Das neue Polizeirevier Leipzig-Nord ist fertiggestellt. Das wurde am Mittwoch, 25. September, durch die Schlüsselübergabe besiegelt. Entstanden ist eines der mordernsten Polizeireviere Sachsens. Das neue Gebäude bietet mit rund 2.500 Quadratmetern Nutzungsfläche modernste Arbeitsbedingungen für die Polizei. Es vereint alle bisher auf fünf Standorte verteilten Bereiche unter einem Dach. Dennoch verbleiben kleinere Standorte in Taucha und Schkeuditz, um weiterhin kurze Wege für die Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen.

Für 246 Bedienstete wurden 119 Arbeitsplätze im neuen Polizeirevier geschaffen. Neben einer Polizeiwache umfasst das neue Revier Büro-, Besprechungs- und Schulungsräume sowie Sozialbereiche mit Umkleiden, Duschen und einem Sportraum. Auch technische Bereiche wie Asservatenräume, eine Waffenkammer, Vernehmungs- und Verwahrräume sind vorhanden. Die moderne Ausstattung soll sowohl den Arbeitsalltag der Polizisten als auch den Kontakt zur Bevölkerung optimieren.

Am Mittwoch, 25. September, übergaben Sachsens oberster Bauherr, Finanzminister Hartmut Vorjohann, und Innenminister Armin Schuster offiziell den Schlüssel zum neuen Revier an Polizeipräsident René Demmler von der Polizeidirektion Leipzig.

„Die Investition von rund 19,5 Millionen Euro verbessert die Leistungsfähigkeit der Polizei vor Ort erheblich“, betonte Finanzminister Hartmut Vorjohann. „Für den Freistaat Sachsen ist das gut investiertes Geld, und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Mit dem Neubau werden modernste Bedingungen für die Leipziger Bürger und die sächsische Polizei geschaffen.“

Und Innenminister Armin Schuster erklärte: „Das Polizeirevier Leipzig-Nord stellt als eines der vier großen Stadtreviere in Leipzig eine wichtige Säule in der Sicherheitsinfrastruktur des Freistaates dar. Mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen nicht nur ein komplett neues, sondern auch sachsenweit hochmodernes Polizeirevier, was bisher auf fünf Einzelstandorte verteilt war.“

Das neue Polizeirevier

Der neue Polizeikomplex wurde unter der Leitung der Niederlassung Leipzig I des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) errichtet. Das 1,3 Hektar große Grundstück, das 2015 durch den Freistaat erworben wurde, liegt günstig nahe anderer Polizeidienststellen und ist gut erreichbar. Früher war das Gelände eine Tongrube, die später aufgefüllt wurde. Vor dem Bau des neuen Polizeireviers mussten 120 Betonpfähle bis zu 12 Meter tief in den Boden gesetzt werden, um tragfähige Schichten zu erreichen.

Wache im Polizeirevier Leipzig-Nord. Foto: Michael Moser
Wache im Polizeirevier Leipzig-Nord. Foto: Michael Moser

Das neue Polizeidomizil besteht aus einem fünf- und einem dreigeschossigen Baukörper, die um einen geschützten Innenhof angeordnet sind. Ein flacherer Gebäudeteil bildet den südlichen Abschluss. Ein Aufzug sorgt dafür, dass alle Etagen des Gebäudes barrierefrei erreichbar sind. Für sehbeeinträchtigte Besucher gibt es im Außenbereich ein spezielles Leitsystem mit taktilen und kontrastreichen Markierungen, das von der Straße bis ins Innere des Polizeireviers führt.

Insgesamt wurden 19,5 Millionen Euro in das neue Polizeirevier Leipzig-Nord investiert. Die Baumaßnahme wurde finanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

Beim Wettbewerb für die „Kunst am Bau“ am neuen Leipziger Polizeirevier wurde das Werk der Leipziger Künstlerin Franziska Möbius ausgewählt. Ihr Kunstwerk, der „Light Observer“, wurde im Beisein der Künstlerin enthüllt. Die schlanke, hohe Säule besteht aus Glassteinen. Die farbigen Quader brechen und streuen das Tageslicht, sodass sich die Farben der Säule je nach Tageszeit verändern. Die Säule symbolisiert Transparenz, Wachsamkeit und Schutz. Sie erinnert aber auch an die Verletzlichkeit einer scheinbar stabilen Ordnung.

Zuständig für den Leipziger Norden

Das Revier ist zuständig für 195.636 Einwohner in einem Gebiet von ca. 218 km², das 16 Leipziger Stadtteile sowie Schkeuditz, Taucha, den Flughafen und die Messe umfasst.

Insgesamt arbeiten 246 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, viele im Schichtdienst, im Revier.

Wartebereich im Polizeirevier Leipzig-Nord. Foto: Michael Moser
Wartebereich im Polizeirevier Leipzig-Nord. Foto: Michael Moser

Mit der Polizei-Strukturreform 2012 (Polizei.Sachsen.2020) wurde der Zuständigkeitsbereich des Reviers deutlich erweitert. Neben Schkeuditz und Taucha kamen auch Teile des früheren Reviers Leipzig-Nordost hinzu.

Durch den erhöhten Personalbedarf war das Polizeirevier Leipzig-Nord nach der Reform 2012 auf mehrere Standorte verteilt: Essener Straße 1, Neue Messe, Schkeuditz, Paunsdorf und Taucha. Die Neuunterbringung erfolgte im Rahmen der Staatsmodernisierung als Teil des Projektes „Polizei.Sachsen.2020“.

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