Der Freistaat Sachsen fördert den Umbau des früheren Bowlingtreffs auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz zum Naturkundemuseum mit rund 74 Millionen Euro. Das entspricht einer Förderquote von 95 Prozent der förderfähigen Kosten. Ministerpräsident Michael Kretschmer hat die Absichtserklärung für die
Förderung am Dienstag, dem 11. Juni, persönlich an Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke übergeben.

Das Geld stammt aus der „Förderrichtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung zur Gewährung von Zuwendungen nach dem Investitionsgesetz Kohleregionen (RL InvKG)“.

„Das Naturkundemuseum ist ein Leuchtturm der Kultur- und Wissenschaftslandschaft Sachsens. Sein Umzug auf den zentralen Wilhelm-Leuschner-Platz ist eine kluge und zugleich kreative Entscheidung,
mit der Leipzig noch attraktiver für Besucherinnen und Besucher wird. Mit der Förderung wollen wir den beeindruckenden Bowlingtreff als neuen Standort für das Museum vorbereiten.

Ich freue mich, dass das Museum für Naturkunde und Biodiversität somit künftig als Bildungs- und Forschungszentrum die schulische und universitäre Ausbildung im Freistaat stärken und über die Grenzen Leipzigs und Sachsens hinaus ihre Wirkung entfalten wird. Diese Investition wird einen wichtigen Beitrag für die Regionalentwicklung im Mitteldeutschen Revier und in ganz Sachsen leisten“, sagt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer.

Was passiert jetzt?

Mit der Fördermittelzusage ist der Bau des Naturkundemuseums gesichert. Der Bauantrag wurde eingereicht und Anfang Juli dieses Jahres soll bereits mit der Schadstoffentsorgung aus dem Bowlingtreff begonnen werden. Zum Jahresbeginn 2025 folgen die Medienumverlegung und die archäologischen Untersuchungen, bevor dann im Laufe des Jahres 2025 die eigentliche Baumaßnahme beginnt.

Die offizielle Unterschrift im ehemaligen Bowlingtreff: Finanzbürgermeister Torsten Bonew, Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke, Ministerpräsident Michael Kretschmer, Baubürgermeister Thomas Dienberg und der Direktor des Naturkundemuseums, Ronny Maik Leder. Foto: Katharina Subat
Offizielle Unterschrift im ehemaligen Bowlingtreff: Finanzbürgermeister Torsten Bonew, Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke, Ministerpräsident Michael Kretschmer, Baubürgermeister Thomas Dienberg und der Direktor des Naturkundemuseums, Ronny Maik Leder. Foto: Katharina Subat

„Ich bin sehr froh, dass wir mit der Absichtserklärung die Sicherheit erhalten, dieses Leuchtturmprojekt gemeinsam mit dem Freistaat umsetzen zu können. Der Bowlingtreff als einzigartiges Baudenkmal, mit dem viele Leipziger Erinnerungen verbunden sind, kann einerseits so eine würdige und sinnstiftende Nutzung erhalten. Andererseits bekommt das Naturkundemuseum endlich den notwendigen Raum, um seine beeindruckende Sammlung für das Publikum in Szene zu setzen“, sagt Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.

„Lange haben wir auf diesen Moment hingearbeitet und sind unendlich glücklich, dass die Weichen nun gestellt sind. Mit der Unterstützung von Bund, Freistaat und dem direkten Bekenntnis unseres Ministerpräsidenten, kann die Stadt Leipzig nun endlich ein neues, strahlendes und aufsehenerregendes Naturkundemuseum an prominenter Stelle schaffen.

Für Leipzig, für Sachsen und weit darüber hinaus. Herzlichen Dank an alle Förderer und ganz besonders an den Ministerpräsidenten für dieses starke Signal!“, ergänzt der Direktor des Naturkundemuseums Leipzig, Prof. Ronny Maik Leder.

Die Träume vom neuen Naturkundemuseum

Die Baukosten für das neue Naturkundemuseum betragen nach aktuellem Stand 83,4 Millionen Euro. Davon sind rund 78 Millionen Euro förderfähig. 95 Prozent davon – ca. 74 Millionen Euro – werden durch den Freistaat Sachsen gefördert. Die verbleibenden fünf Prozent sowie die nicht-förderfähigen Kosten übernimmt die Stadt Leipzig als Eigenanteil in Höhe von ca. 9,3 Millionen Euro.

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Es gibt 2 Kommentare

Eine tolle Nachricht!
Zwei Fliegen mit einer Klappe und dann auch noch mit so hohen Fördermitteln.
Auch wenn ich nur wenige Male in früher Kindheit dort Bowlen war, werden Erinnerungen wach.
Und endlich wird der Bestand des Naturkundemuseums besser präsentiert werden. Ein mMn völlig unterschätztes Museum. An so zentraler Stelle ist es nur angemessen.

Dann können ja demnächst endlich die alten Baumbestände inkl. dem Naturdenkmal-würdigen Silberahorn abgehackt werden, natürlich sukzessive (kein “Kahlschlag”, wie Herr Dienberg so schön sagt…). Der Museumsleiter hatte sich für deren Erhalt ja leider auch nicht eingesetzt. Aber warum auch lebende Bäume rund um das Naturkundemuseum? Schließlich soll dort v.a. totes ausgestellt werden.

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