Um umweltfreundliche Fortbewegungsmittel wie Bus, Bahn und Fahrrad zu fördern und die Verkehrssicherheit zu verbessern, soll ein Teil der Prager Straße in Stötteritz ab April 2025 umgebaut werden, teilt die Stadtverwaltung mit. Kern des Umbaus ist ein vergrößerter Gleisabstand zwischen der Straße an der Tabaksmühle und Friedhofsgärtnerei; auf den erweiterten Gleisen sollen künftig breitere Straßenbahnen der neuen Generation fahren, in denen auch mehr Fahrgäste Platz finden.

In dem Bereich werden die Straßen und Schienen für insgesamt 12,7 Millionen Euro grundlegend saniert. Die Stadt übernimmt bei der gemeinsamen Baumaßnahme mit der LVB rund 5,9 Millionen Euro. Der Stadtrat wird noch darüber entscheiden.

Um Radfahrerinnen künftig sicher zu führen, werden eigene Radfahrstreifen angelegt – dafür fällt eine Autospur weg. Der jetzige Geh- und Radweg entspricht stadtauswärts nicht den Sicherheitsstandards und wird oft von Radfahrern und Fußgängerinnen gemeinsam genutzt, was zu Konflikten führt. Nach dem Umbau können Fußgänger den Gehweg allein nutzen. Mit dem Umbau soll zudem der Unfallschwerpunkt an der Kreuzung zur Straße An der Tabaksmühle entschärft werden: Weil Radfahrerinnen dann die Fahrbahn nutzen, sind sie besser sichtbar. Die Ampelanlage an dieser Kreuzung wird ebenfalls erneuert.

In der anliegenden Schönbachstraße und der Ludolf-Colditz-Straße ist es künftig erlaubt, dass Radfahrer die Einbahnstraßen auch in der Gegenrichtung nutzen dürfen.

Vorgesehen ist zudem, dass die Haltestellen in dem Bereich umgebaut werden. Die Haltepunkte der Straßenbahn werden dabei als so genannte Kap-Haltestellen mit erhöhter Fahrbahn errichtet. Täglich nutzen rund 10.000 Menschen die Straßenbahn- und Buslinien im Bauabschnitt.

Während der Bauarbeiten müssen vier Bäume gefällt werden, im unmittelbaren Umfeld werden jedoch 16 neue Bäume gepflanzt. Mit der Umgestaltung des Gehwegs können Flächen entsiegelt und so die Baumscheiben vergrößert werden. Die Straßenbeleuchtung soll auf emissionsarme LED umgerüstet und die Entwässerung verbessert werden.

Vonseiten der L-Gruppe werden zudem die Versorgungsleitungen in dem Bereich umfangreich modernisiert. So erneuern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leipziger Wasserwerke zwischen der Straße Am Wasserwerk und der Kommandant-Prendel-Allee rund 400 Meter Trinkwasserleitungen, wobei sie auch Hausanschlussleitungen anpassen und alte Leitungen stilllegen.

In der Kommandant-Prendel-Allee erneuern sie zudem an der Kreuzung zur Prager Straße 30 Meter Mischwasserleitung. Weil sich die Lage der Gleise verändert, muss auch das sogenannte Sonderbauwerk im Kanalsystem auf Höhe der Wasserverteilungsanlage Probstheida umgebaut werden.

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