Das Leipziger Kulturamt hat die Nase voll. Nichts ist vor Vandalismus sicher. Nicht einmal vor den Denkmalen in den Leipziger Parkanlagen haben einige Leute Respekt. Im Winter, wenn die Denkmale eingehaust sind, werden die Einhausungen beschmiert. Wรคhrend der Sommermonate werden dann die Denkmale selbst zum Opfer und mรผssen fรผr viel Geld immer wieder gereinigt werden.
Im Johannapark setzt das Kulturamt jetzt ein Zeichen und belรคsst dass historisch wertvolle Denkmal fรผr Wilhelm Theodor Seyfferth (1807โ1881) dieses Jahr in seiner Behausung.
Mutwillige Zerstรถrungsaktionen
Die hรถlzerne Verkleidung, welche die Marmorbรผste in den Wintermonaten vor der Witterung schรผtzt, dient nun zur Vermeidung von Vandalismus, der das Denkmal in den vergangenen Jahren hรคufig traf. Dies soll, so das Kulturamt, zugleich ein Denkanstoร fรผr die Stadtgesellschaft sein. Eine entsprechende Hinweistafel wird an der Einhausung angebracht.
โLeider ist das Denkmal in den letzten Jahren oft durch Graffiti beschmiert worden. Zudem wurde es mehrfach mit Bierflaschen und Steinen beworfen. Dadurch entstanden Schรคden an der kostbaren Marmorbรผste. Reinigungen und Restaurierungen aufgrund von Vandalismusschรคden bedeuten einen erheblichen finanziellen Aufwand, der dadurch fรผr andere Denkmale nicht zur Verfรผgung gestellt werden kann.
Aktuell mussten wir gerade die mutwillige Zerstรถrung der Einhausung des Denkmals fรผr den Bรผrgermeister Koch in den Promenadenanlagen zur Kenntnis nehmen, mir fehlt dafรผr jedes Verstรคndnisโ, sagt Kulturbรผrgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.
Sie spricht zudem in einem Videostatement vor Ort ausfรผhrlicher zum Thema, ab sofort abrufbar unter
www.leipzig.de/mediathek.
Allein fรผr die Beseitigung der Graffitischรคden am Seyfferth-Denkmal wurden in den letzten vier Jahren Mittel in Hรถhe von rund 5.000 Euro aufgewendet. Insgesamt kosteten allein das Kulturamt Reinigung und Reparatur von Denkmalen nach mutwilliger Beschรคdigung in den letzten fรผnf Jahren rund 35.000 Euro.
Das Seyfferth-Denkmal
Das Denkmal wurde von der Stadt Leipzig 1896 im nordรถstlichen Teil des Johannaparks am Paul-Gerhardt-Weg aufgestellt. Es ehrt den Leipziger Bankier und Stifter und erinnert an dessen Schenkung des Johannaparks an die Stadt Leipzig.
Die weiรe Marmorbรผste wurde nach einem Entwurf des Bildhauers Melchior zur Straรen (1832โ1896) im Jahr 1896 durch den Bildhauer Otto Schรผtze angefertigt. Sie steht auf einem etwa zwei Meter hohem grauen Granitsockel, der vom Architekten Hugo Licht (1841โ1923) entworfen wurde. Auf dem Sockel ist auf der Vorderseite zu lesen: WILHELM SEYFFERTH. Auf der Rรผckseite steht: DEM STIFTER DES JOHANNAPARKS/DIE DANKBARE STADT.
Der Text Hinweistafel an der Einhausung des Seyfferth-Denkmals:
Wilhelm Seyfferth
Die Wintereinhausung des Denkmals wird in diesem Jahr nicht abgebaut.
Das historisch wertvolle Denkmal fรผr Wilhelm Seyfferth (1807 โ 1881) wurde von der Stadt Leipzig im Jahr 1896 aufgestellt. Damit wird an die Schenkung des Johannaparks von Seyfferth an die Stadt Leipzig erinnert.
Leider ist das Denkmal in den letzten Jahren mehrfach durch Graffiti beschmiert, sowie mit Bierflaschen und Steinen beworfen worden. Dadurch entstanden Schรคden an der kostbaren Marmorbรผste.
Die Beseitigung der Vandalismusschรคden bedeuten einen erheblichen finanziellen Aufwand, der fรผr andere Denkmale nicht zur Verfรผgung gestellt werden kann. Allein fรผr die Beseitigung der Graffitischรคden an diesem
Denkmal wurden in den letzten vier Jahren Mittel in Hรถhe von rund 5.000 โฌ aufgewendet.
STADT LEIPZIG/Kulturamt
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