Der Burgauenbach im nordwestlichen Auwald zwischen Leutzsch und Wahren wird ab Montag, dem 31. März, für vier Wochen stärker mit Wasser versorgt, kündigt das Amt für Stadtgrün und Gewässer an. Dazu wird das Einlaufbauwerk vom Elsterbecken zum Burgauenbach vollständig geöffnet und die Wassermenge auf 500 Liter pro Sekunde erhöht. Seit der Instandsetzung des Einlaufbauwerks im Jahr 2023 wird diese Maßnahme jährlich im Frühjahr wiederholt. Ziel ist die temporäre ökologische Wiedervernässung größerer Flächen im Auwald im Leutzscher Holz und in der Burgaue, um auentypische Verhältnisse zu schaffen und zu ermöglichen.

Spaziergängerinnen und Spaziergänger werden darauf hingewiesen, dass vereinzelt mit nassen Wegen zu rechnen ist. Die Unterführung der Bahnstrecke am „Wilden Mann“, dem früheren Standort der gleichnamigen Auwald-Gaststätte, kann weiter genutzt werden, da sie abschnittsweise erhöht wurde.

„Indem das Wasser aus dem Elsterbecken verstärkt in den Burgauenbach abfließt, tritt dieser stellenweise über die Ufer und füllt frühere Gewässerläufe und Senken. So wirken wir der zunehmenden Austrocknung der Aue rund um den Burgauenbach aktiv entgegen“, erläutert Rüdiger Dittmar, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer.

„Der Grundwasserstand wird angehoben und auentypische Baumarten wie Eiche, Esche, Linde und Hainbuche werden gefördert. Gleichzeitig sollen Berg- und Spitzahorn zurückgedrängt werden. Diese erscheinen im Auwald natürlicherweise nur als Begleiter, werden aber derzeit immer dominanter und verändern so die Waldstruktur.“

In den mit Wasser gefüllten Rinnen und Senken entstehen zudem wertvolle „Lebensräume auf Zeit“, die zum Laichen und Brüten genutzt werden, was sich positiv auf die biologische Vielfalt auswirkt.

Die Route der Exkursion in der Burgaue. Karte: Stadt Leipzig
Die mutmaßlich feuchten Wege in der Burgaue (rot). Karte: Stadt Leipzig

Der Burgauenbach war 1999 von der Stadt Leipzig und dem Naturschutzbund (NABU) Sachsen geschaffen worden, um den Auwald zu erhalten. Er wird oberhalb des Nahle-Wehres aus dem Elsterbecken gespeist und verläuft unter der Kleinen Luppe hindurch nach Nordwesten, wo er zusammen mit dem Bauerngraben im Bereich der Waldspitzlachen in die Neue Luppe mündet.

Zwischen Dezember 2022 und Ende Januar 2023 war der Bachlauf im Rahmen des Projektes „Lebendige Luppe“ revitalisiert worden. Dabei wurden Wälle am Gewässerrand entfernt und Nebenarme des Baches angeschlossen.

Weitere Informationen zur Leipziger Aue gibt es auf der Internetseite www.leipzig.de/auenentwicklung.

Einladung zur Exkursion

Am Freitag, dem 4. April, um 15 Uhr bietet das Amt für Stadtgrün und Gewässer eine Exkursion mit den Stadtwaldrangern und der Koordinierungsstelle Auenentwicklung an den Burgauenbach im Bereich des Leutzscher Holzes an, um die Wiedervernässung vor Ort zu erläutern.

Treffpunkt ist der Parkplatz vor der Villa Hasenholz in der Gustav-Esche-Straße. Der Rundgang auf einer Route von vier Kilometern dauert ungefähr zwei Stunden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es wird daher um eine vorherige Anmeldung bis zum Mittwoch, dem 2. April, per E-Mail an stadtwaldranger@leipzig.de gebeten.

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“Die Unterführung der Bahnstrecke am „Wilden Mann“, dem früheren Standort der gleichnamigen Auwald-Gaststätte, kann weiter genutzt werden, da sie abschnittsweise erhöht wurde.”

Aber nur, wenn man nicht größer als 1,60 m ist…

😉

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