend Öffentlichkeitsarbeit anbieten. Ziel des Projekts ist, die Beratungslandschaft in Deutschland nachhaltig zu stärken und auszubauen.

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