Der Abschnitt der Prager Straße ist der Letzte, der gebaut werden muss, damit endlich die neuen breiten Straßenbahnen der LVB auf der gesamten Linie 15 rollen können. Wir Ökolöwen unterstützen den vor Jahrzehnten gefassten Grundsatzbeschluss, breitere Straßenbahnen in Leipzig einzusetzen. Das hilft, Kapazitätsengpässe im Leipziger ÖPNV abzubauen und die Pünktlichkeit der Straßenbahnen zu erhöhen. Wir erwarten, dass der Stadtrat langfristige Planbarkeit im ÖPNV sicherstellt.

Wir Ökolöwen empfehlen, der Straßenbahn in dem Abschnitt der Prager Straße einen eigenen Gleiskörper anzubieten. Eine Führung des Autoverkehrs gemeinsam mit der Straßenbahn auf den Gleisen ist auf dem Abschnitt der Prager Straße abzulehnen. Die Ausführung der Bahnanlagen als Rasengleis begrüßen wir ausdrücklich.

Die Verbreiterung der Gleise und damit des separaten Gleiskörpers hat nun die Folge, dass jeweils eine Richtungsfahrbahn für den Autoverkehr entfallen muss. Das ist ein Nachteil des eigenen Gleiskörpers in einem begrenzten Straßenraum. Angesichts der komplexen Rahmenbedingungen ist die von Stadt und LVB favorisierte Variante die Einzige, welche die Belange aller Verkehrsarten ausgewogen berücksichtigt. Dies hat der Rat nach ausführlicher Diskussion bestätigt.

Einige Vorschläge, die von anderen Interessengruppen zu lesen sind, hätten das komplette Fällen der gewachsenen Baumallee zur Folge. Das Fällen der Baumallee ist mit uns Ökolöwen nicht zu machen.

Wir Ökolöwen empfehlen daher, den Baubeschluss jetzt zu fassen, zumal es sich hier um eine der letzten Lücken für die Aufweitung des Gleismittenabstandes handelt, die geschlossen werden muss, damit die bereits bestellten, breiteren Straßenbahnen auf der Linie 15 eingesetzt werden können.

Das Problem des Schleichverkehrs im Wohngebiet von Stötteritz besteht schon sehr lange. Verkehrsberuhigung im Wohngebiet muss im Wohngebiet gebaut werden. Wir Ökolöwen haben schon vor einigen Jahren gemeinsam mit den Bürger/-innen von Stötteritz Lösungen für die Verkehrsberuhigung in Stötteritz erarbeitet. Wir erwarten, dass die Vorschläge aus dem Projekt „Machs leiser“ von der Stadt jetzt umgesetzt werden. Erste Schritte wurden in diesem Jahr bereits getan.

Tino Supplies ist Diplomgeograf und Sprecher für Mobilitätswende, Nachhaltige Stadtentwicklung und Klimaschutz beim Ökolöwen Leipzig.

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> […]breitere Straßenbahnen in Leipzig einzusetzen. Das hilft, Kapazitätsengpässe im Leipziger ÖPNV abzubauen und die Pünktlichkeit der Straßenbahnen zu erhöhen.
Nein. Die Pünktlichkeit wird durch breitere Bahnen nicht besser. Wie soll das gehen? Weniger Störungen durch breite Wagenkästen?
Und was die Kapazität angeht: Man stelle sich eine der aktuell fahrenden Leipziger XXL-Bahnen vollgestopft mit Menschen vor. Wenn hinter der Person, die mit dem Rücken zur Scheibe steht, noch 10 Zentimeter (eine Hand breit) mehr Platz ist, kommt damit auch bloß keine Kapazitätserhöhung zustande.
Mehr Menschen passen rein, wenn die Bahn signifikant breiter wäre (in Dresden 35 cm), oder man signifikant weniger Sitzplätze vorsieht. Dann stopft es sich stehend besser. Insofern beides keine Argumente pro Ausbau.

> Eine Führung des Autoverkehrs gemeinsam mit der Straßenbahn auf den Gleisen ist auf dem Abschnitt der Prager Straße abzulehnen.
Ach. Plötzlich ist es doch ein Vorteil, wenn die Bahn im System “Stadtbahn” ihren eigenen Gleiskörper hat, auf dem keine Autos herumgurken? Las man nicht hier kürzlich, dass das ein Träumchen aus den 90ern wäre, und demnach zu verdammen?

Wenn die Linie 15 als Stich Richtung Meusdorf nur mit nicht-breiteren Bahnen befahren werden kann, ist das praktisch gesehen doch kein Drama. Dann fahren die bestellten XXL-handbreit-Megabahnen eben auf allen anderen Linien und erneuern dort den Fuhrpark.

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