Immer wieder verschob sich in den vergangenen Jahren die Planung für den grundlegenden Umbau der Windmühlenstraße. Was auch an den teilweise noch fehlenden Plänen für wichtige Straßen in der Umgebung – wie der Arthur-Hoffmann-Straße – liegt. Aber auch an dringend notwendigen Lösungen für Fußgänger und Radfahrer. Der Stadtbezirksbeirat Leipzig Mitte fordert jetzt, einen innovativen Stadt- bzw. Straßenraum im Bereich Windmühlenstraße/Bayrischer Platz zu schaffen.
Inspiriert wurde er durch den Siegerentwurf für den neuen Park am Wilhelm-Leuschner-Platz – insbesondere den Bereich im südlichen Bereich des Wilhelm-Leuschner-Platzes an der Stadtbibliothek und dem neuen Länderkundeinstitut mit mehrreihigen Baumpflanzungen.
Die Stadtbezirksbeiratsmitglieder können sich künftig ein grünes Band vorstellen, das einmal vom Johannapark über das Ring-Promenadengrün und den Wilhelm-Leuschner Platz über die Windmühlenstraßen und den Bayrischen Platz schließlich in den neuen Park im neuen Viertel hinter dem Bayrischen Bahnhof verläuft.
„Die heute eher unwirtliche und schattenlose Straßengestaltung der Windmühlenstraße und am Bayrischen Platz und ebenso die offene, platzlassende Bauweise der Ostmoderne-Bauten, sehen wir daher als Chance, in diesem Bereich ganz neue Wege der Stadtraumgestaltung zu gehen“, schreibt der Stadtbezirksbeirat in einer Pressemitteilung zu einem neu gefassten Antrag für die Ratsversammlung.
Der Stadtbezirksbeirat Mitte hat jetzt eine Neufassung seines Antrags „Windmühlenpromenade“ ins Verfahren gegeben.
„Wesentliche Neuerung ist dabei die Forderung, für die Bauten der sogenannten Ostmoderne in der südöstlichen Windmühlenstraße und am Bayrischen Platz den denkmalpflegerischen Wert bzw. Denkmalschutz prüfen zu lassen, da dies unserer Meinung Auswirkungen auf die gestalterische Interpretation des Stadtraums und die künftige Freiraumgestaltung haben“, so Falk Warnecke vom Stadtbezirksbeirat Leipzig Mitte.
Das sind zum einen die Plattenbauten der LWB, die insbesondere den westlichen Teil des Bayerischen Platzes dominieren. Das sind aber auch die Flachbauten entlang der Windmühlenstraße, in denen eine Reihe von Geschäften und gastronomischen Einrichtungen ihren Platz gefunden haben.
Umgebaut werden sollte die Windmühlenstraße eigentlich schon 2016. Damit hatten auch die Leipziger Verkehrsbetriebe gerechnet, die bei der Gelegenheit auch die Gleiskreuzung komplett erneuern wollten. Doch 2021 mussten sie wegen der Verzögerung eine Zwischensanierung der Gleise vornehmen, sodass die Straßenbahnen jetzt bis zum nächsten Umbautermin für den Bayerischen Platz fahren können. Den hat die Stadt für 2026 avisiert.
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Für 2026 ist mitnichten ein Umbau geplant, es stehen 2026 lediglich 10000 Euro für den Beginn der Neuplanung im fortgeschriebenen Rahmenplan zur Umsetzung der Mobilitätsstrategie (VII-DS-09238, Anlage 1, Maßnahme Mobi2030_II-10_SPA_16). Die Neugestaltung ist offenbar Opfer der Reparatur der Schienen geworden, die das Projekt I-39 Verkehrsknoten Bayrischer Platz / Windmühlen-/ Grünewaldstr. im Basismodul Hauptachsen, welches sich vornehmlich am Schienenzustand orientiert, auf 2035 rücken ließ – vgl. “Terminliche Einordnung der Maßnahmen des Basismodul Hauptachsen aus der Anlage II-10 a der Mobilitätsstrategie 2030 für Leipzig – Rahmenplan zur Umsetzung (VII-DS-00547-NF-01) – 3. Änderung” (VII-DS-07679-DS-01-NF-04). Im Verfahren zur Priorisierung, welches sich in Anlage 4 zur VII-DS-09238 findet, scheint der ÖPNV mit einem derartigen Gewicht versehen zu sein, dass die Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr einfach keine Rolle spielen. Die Beschlüsse sind im Ratsinformationssystem zu finden – hier noch einmal ohne die Links dorthin. Mit den Links steckt der Text in der Moderation fest.