Auch in Leipzig wäre manches Straßenprojekt nicht umsetzbar, gäbe es nicht das Programm „Nachhaltige integrierte Stadtentwicklung EFRE 2021–2027“. Mit insgesamt rund 8,8 Millionen Euro unterstützen die Europäische Union und der Freistaat Sachsen die Messestadt bei der Aufwertung des Fördergebietes „Leipziger Osten“. Ein Projekt, das in diesem Quartier jetzt umgesetzt wird, ist die Stünzer Straße in Anger-Crottendorf.

Gefördert wird das Bauvorhaben mit insgesamt rund 505.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus dem Landeshaushalt. Regionalminister Thomas Schmidt hat Baubürgermeister Thomas Dienberg am Montag, dem 9. September, den Förderbescheid überbracht. Insgesamt kosten die Bauarbeiten rund 722.000 Euro. Die Differenz bringt die Stadt Leipzig auf.

„Unser Programm der EFRE-Stadtentwicklung eröffnet den sächsischen Kommunen einen breiten Handlungsspielraum, um städtebauliche, ökologische, demografische und soziale Defizite zu überwinden“, erklärte Sachsens Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt am Montag.

„Uns ist dabei wichtig, dass die lokale Expertise einen hohen Stellenwert einnimmt und die Städte Förderungen für Vorhaben beantragen können, die auf die örtlichen Besonderheiten zugeschnitten sind. Die Stünzer Straße in Leipzig ist dafür ein hervorragendes Beispiel: Die Stadt setzt hier den Bürgerwunsch nach mehr Verkehrssicherheit und Platz zum Verweilen um. Obendrein trägt das Projekt zur Verbesserung des Mikroklimas im Stadtviertel bei.“

Die Anliegerstraße, die überwiegend durch Kindergarten- und Schulkinder genutzt wird, wird bis Ende Oktober zu einer verkehrsberuhigten Schul- und Spielstraße umgestaltet.

Dann ist der Straßenabschnitt zwischen Borsdorfer Straße und Friedrich-Dittes-Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Damit verbessert sich die Sicherheit der Fußgänger, insbesondere für die Schülerinnen und Schüler der anliegenden 74. Grundschule und die Kinder der benachbarten Kindertagesstätte „Dschungelbande“.

Zudem werden in der Straße Aufenthalts- und Spielflächen geschaffen sowie neue Bäume gepflanzt. Bänke und Pflanzkübel sollen zum Verweilen einladen. Bei der Planung des Vorhabens hat die Stadtverwaltung unter anderem Kinder und Jugendliche intensiv einbezogen. Eine Petition sowie der Stadtbezirksbeirat hatten sich für die Umgestaltung der Stünzer Straße eingesetzt.

„Dieser erste Fördermittelbescheid im Programm ‚Nachhaltige integrative Stadtentwicklung EFRE 2021–2027‘ freut mich sehr, weil es sich bei der Stünzer Straße um ein ganz besonderes Projekt handelt“, betont Thomas Dienberg, Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig. „Mit der Umgestaltung wird der Straßenraum so aufgeteilt, dass insbesondere für die Kinder aus der Nachbarschaft mehr Platz und Sicherheit im öffentlichen Raum geschaffen wird.“

Das Programm der EFRE-Stadtentwicklung

Insgesamt stehen in der aktuell laufenden Förderperiode 2021–2027 im Programm der EFRE-Stadtentwicklung 196,5 Millionen Euro EU- und Landesmittel zur Verfügung. Mit den Fördermitteln sollen Vorhaben zur Verringerung des CO₂-Ausstoßes, zur Verbesserung der Stadtökologie, sowie Maßnahmen zur sozialen und wirtschaftlichen Belebung benachteiligter Stadtquartiere unterstützt werden.

Das Programm bietet damit ein breites Spektrum an Fördermöglichkeiten, um den Bedürfnissen vor Ort gerecht zu werden und dafür notwendige Vorhaben umzusetzen. Bei den benachteiligten Stadtquartieren handelt es sich um von den Städten definierte Gebiete, die bezogen auf den Landes- bzw. städtischen Vergleich deutliche Entwicklungsnachteile aufweisen.

Grundlage für die Förderung bilden gebietsbezogene und integrierte Handlungskonzepte, die von den Städten unter Beteiligung der Bevölkerung und lokaler Akteure erarbeitet wurden. Diese Konzepte beschreiben detailliert die im jeweiligen Quartier bestehenden Benachteiligungen, den Handlungsbedarf und die zur Aufwertung vorgesehenen Maßnahmen.

Das Fördergebiet „Leipziger Osten“

Die Stadt Leipzig beteiligt sich mit dem Fördergebiet „Leipziger Osten“ am Programm und baut dabei insbesondere bei dem Vorhaben Parkbogen Ost auf den Erfolgen der vorangegangenen Förderperiode 2014–2020 auf.

Insgesamt stehen für die Entwicklung des Quartiers rund 8,8 Millionen Euro aus dem Programm EFRE-Stadtentwicklung zur Verfügung. Weitere Projekte, die über das Programm unterstützt werden sollen, sind unter anderem der Stadtteilpark Volkmarsdorf sowie die weitere Entwicklung des Parkbogens Ost (z.B. Parkkopf Süd und Gartenpark Süd).

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