Die Berliner Büros Studio Wessendorf gemeinsam mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten haben den Wettbewerb rund ums neue Stadtquartier in Heiterblick-Süd für sich entschieden, teilt das Planungsamt der Stadt Leipzig mit. Die Jury würdigte ihren Entwurf, der sich behutsam mit dem Landschaftsschutzgebiet auseinandersetze und insgesamt „einen überzeugenden Beitrag im Spannungsfeld von klimaökologischen Freiräumen und urbanem Kontext liefere“.
Die Berliner Landschaftsarchitekten hatten zuletzt mit ihrem „Ökotopia“-Entwurf auch den Freiflächenwettbewerb am Wilhelm-Leuschner-Platz für sich entschieden.
In dem städtebaulichen Wettbewerb für das Quartier zwischen Paunsdorfer Wäldchen und der Autobahn A14 waren insgesamt 51 Entwürfe eingereicht worden. Die Jury unter Vorsitz von Melanie Humann, Professorin für Urbanismus und Entwerfen an der TU Dresden, hatte zunächst zwölf Arbeiten für die weitere Bearbeitung in einer zweiten Phase bestimmt.
Die Idee der Berliner setzte sich anschließend durch, daraus soll in den kommenden Monaten der Masterplan für das Gebiet erarbeitet werden – wenn die Büros vertraglich gebunden werden können. Der städtebauliche Entwurf bildet dann die Grundlage für den Bebauungsplan. Ziel ist es, noch 2027 Planungsrecht zu erwirken und ab 2028 mit der Gebietsentwicklung zu beginnen.
Das Wohnbauprojekt Heiterblick-Süd
In Heiterblick-Süd möchte die Stadt Leipzig auf rund 63 Hektar ein neues Wohnquartier für etwa 4.000 Menschen entwickeln. Weil es sich um überwiegend städtische Grundstücke handelt, sollen modellhaft Wohnungen unterschiedlicher Zuschnitte entstehen. Die Stadt verfolgt dabei keine Gewinnabsichten, entsprechend ist ein hoher Anteil Sozialwohnungen vorgesehen. Das neue Quartier soll möglichst gut mit dem ÖPNV erschlossen sein, sodass der Autoverkehr draußen bleiben kann.
Der Preisträgerentwurf kombiniert in den unterschiedlichen Teilquartieren Reihenhäuser, Geschosswohnungen und individuelle Gebäudetypen in verschiedenen Höhen. Studio Wessendorf/Atelier Loidl Landschaftsarchitekten planen zudem einen zentralen Landschaftssee, in den Regenwasser geleitet werden soll.
Dieser trägt zu einem positiven Mikroklima bei, schafft eine Frischluftschneise und fördert zugleich die Biodiversität. Der Entwurf sieht zudem mehrere Quartiersgaragen vor. Um vor dem Lärm der Bundesstraße B6 abzuschirmen, werden in dem Vorschlag Gewerbeeinheiten und ein Standort für ein Rettungszentrum dorthin angrenzend angeordnet.
Ausstellung im P.C.
Die Ausstellung „Heitere Aussichten für Leipzig“ ist noch bis zum 31. Januar in der Ladenstraße des Paunsdorf Centers zu sehen (Ausstellungsfläche im Erdgeschoss auf Höhe H&M/C&A). Jeweils freitags und samstags stehen zwischen 15 und 19 Uhr Ansprechpartnerinnen aus dem Stadtplanungsamt für Anfragen bereit. Auch auf einem sogenannten Touchtable können interessierte Bürger ihre Hinweise und Anregungen zum Siegerentwurf abgeben.
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