Eigentlich geht man ja in den Clara-Zetkin-Park, um sich einmal ein paar unbeschwerte Stunden zu gรถnnen. Aber das ist gerade an sommerlichen Tagen nicht so einfach. Denn viele Parkbesucher kommen mit dem Auto und parken dann die westliche Anton-Bruckner-Allee zu. Mit einem gedankenlosen Spazieren und Radfahren ist dann nichts mehr. Weshalb der Jugendbeirat der Stadt jetzt beantragt hat, diesen Teil der Anton-Bruckner-Allee auch autofrei zu machen.

โ€žAutos brauchen keine Naherholung!โ€œ, formuliert der Jugendbeirat seinen Anspruch. โ€žDer oben genannte Bereich soll durch die im Antrag geforderten MaรŸnahmen Attraktiver fรผr die Bevรถlkerung werden und vor allem Kindern, Jugendlichen und Familien ermรถglichen, auch in diesem Bereich, analog wie es im quasi gegenรผberliegenden Teil des Clara-Zetkin-Parks am Bassin Anton-Bruckner-Allee bereits der Fall ist, zu spielen, Inlineskates oder Fahrrad zu fahren oder sich im Allgemeinen sicher aufhalten zu kรถnnen.

Der im Antragstext genannte Bereich liegt zudem auf einer Hauptverkehrsachse fรผr Radfahrer/-innen auf dem Weg in die Innenstadt und ist so grade zu den Hauptverkehrszeiten stark von Fahrradfahrerinnen frequentiert. Durch das Einfahren von Autos an der unรผbersichtlichen Einfahrt in dem Bereich an der Kurve Klingerweg entstehen zudem hรคufig gefรคhrliche Situationen zwischen Autos und Fahrradfahrer/-innen, die oft die Sicherheit der Fahrradfahrerinnen gefรคhrdet oder diese zum Bremsen nรถtigt.

Viele der in diesem Bereich abgestellten Kfz sind zudem Autos, Wohnmobile oder zu Campern ausgebaute Vans, die dort Beobachtungen nach auch lรคngerer Zeit stehen, ohne bewegt zu werden, ein Park sollte allerdings kein Parkplatz sein, besonders kein Langzeitparkplatz fรผr Urlaubsautos. Die Stadt gehรถrt den Menschen, die in ihr wohnen, nicht den Autos.โ€œ

Vielleicht eine Deckensanierung und ein paar Bรคnke

Das Anliegen stรถรŸt durchaus auf Verstรคndnis im Mobilitรคts- und Tiefbauamt (MTA). Nur so, wie es sich die jungen Parlamentarier gewรผnscht haben, lรคsst sich das wohl nicht umsetzen, weshalb das MTA einen Alternativvorschlag formuliert hat: โ€žDer Oberbรผrgermeister prรผft,

1. wie die Kreuzungsbereiche/Wegeanschlรผsse fรผr den FuรŸ- und Radverkehr am westlichen Rondell der Anton-Bruckner-Allee vom parkenden Kfz-Verkehr freigehalten werden kรถnnen,

2. die Aufnahme der Deckensanierung der Anton-Bruckner-Allee in die Aktualisierung des Rahmenplans zur Umsetzung der Mobilitรคtsstrategie,

3. die Einrichtung von Sitzgelegenheiten.โ€œ

โ€žDie Anton-Bruckner-Allee ist in dem beantragten Bereich eine gewidmete Verkehrsflรคche, die zur Realisierung des Antrags fรถrmlich umgewidmet werden mรผssteโ€œ, geht das Mobilitรคts- und Tiefbauamt auf die wesentliche Hinderungsgrรผnde ein.

Aber: โ€žAllerdings kann nicht zweifelsfrei dargelegt werden, dass die Grรผnde des รถffentlichen Wohls fรผr eine solche Restriktion รผberwiegen. Als Grรผnde des รถffentlichen Wohls sind bei der Abwรคgung stรคdtebauliche, รถrtliche und รผberรถrtliche sowie verkehrliche und verkehrsplanerische Belange zu berรผcksichtigen. So wรผrde sich zwar die Erholungs- und Aufenthaltsqualitรคt in der Parkanlage verbessern, jedoch wรผrde sich z.B. verkehrliche ErschlieรŸung des gemeinnรผtzigen Sportvereins BSV AOK e. V. in diesem Bereich deutlich verschlechtern und mobilitรคtseingeschrรคnkten Mitgliedern den Zugang zum Reha- und Gesundheitssport erschweren.โ€œ

75 % der rund 3.400 Mitglieder des BSV AOK e.V. seien รผber 65 Jahre alt, etliche deutlich รผber 80 Jahre, so das MTA. โ€žZusรคtzlich treiben etwa 450 Personen ohne Mitgliedschaft Rehabilitationssport aufgrund รคrztlicher Verordnungen. Ein erheblicher Teil der Sporttreibenden hat Bewegungseinschrรคnkungen bzw. Behinderungen und ist aufgrund der Entfernung der nรคchsten Haltestellen des ร–PNV (รผber 400 m Laufweg) auf die Anfahrt mit dem PKW oder Fahrdiensten angewiesen.โ€œ

Parkraum fรผr SchleuรŸig

Und dann ist da noch der benachbarte Ortsteil SchleuรŸig, fรผr den dieses Stรผck der Anton-Bruckner-Allee eine Art ausgelagerter Parkplatz ist.

โ€žDie Auswirkungen auf das Parkraumangebot in SchleuรŸig und die generellen verkehrsorganisatorischen Ablรคufe sind ebenso einzubeziehende Abwรคgungsgrรผndeโ€œ, fรผhrt das MTA an. Und: โ€žWie bereits beschrieben, kann die Anton-Bruckner-Allee auch nicht zeitlich eingeschrรคnkt vom MIV befreit werden, da genau zu diesen Zeiten die ErschlieรŸungsfunktion fรผr das Rehazentrum benรถtigt wird.โ€œ

Aber was kann die Stadt an der Situation tatsรคchlich รคndern?

โ€žStattdessen soll geprรผft werden, wie einmรผndende Spazierwege freigehalten werden kรถnnenโ€œ, schlรคgt das MTA vor. โ€žHierzu soll auf das konzeptionelle Vorgehen mit Fahrradbรผgeln und Grรผnfeldmarkierung zurรผckgegriffen werden (Modell AurelienstraรŸe/โ€šLeipziger Teppichโ€˜). Eine Eintaktung der Prรผfung erfolgt รผber das MaรŸnahmenprogramm Mobi2030_II-3_NEU 10 als Teil des Rahmenplans zur Umsetzung der Mobilitรคtsstrategie.โ€œ

Auch eine neue Asphaltierung der Fahrbahn werde im Rahmen der Aktualisierung des Rahmenplans zur Mobilitรคtsstrategie geprรผft und entsprechend der gesamtstรคdtischen Prioritรคten gewichtet. โ€žDie klassische Gestaltung der Anton-Bruckner-Allee in Fahrweg/StraรŸe und begleitende, mit Hochborden abgesetzte FuรŸwege ist Bestandteil des Gartendenkmals und muss in seiner Grundstruktur erhalten werden. Die Installation von Sitzgelegenheiten muss dem in der rรคumlichen Verortung Rechnung tragen.โ€œ

Bleibt freilich vรถllig offen, wie die Stadt hier mit den โ€žWohnmobilen oder zu Campern ausgebauten Vansโ€œ umgehen will, die es auf etlichen StraรŸen am Clara-Zetkin-Park zu sehen gibt. StraรŸen, die allesamt nicht als offizieller Campingplatz ausgewiesen sind, aber eben doch so genutzt werden. Darauf gibt die Stellungnahme des Mobilitรคts- und Tiefbauamtes keine Antwort.

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Es gibt 22 Kommentare

@Urs
Ganz sicher wird die Sachsenbrรผcke nicht zur Umleitungsstrecke. Auch dann nicht, wenn die Klingerbrรผcke einstรผrzt. Der Grund ist relativ simpel: Die Zustandsnote der Sachsenbrรผcke ist schlechter als die der Klingerbrรผcke. Die Sachsenbrรผcke ist desolat/marode und benรถtigt sehr bald einen Ersatzneubau. Dieser war bereits im StraรŸen- und Brรผckenbauprogramm 2006 โ€“ 2013 vorgesehen. Die Zustandsnote war bereits in den 2000er Jahren bei schlechter 3,0. Der Zustand hat sich seitdem nicht verbessert, aber deutlich verschlechtert. Wenn da gelegentlich mal die Polizei rรผber fรคhrt, ist das ggf. noch okay, aber ganz sicher ist diese Brรผcke nicht mehr fรผr > 10.000 Kfz/Tag standsicher. Seit ca. 10 Jahren gibt es รผbrigens in dem Bereich auch keine Widmung mehr fรผr den Kfz-Verkehr. Daher ist der Bereich als Geh-/Radweg beschildert.

Das Gute sei nur mit Insistieren und Dramatisierung zu erreichen, finden Sie, lieber User โ€œChristianโ€? Das Gegenteil ist der Fall. Sie finden, die seltsam hehr daherkommenden Termini mit Qualitรคt sind Joker? Nรถ, es sind รผberwiegend Aufpluster-Vokabeln, ob nun mit Vorsatz oder ohne. Es ginge darum, daรŸ das Zusammenleben in der Stadt noch eine Chance auf Gelingen behรคlt. Und unter dem Blickwinkel gerรคt schnell in den Hintergrund, ob das Birken-bestandene Wiesenoval im fraglichen Abschnitt nun mit abgestellten Kfz garniert ist, oder nicht. Da wรคre es รผberdies schnell interessanter, ob nun die Auwaldwiedervernรคssung was wird, oder nicht weitere seltsame Femellรถcher geschlagen werden, etc.

Wenn es dumm kommt, muรŸ die Sachsenbrรผcke noch als Ersatz fรผr die Klingerbrรผcke herhalten. Denn wenn weiter derlei Deppertheit um sich greift, wie diese Woche bei der Beschรคdigung der fetten Wasserleitung auf der Klingerbrรผcke, dann Prost Mahlzeit! Ich sah heute das leider verwaiste, notfallmรครŸig gebuddelte Loch mit der Leitung auf der Klingerbrรผcke. DaรŸ damit die Karl-Heine-StraรŸe fรผr Autos tagelang eigentlich unnutzbar geworden ist, mag vielleicht Hรคme bei den Verkehrswendern erzeugen, es ist aber fรผr die Stadt und besonders die Menschen in ihr insgesamt sehr unlustig. Wieso schafft es diese Stadtgesellschaft nicht, daรŸ so ein Schaden in einem Tag behoben ist?

Wie das Mobilitรคts- und Tiefbauamt (MTA) in seinem Alternativvorschlag erklรคrte ist der jetzige Zustand ein Kompromiss, da auf den Grund des baulichen Zustandes (der wegen Gartendenkmal nicht in seiner Grundgestaltung nicht geรคndert werden kann) und der Umstand da es sich um eine gewidmete Verkehrsflรคche handelt, rein Rechtlich eine Ausweisung als beruhigte Zone (VZ 325 ) nicht erfolgen darf. Was bei einer Klage auch vom Gericht bestรคtigt werden wรผrde. Maximal kรถnnte man eine 20 Zone definieren. Eine ร„nderung der Widmung als Verkehrsflรคche wรผrde durch die ErschlieรŸungsfunktion der Verkehrsflรคche und der eines ausgelagerten Parkplatzes nicht geรคndert werden kรถnnen, da es hierbei auch um Belange des รถffentlichen Wohls handelt.

Ich pflichte User Rudi bei, dass es hier der Gesetzgeber tatsรคchlich auf die Aufenthaltsfunktion abgesehen hat.

Die รผbertragene Argumentation von Urs, โ€œman mรผsse halt in einer GroรŸstadt Qualitรคtsdefizite in Kauf nehmen, weil man ja dort unbedingt wohnen willโ€, ist abwegig.
Eine Stadt definiert sich doch nicht durch Vorteile, die man mit Qualitรคtsabstrichen erkaufen muss.

Und wenn es um Qualitรคtsabstriche geht: die Aufenthaltsqualitรคt war vor 50 Jahren garantiert viel besser, da die โ€œรคhksbรคhks-Mobileโ€ noch nicht in dem unsinnigen und gepuschten MaรŸe vorhanden waren und irgendwo abgestellt werden mussten. Die Abstriche dafรผr wurden den Kommunen und natรผrlich auch den Bewohnenden aufgehalst: Hier streikt mittlerweile der kranke Bรผrger fรผr sein Recht auf Parkplatz. Dass er selbst das Problem ist, scheint ihm nicht klar.

Gewiss kann und muss es Aufenthaltsqualitรคt in einer Stadt geben. Und diese muss geschรผtzt werden. Ein Parkplatz wie in dieser Form gehรถrt bestimmt nicht dazu.

Und wenn es hier so vielen um das Wohl der gehkranken Reha-Freunde geht: dann reichen auch 5 markierte Parkplรคtze in der Nรคhe der AOK-Einrichtung. Dafรผr muss man nicht die komplette Bruckner-Allee als Parkzone ausweisen.

Mobilitรคt nimmt weiter zu, auch in Stรคdten. Das heiรŸt aber nicht, dass man weiterhin in so groรŸem MaรŸe Rรผcksicht auf den MIV nehmen muss.

Lieber User Urs!
Zu schnell fahren dort AUCH Fahrradfahrer, das ist richtig.
Aber, wie immer: Ein Auto mit 30km/h hat ein hรถheres Gefรคhrdungspotential, als ein Velo, von mir aus mit der selben Geschwindigkeit.
Zumal, wie Sie selbst sagen, die Autos dort hรคufig von Senioren gefahren werden, deren Reaktionsgeschwindigkeit (vielleicht) nicht mehr die beste ist, ganz zu schweigen von der Sehfรคhigkeit.
Vielleicht wรผrden ein paar Bremsschwellen dafรผr sorgen, dass tatsรคchlich langsamer gefahren wird.

Da wollen wir fest hoffen, lieber User โ€œRudiโ€, daรŸ die Aufenthaltsfunktion stetig und differenzierbar ist, am besten mehrfach! Und es mรถge jedem und jeder freistehen, unweit auf einer Parkbank Hermann Kants Roman โ€œDer Aufenthaltโ€ zu lesen. Was wahrscheinlich lobend von einem amtlich bestellten Aufenthaltsqualitรคtsprรผfer (m/w/d) gewรผrdigt werden wรผrde.

Die Frage ist letztlich doch, wieso man sich รผberhaupt in einer GroรŸstadt aufhรคlt? Wenn es doch soo viele Qualitรคtsdefizite gibt.

Wenig ist im Leben โ€œzwingend notwendigโ€, muรŸ man mal festhalten, und das Erachten als solches ist vor Jahrtausenden erfunden worden. Im vorliegenden Falle hat man schlicht erachtet. Und das richtigerweise. Die Besucherinnen des ehemaligen โ€œZentrums fรผr aktive Erholungโ€, wie die AOK-Einrichtung vor 50 Jahren hieรŸ โ€“ meine Flรถtenlehrerin frequentierte einstmals dieses Zentrum โ€“ werden es zu schรคtzen wissen, zumal wenn sie vielleicht etwas lawede sind, daรŸ sie dort ihr Automobil hinstellen kรถnnen, und zwar auf einem auf 2h befristeten Parkplatz. Die Anwohner aus der KรถnneritzstraรŸe finden dort auch einen Parkplatz, und das mรถchte man denen doch gรถnnen.

Sie finden Autos รผberhaupt รคhksbรคks? Wieso eigentlich? Autos haben nicht nur Nachteile. Selbst wenn sie tagelang rumstehen. DaรŸ man sich quasi dadurch von der Automobilitรคt als solcher distanzieren mรถchte, indem man die in breitem gesellschaftlichen Konsens geschaffenen Bedingungen fรผr Automobilitรคt durch, sagen wir, Piesackerei trรผben mรถchte, wird zu nichts Gutem fรผhren. Ja, man kรถnnte, sagen wir, ein Taxiunternehmen auf Sรคnftenbasis grรผnden, oder wegen mir einen 24/7-Rischka-Dienst. Die Erfolge werden bemessen bleiben.

Im Rahmen der jetzigen Beschilderung der Anton-Bruckner-Allee im fraglichen Abschnitt wรคre es formal also legitim, Velofahrerinnen und -fahrer mit Tempo oberhalb von Schrittgeschwindigkeit zu bรผssen, wie man in der CH sagt? Wieso ist die Stadt eigentlich noch nicht auf diese so offen daliegende Einnahmequelle gekommen? Hier muรŸ es sich um unzulรคssiges Erachten handeln, was schleunig abgeschafft gehรถrt.

@fra
Punkt 4. Parken nur in gekennzeichneten Flรคchen. Die Kennzeichnung ist eine Sonderregelung. Selbstverstรคndlich dรผrfen in einem verkehrsberuhigten Bereich auch Parkstรคnde markiert werden. Es ist aber eine Sonderregelung denn zunรคchst gilt in diesem Bereich Parkverbot. Jede Sonderregelung bedarf einer Anhรถrung und Begrรผndung, warum es zwingend notwendig ist. Die Verwaltung kann hiernach nicht einfach Stellflรคchen markieren und hinterher behaupten, dass das notwendig ist. Sie muss die Notwendigkeit bereits im Anhรถrungsverfahren darlegen. Mit Blick auf die Situation fรคllt mir kein Grund ein, weshalb es dort zwingend notwendig ist Stellplรคtze zu markieren. Oberste Prioritรคt im verkehrsberuhigten Bereich hat die Aufenthaltsfunktion und die leidet unter den Parkern erheblich.

Tja, Sebastian.
Verkehrszeichen gelten nun einmal.
Warum kรถnnte man auf dem Asphalt laufen? Weg schlammig, zum Beispiel. Oder man lรคuft neben seinem Kind her, das Roller fรคhrt. Oder man hat einfach Bock. Ist auch egal, Verkehrszeichen gilt!

Zur Geschwindigkeit:
Insbesondere die Besucher der AOK (Rentner-Fraktion) fahren oft sehr schnell, ich schรคtze um die 30, habe aber auch schon schneller fahrende Autos gesehen.

@Rudi:
โ€œNoch mal zurรผck zur Ausgangslage. VZ 325 besagt Parkverbot. Wo das Schild steht, darf nicht geparkt werden.โ€
In der StVO steht folgendes:
Zeichen 325.1 Verkehrsberuhigter Bereich
Ge- oder Verbot
1. Wer ein Fahrzeug fรผhrt, muss mit Schrittgeschwindigkeit fahren.
2. Wer ein Fahrzeug fรผhrt, darf den FuรŸgรคngerverkehr weder gefรคhrden noch behindern; wenn
nรถtig, muss gewartet werden.
3. Wer zu FuรŸ geht, darf den Fahrverkehr nicht unnรถtig behindern.
4. Wer ein Fahrzeug fรผhrt, darf auรŸerhalb der dafรผr gekennzeichneten Flรคchen nicht parken,
aus
genommen zum Ein- oder Aussteigen und zum Be- oder Entladen.
5. Wer zu FuรŸ geht, darf die StraรŸe in ihrer ganzen Breite benutzen; Kinderspiele sind รผberall
erlaubt.

ยง 39 Verkehrszeichen
(1) Angesichts der allen Verkehrsteilnehmern obliegenden Verpflichtung, die allgemeinen und besonderen Verhaltensvorschriften dieser Verordnung eigenverantwortlich zu beachten, werden รถrtliche Anordnungen durch Verkehrszeichen nur dort getroffen, wo dies auf Grund der besonderen Umstรคnde zwingend geboten ist.

Also sehe ich das so das die Stadt Parkflรคchen ausweisen darf, wenn der Platz dafรผr vorhanden ist.
Was ja gegeben ist.

Noch mal zurรผck zur Ausgangslage. VZ 325 besagt Parkverbot. Wo das Schild steht, darf nicht geparkt werden. Von diesem Grundsatz ist die Stadt aktiv abgewichen in dem sie Parkstรคnde markiert und beschildert hat. Jede Sonderregelung ist hinsichtlich ยง39,1 StVO nur dann erlaubt, wenn es zwingend notwendig ist. An dieser zwingenden Notwendigkeit darf man zweifeln, denn es steht โ€“ insbesondere in Hinblick darauf wie dort tatsรคchlich geparkt wird โ€“ im Widerspruch zur gewรผnschten Aufenthaltsqualitรคt in einem Park.

Hallo Thomas_2,
> โ€ Es handelt sich um einen verkehrsberuhigten Bereich, FuรŸgรคnger kรถnnen dort laufen, wo Sie wollen.โ€
Ja, aber warum WOLLEN sie denn auf dem Asphalt laufen, ganz unbedarft und ohne Gedanken? Ist dies das angestrebte Flanieren auf dem โ€œPromenadenringโ€? Wenn diese StraรŸe, dieser Bereich des Parks, fรผr Alle nutzbar sein soll, dann strebe ich als FuรŸgรคnger doch biรŸchen dahin, wo ich die Radler nicht stรถre, die mit mir die Flรคche nutzen. Also entweder an den Rand der AsphaltstraรŸe oder eben auf den breiten FuรŸweg.
โ€“
> โ€œSCHRITTGESCHWINDIGKEIT ist angesagt. Hรคlt von den Autofahrern auch fast keiner ein.โ€
Das ist doch Unsinn, Entschuldigung. Das ist bei ZUGEPARKTER Situation doch gar nicht groรŸzรผgig genug, um dort schnell zu fahren. Mehr als 20 sind es keinesfalls, eher 10-20. Und sollte dort jemand tatsรคchlich im 1. Gang Leerlaufdrehzahl dahinschleichen, wird er mit Sicherheit von Radlern รผberholt. Einfach, weil das vรถllig praxisfern ist, und vorsichtig gesagt, auch unnรถtig.

Was soll dabei rauskommen, lieber User โ€œThomas_2โ€, dort Restriktionen zu erlassen? Wegzug von ewiggestrigen Anwohnern? Erfรผllung von Renditetrรคumen bei Investgesellschaften, die schon lรคnger Tiefgaragenplรคtze feilbieten? Zu seliger DDR-Zeit war die Kfz-Einfahrt in die Anton-Bruckner-Allee durch Pfosten verunmรถglicht. Das รคnderte sich vor mehr als 30 Jahren, etwa zu der Zeit, als der Verkehrsgarten auf der seitlichen Wiese plattgemacht wurde. Dem Jugendbeirat fehlt es etwas an gesamthafter Sicht, auch weil ihnen niemand die Genese des status quo erlรคutert.

Warum kann man dort nicht Parkgebรผhren verlangen? Zwei Automaten, 1,50โ‚ฌ die Stunde, ein paar Schilder, fertig!
Fรผr Autos mit eingebauter Schlafmรถglichkeit (Wohnmobile) sollte ein Parkverbot erlassen werden, das gibt es bereits in anderen Kommunen und ist dort sehr erfolgreich (kรถnnte man รผberhaupt in allen Gebieten mit knappem Parkraum tun, das sind ja keine Autos, die zum tรคglichen Fahren benutzt werden).
Teilweise wird dort monatelang (insbesondere im Sommer) gewohnt, sehr gern verrichten die Bewohner dieser Wohnmobile dann Ihre Notdurft im Park.

@TLpz: das ist ein REHA-Zentrum, es werden REHA-Kurse angeboten (auf Rezept), die fรผr die Mitglieder aller Krankenkassen offenstehen.
@Sebastian: Es handelt sich um einen verkehrsberuhigten Bereich, FuรŸgรคnger kรถnnen dort laufen, wo Sie wollen. Das Schild am Anfang hรคngt recht hoch, aber trotz dessen: SCHRITTGESCHWINDIGKEIT ist angesagt.
Hรคlt von den Autofahrern auch fast keiner ein.

In Schleussig gibt es in der Tat wenig Parkplรคtze.
Wohnmobile zรคhlen unter 3,5to als PKW, und die stehen auch an der Rennbahn oder in anderen gerรคumigen StraรŸen herum.
Der BSV der AOK hat sicherlich Kunden, die dort hรคufig parken, aber hรคufig sind auch alle Parkplรคtze belegt โ€“ wer also auf sicher Parken dort hinfรคhrt, muss evtl sehr weit laufen.
โ€“
An schรถnen Tagen oder bei Events ist dies einer der wenigen Parkplรคtze, die auch von etwas weiter weg von SEHR vielen Leuten angefahren werden.
โ€“
Die Parksituation dort ist nicht befriedigend, aber jetzt auch nicht so, daรŸ man es nicht mit ein wenig Regelung in den Griff bekรคme (zB Anwohnerparken, Beschrรคnkung auf 2 Stunden usw usf.). Dass dort Autos stehen, hat mich als Radfahrer oder Fussgรคnger noch nie gestรถrt (solange die Autos nicht die Zuwegungen zuparken).

Ich verstehe ehrlich gesagt gar nicht, warum die Emotionen dort an der Stelle so hochkochen. Wenn die Stadt sagt, dass abgesehen von den Querungsstellen der FuรŸwege eigentlich alles ok ist, kann ich mich dem vรถllig anschlieรŸen.
โ€“ man betrete den Park, um โ€œein paar unbeschwerte Stundenโ€ zu genieรŸen. Mit dem Rad? Wahrscheinlich nicht stundenlang, sondern nur als Transitstrecke oder auf dem Weg zum Picknickplatz. Autos am Fahrbahnrand stรถren (zumindest emotionslos gesehen) dabei nicht, und die im Parksuchverkehr hat man in fรผnf Sekunden passiert. Und was FuรŸgรคnger angeht, die haben sehr breite Wege links und rechts der Brucknerallee, und รผberhaupt รผberall im Park. Meistflรคchig ohne Autos in der Nรคhe. Wenn รผberhaupt, dann konkurrieren FuรŸgรคnger im Clarapark eher mit Radlern um die Flรคche des Weges.
โ€“ โ€œund parken dann die westliche Anton-Bruckner-Allee zuโ€ โ€“ sie nutzen also den Fahrbahnrand. Was genau ist dann das folgliche, echte Problem, dem es abzuhelfen gelte? Also die objektivierte Formulierung fรผr โ€œZUPARKENโ€?
โ€“ Wohnmobile sieht man auch immer wieder am Rand der StraรŸe zur Pferderennbahn. Was genau ist das Problem? Ich konnte seit Jahren bisher noch kein Mรผllproblem entdecken, auch keinen Lรคrm oder Naturzerstรถrung durch Grills etc. Kann man Leuten nicht auch ihr โ€œVanlifeโ€ gรถnnen, solange es nicht zu krass wird?
โ€“ โ€œโ€ฆabsurd, weil gerade das Wohngebiet dort in Schleussig durch die StraรŸenbahn super angebunden ist.โ€
Eine StraรŸenbahn fรคhrt nicht โ€œรผberallโ€ hin. Auch, wenn man in der Innenstadt wohnt, gibt es genug Grรผnde fรผr entferntere Ziele ein Auto zu besitzen.
โ€“
Die westliche Bruckner-Allee ist eigentlich ein schรถnes Beispiel dafรผr, wo mal wieder ein Kampf in Gegenden getragen wird, wo wirklich Platz fรผr Alle*innen da ist. Ich als Radfahrer kann dort im vorletzten Gang schnell durch, sogar wenn FuรŸgรคnger auf dem Asphalt gehen, warum auch immer. Fรผr FuรŸgรคnger gibt es auf den FuรŸwegen richtig viel Platz, auch wenn man einen Rolli schiebt.
Ich selbst habe keinen Grund dort zu parken, aber seit 2007 als Radler auch noch keinen Konflikt mit vierrรคdrigen Fahrzeugen dort gehabt. Ich hab das Gefรผhl, dass hier ein Problem konstruiert wird und die Stadt das ganz sachlich eingeordnet hat.

Herr Thurm,
schรถn dass Sie wieder mitreden.
Aber rรผsten Sie doch bitte rhetorisch ab, sonst hat keiner Lust, mit Ihnen Argumente auszutauschen!

Ich sehe das auch so, dass hier das AOK-Zentrum ein Feigenblatt sein soll fรผr die Tatsache, dass es bei Wiedereinfรผhrung des eigentlich normalen Parkverbotes in einem verkehrsberuhigten Bereich sehr wahrscheinlich Zoff mit der fahrenden Bevรถlkerung geben kรถnnte.
Womรถglich grรผndet sich dann extra eine BIโ€ฆ
Das wรคre insofern absurd, weil gerade das Wohngebiet dort in Schleussig durch die StraรŸenbahn super angebunden ist.
(Gehรถren Wohnmobile auch zu dem unter dem Parkschild angebrachten PKW-Zeichen?)
Genauso abartig, dass dort mitten im Park ein Parkplatz (linguistisch spaรŸig) โ€œangelegtโ€ und toleriert wurde.
โ€œSoziale Kรคlteโ€ gegenรผber PKW-Besitzern und dann Parkenden kann wohl auch nur lustig gemeint sein.

Ah ja, das pathologisch durch verlogene Wort- und Tatsachenverdrehung auffallende, rechte fra-Subjekt mรถchte auch nur wieder seinen Projektionssenf dazugeben.
Eventuell sollte sich das fra-Subjekt mal an die eigene, braune Nase fassen, wenn es um โ€œsoziale Kรคlteโ€ geht!
Es ist auch eine soziale Kรคlte, weiterhin das รœberprivileg des Schwergerรคteverkehrs zum Nachteil aller anderen Parkgรคnger*innen mit derartigen Sonderfรคllen zu erzwingen.
Insofern finde ich es sehr gut, wenn wirklich eine Klage angestrebt wird. Ich wรผrde mich dann dranhรคngen. ๐Ÿ™‚

Und natรผrlich kann es das rechte โ€œfraโ€ nicht lassen, dem Rudi, der eigentlich nur die Situation im sachlichen Ton geschildert hat, die EIGENE soziale Kรคlte durch rechte Radikalisierung und rhetorische Asozialitรคt unterzujubeln.

Nein, das fra ist und bleibt ein Subjekt, das es ohne Lรผgen und Verdrehen von Worten anderer nicht schafft, hier auch nur einen einzigen, sachlichen Punkt anzubringen. Nur Fremdprojektion und Proxy-Gejammere fรผr die โ€œRehaโ€.
Ich gehe auch zur โ€œRehaโ€, trotzdem bin ich nicht derart versehrt, daรŸ ich nicht auch mal einige hundert Meter gehen kann.
Fรผr die wirklich gehversehrten Menschen kann ja auch weiterhin eine Sonderregelung gewรคhrleistet werden, da reichen dann aber auch zwei, drei Stellflรคchen an der Sรผdseite aus.
Alle anderen โ€œSonderparkierendenโ€ wรผrde ich konsequent abschleppen und den Dienst in Rechnung stellen. Keine Diskussionenโ€ฆ

Sebastian Thurm

@TLpz
Komisch, da eine Bekannte von mir dort ihre Reha hatte, weiterhin heiรŸt es immer noch โ€œBSV AOK Leipzig e.V. โ€“ Zentrum fรผr Reha- und Gesundheitssportโ€?

@fra
Das dort ist KEIN Reha- Zentrum! Das ist der Sportverein der AOK. Dort treffen sich (freiwillig) Menschen, um fit zu bleiben. Die kรถnnen durchaus von der nรคchsten Haltestelle dorthin laufen.

@Rudi:
โ€œdem Gesundheitszentrum anlegen mussโ€
Sie wollen also wirklich das sich die Patienten zum Reha-Zentrum zu FuรŸ (von der nรคchst gelegenen Haltestelle) bewegen. Das ist an sozialer Kรคlte nicht zu รผbertreffen.
Ich nehme mal an das es eine Vereinbarung zwischen der Stadt und der AOK zu diesem Thema gibt.

Der westliche Bereich der Anton-Bruckner-Allee ist mit VZ 325 beschildert. Im Verkehrsberuhigten Bereich gilt generell ein Parkverbot. https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsberuhigter_Bereich Erst dadurch, dass sich jemand im VTA dazu entschlossen hat eine Anhรถrung durchzufรผhren und ein Parken erlaubt worden ist, darf dort in gekennzeichneten Bereichen geparkt werden. Man hat hier also den Regelfall (Parkverbot) durch einen Sonderfall (Parkerlaubnis) geรคndert. Selbstverstรคndlich kann die SVB den Regelfall jederzeit durch Anhรถrung wieder herstellen. Man will nicht, weil man sich dann mit den Menschen in SchleuรŸig und dem Gesundheitszentrum anlegen muss. Man kann dem MTA hier auch Beine machen, in dem man als betroffener FuรŸgรคnger einen Widerspruch gegen die Sonderregelung einlegt, denn das Ziel eines verkehrsberuhigten Bereiches ist hier deutlich verfehlt. Es ist einfach nur ein groรŸer Parkplatz.
https://maps.app.goo.gl/g68J2jL8XNQgZW6UA

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