Am Montag, dem 10. Juni, wurde es erst einmal für die Presse „Frühling“ im Museumskarree. Denn dort wird jetzt gerade die Gewinnerinstallation aus dem Wettbewerb für das bislang eher steinerne Innere des Leipziger Museumskarrees an der Katharinenstraße Realität. Gewonnen hatte den Wettbewerb im vergangenen Jahr Nina Schuiki mit ihrer Installation „Frühling“.

Am Mittwoch, dem 12. Juni, um 17 Uhr wird die 125 Meter lange Installation „Frühling“ von Nina Schuiki im Hofbereich des Museums der bildenden Künste dann auch erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Sie ist fortan rund um die Uhr öffentlich zugänglich. Zur Eröffnung mit der Künstlerin und Dr. Stefan Weppelmann, Direktor des angrenzenden Museums der bildenden Künste Leipzig (MdbK), sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

Pflanzen „zerreißen“ das Steinpflaster

Nina Schuiki hat den vom Kulturamt der Stadt Leipzig ausgelobten Wettbewerb „Museumskarree M2 plus: Zwischenhalt im Zwischenraum“ gewonnen. Eine 23-köpfige Bürgerinnenjury hat den Entwurf im Oktober 2023 ausgewählt. Mit dem Vorhaben im Rahmen des Projekts „Zukunftsfähige Zentren Leipzig“ soll
die Freifläche zwischen dem Museum der bildenden Künste Leipzig und der umgebenden Eckbebauung im Südwesten zu einem Kunst- und Begegnungsort umgestaltet werden.

Die Arbeit zieht einen Riss durch das vorhandene Granitpflaster des Zwischenraums. Daraus wächst als Pionierpflanze das schmalblättrige, rosablühende Weidenröschen empor. In der skulpturalen Geste verbinden sich Bewegungen des Grabens und des Wachsens: In den Boden hinein und aus dem Boden heraus schieben sich verschiedene Zeitschichten und Stadtgeschichten.

Zwischen der großvolumigen Architektur des Museumskarrees wird durch „Frühling“ ein kleinerer, menschlicherer Maßstab eingeführt, der neben ästhetischen Erfahrungen eine Vielfalt an inhaltlichen Anknüpfungspunkten bietet und Raum für Begegnungen schafft.

Das schmalblättrige Weidenröschen in der Installation von Nina Schuiki. Foto: © Nina Schuiki/VGBild-Kunst Bonn, 2024, Foto: dotgain.infoBild-Kunst Bonn, 2024
Das schmalblättrige Weidenröschen in der Installation von Nina Schuiki. Foto: © Nina Schuiki/VGBild-Kunst Bonn, 2024, Foto: © Nina Schuiki/VG Bild-Kunst Bonn, 2024, Foto: dotgain.info

Ein Gegenpol in der Betonwüste

„Die Installation schafft einen dringend benötigten Gegenpol zur bislang bestehenden Betonwüste in der Leipziger Innenstadt. Es ist wichtig, hier nicht nur eine Füllmenge im Zwischenraum zu sehen, sondern den Mehrwert für eine grüne Stadt zu begreifen“, sagt Hannah Lilly Lehmann, Juryteilnehmerin und Sprecherin des Jugendparlaments.

„Erstmals hat eine Bürgerinnenjury einen Kunstwettbewerb im öffentlichen Raum final entschieden. Mit diesem Novum wollen wir die Partizipation in Leipzig stärken und gemeinsam einen neuen Aufenthaltsort in der Leipziger Innenstadt schaffen“, ergänzt Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.

Das Projekt ist Teil des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), das in Leipzig das Amt für Wirtschaftsförderung steuert.

„Ich freue mich, dass mit dem Projekt ein Raum entsteht, der Menschen in die
Innenstadt lockt und an dem man sich gerne aufhält. Das wollen wir mit dem Förderprogramm erreichen“, sagt Anja Hähle-Posselt, Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung.

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Das ist Ökotopia 2.0 (diesmal nicht auf dem Leuschnerplatz). Die neue grüne Lunge am Museumskarree. Und sicherlich auch neuer Hotspot der Artenvielfalt. Das muss im Stadtrat gefeiert werden! Auch wenn es jetzt dort ein paar weniger Grüne dort gibt.

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