Abreiรen, nicht abreiรen? Eigentlich ist das zum ehemaligen Technischen Rathaus in der Prager Straรe entschieden. Im April 2024 beschloss der Stadtrat, das Alte Technische Rathaus in der Prager Straรe 20โ28 anzukaufen, das stehende Stahlbetonskelett umgehend abzureiรen und auf dem Areal das neue Verwaltungszentrum Planen, Bauen und Umwelt sowie fรผr weitere Bereiche der Verwaltung zu errichten.
Aber seither prasseln allerlei Gegenvorschlรคge in die รffentlichkeit. Was die CDU-Fraktion dazu animierte, sich nach dem aktuellen Stand zu erkundigen.
Dazu gehรถrte auch der durchaus begrรผndete Einwurf Leipziger Architekten, dass der Stahlskelettbau ja doch erhalten werden kรถnnte.
Doch wรคhrend diverse Presseartikel suggerierten, dass die Beschlusslage doch noch einmal aufgeschnรผrt werden kรถnnte, wird das Referat Verwaltungsunterbringung in seiner Antwort auf die CDU-Anfrage sehr deutlich: โDie Verwaltung hรคlt sich an den Ratsbeschluss gebunden. Gleichwohl soll aufgrund des besonderen รถffentlichen Interesses, insbesondere der formulierten Kritik der Architekt/-innen und Fachkammern, ein fachlicher Dialog mit externen Beteiligten durchgefรผhrt werden, bevor die Ausschreibung fรผr die Abrissmaรnahmen verรถffentlicht wird.
Dies dient der Herstellung von Transparenz und Akzeptanz bezรผglich der getroffenen Entscheidung. (โฆ) Die Einwรคnde, welche in dem Brief der Fachkammern zum Abrissvorhaben angebracht wurden, sollen mit den Verfassern in einem eigenen Termin Ende November besprochen werden, um den Informationsstand abzugleichen.โ
Ein Problem, das der Vorschlag dr Architekten nicht lรถst, ist schlicht der Umfang der benรถtigten Rรคumlichkeiten, um hier wirklich genug Platz fรผr die Verwaltung schaffen zu kรถnnen. Der alte Betonbau sieht zwar groร und wuchtig aus โ ist aber deutlich zu klein, um die seit nunmehr zehn Jahren formulierten Bedarfe fรผr die Verwaltung abbilden zu kรถnnen. Wichtigster Hintergrund: Der Mietvertrag fรผr das jetzige Technische Rathaus lรคuft 2029 aus. Alles, was dort derzeit seinen Arbeitsplatz hat, muss dann im Neubau untergebracht werden kรถnnen.
Weshalb es da wohl wirklich nur um einen Abgleich im Informationsstand gehen wird.
Zwei Jahre fรผr den fachgerechten Abriss
Wรคhrend parallel die Planungen fรผr den Abriss angelaufen sind, wie die Verwaltung betont. Gekauft hat die Stadt das ehemalige Technische Rathaus fรผr 29 Millionen Euro. Der Abriss wird auf elf Millionen Euro kalkuliert.
โDie Vorbereitungen fรผr die Ausschreibung von Planung und Durchfรผhrung des Abrisses als Gesamtpaket sind erfolgt. Die Ausschreibung kรถnnte jederzeit verรถffentlicht werden, um Angebote einzuholenโ, schreibt die Stadt. โDas zweistufige Vergabeverfahren dauert von der Verรถffentlichung des Teilnahmewettbewerbes bis zur Zuschlagserteilung ca. 8 bis 9 Monate. Im Anschluss ist von einer ca. 4- bis 6-monatigen Planungs- und Vorbereitungsphase bis zum Ausfรผhrungsbeginn auszugehen. Unter Berรผcksichtigung von Lage und Baukรถrpergrรถรe sowie nach Einschรคtzung von Fachplanern wird die Ausfรผhrungsdauer des Abrisses auf ca. 18 Monate geschรคtzt.โ
Rechnerisch ist man da im Jahr 2027. Der Zeitplan ist also schon mal sehr eng getaktet.
Und auch der Abriss soll nicht einfach 08/15 passieren, wie das Referat Verwaltungsunterbringung betont: โEs ist beabsichtigt, die Planung und Ausfรผhrung des Rรผckbaus/Abbruchs in einem Gesamtauftrag zu vergeben. Durch die sehr komplexe Aufgabe des Abrisses wird ein Wettbewerblicher Dialog angewandt, in welchem zusammen mit den Bietenden die genaue Aufgabenstellung erarbeitet wird. Themen wie Ausfรผhrungsdauer, Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung, COโ-Ausgleich, Baulogistik, minimale Beeintrรคchtigung der Nachbarn und des Verkehrs werden wรคhrend dieser Phase besprochen und eruiert. Die Bietenden sollen auf Grundlage der im Dialog gemeinsam erarbeiteten Aufgabenstellung ihr finales Angebot abgeben. Die Vorbereitung des Verfahrens begann in 06/2024.
Darรผber hinaus werden derzeit weitere Voruntersuchungen durchgefรผhrt sowie Maรnahmen zur Baustellensicherung eingeleitet.โ
Und wรคhrend dann die Abrissfirma an der Arbeit ist, mรผssen die stรคdtischen Planer schon all das durchplanen, was dann an Stelle des alten Stahlbetonbaus entstehen soll: โNach aktueller Planung wird der Planungsbeschluss im I. Quartal 2026 eingebracht werden. Aufgrund der Komplexitรคt der neuen Grundstรผcksituation sind lรคngere Vorbereitungsmaรnahmen nรถtig als zuvor angenommen.โ
Aber auch wenn die รถffentliche Diskussion suggeriert, dass das ganze Projekt noch einmal gestoppt werden kann, erwidert die Stadt auf die Frage der CDU-Fraktion dazu mit einem sehr knappen, deutlichen โNeinโ.
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