Ziemlich besorgt fragte David Hartwig zur letzten Ratsversammlung an, warum auf dem Dach des Busbahnhofs in Lindenau, als dort vor zwei Jahren der Busport für die elektrischen Busse eingerichtet wurde, nicht auch eine Photovoltaik-Anlage installiert wurde. Dann könnte man doch die E-Busse direkt mit Strom aus der eigenen Anlage versorgen. Er bekam auch Antwort aus dem Dezernat Stadtentwicklung und Bau. Manches dauert eben doch viel länger als geplant.
„Im Sommer 2022 wurde die neue Busabstellhalle auf dem Lindenauer Bushof der LVB feierlich eröffnet. Der für 11 Millionen Euro errichtete Bau zur Abstellung und Ladung der E-Busflotte der LVB hat jedoch bis heute ein großes Manko“, stellte David Hartwig in seiner Einwohneranfrage fest.
„Dieses Manko erkennt man, schaut man sich das Dach der Abstellhalle an. Schon zur Inbetriebnahme im Sommer 2022 wurde laut LVZ Artikel über die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach nachgedacht und diese Fläche dafür auch baulich vorbereitet. Dies ist besonders bitter, da ja der Verbraucher des erzeugten Stromes mit der E-Busflotte ja direkt unter der PV-Anlage stehen würde. Auch der Betriebshof der LVB hat sicher einen Strombedarf, der von einer eigenen PV-Anlage gesenkt werden kann.“
Das Dezernat Stadtentwicklung und Bau holte dann die Antworten direkt bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) GmbH ein. Und dort hat man die Installation der Photovoltaik-Anlage keineswegs zu den Akten gelegt.
„Die PV-Anlage wurde bereits im Planungsprozess Busport berücksichtigt, d h. Dachneigung, Ausführung Dachhaut und Tragwerk wurden für die Installation ausgelegt. Federführend beim Bau und Betrieb der zukünftigen Anlage werden die Leipziger Stadtwerke sein“, teilen die LVB mit.
„Der zukünftig in der PV-Anlage erzeugte Strom soll direkt am Standort verbraucht werden. Hierzu bedarf es ein stimmiges Gesamtkonzept, dass neben der PV-Anlage auch die Auslastung bzw. den Ausbau der elektrischen Bestandsanlagen und die optimale Nutzung/Ladung des Fahrzeugparks (PKW, E-Bus, Nutzfahrzeuge) im Blick hat. Hierzu werden aktuell noch unterschiedliche Maßnahmen und Anbindevarianten planerisch untersetzt. Da diese kostenintensive Um-/Ausbauoption der Gesamtliegenschaft bisher noch nicht bestätigt wurde, erfolgten auch noch keine Umsetzungsaktivitäten der PV-Anlage.“
Aber man will die Anlage trotzdem noch in diesem Jahr aufs Dach bringen, teilen die LVB mit: „Im Rahmen der Planung zur Erweiterung der Ladeinfrastruktur am Standort Lindenau für 50 weitere E-Busse wird die effektive Einbindung der geplanten PV-Anlage auf dem Dach des Bus-Port sowie weiterer PV-Anlagen auf neu zu errichtenden überdachten Bus-Abstell- und Ladebereichen untersucht.
An einer unter den Voraussetzungen möglichen Umsetzung des Konzeptes zur PV-Stromlieferung wird gearbeitet. Es wird anvisiert, die PV-Anlage auf dem Bus-Port ab Mitte des Jahres 2024 zu realisieren.“
Es gibt 3 Kommentare
Könnte auch werteorientierter Journalismus sein.
Können Sie, müssen Sie jedoch nicht, Herr Malok. Wie gesagt, bleiben Sie lieber beim Rittergut, denn die Natur der inheränt “subjektiven” Berichterstattung eines/r jeglichen Journalist*in steht hier nicht zur Debatte.
Außerdem gehe ich nicht davon aus, daß Herr Julke bewußt unterschlägt, Erbsenzählerei Ihrerseits, oder auch ad-hominem-Kritik und Abwertungen, hin oder her.
Sebastian Thurm
Schön, dass Sie Herr Ralf Julke die Einwohneranfrage vom Herrn David Hartwig hier aufgreifen und zu der Problematik berichten. Allerdings haben Sie übersehen (bewusst?) das bereits in der Ratsversammlung vom 10.11.2021 die EF Nr. VII-EF-06431 und zur Ratsversammlung am 24.01.2024 die Nachfrage Nr. VII-EF-09578 aufgerufen worden ist. +++++ Wie soll ich diese “objektive?” Berichterstattung werten?