Der Aufschrei aus Gohlis war deutlich. Im Stadtrat hatte die Fraktion der Freibeuter beantragt, den Platz in der Mitte der Menckestraße, den alten Gohliser Anger, in Turmgutplatz umzubenennen, weil die nahe gelegene Turmgutstraße in Boris-Romantschenko-Straße umbenannt wurde. Und die Stadt stimmte dem auch noch zu. Wobei die Freibeuter sogar eine Doppelbenennung des Platzes vorgeschlagen haben. Aber jetzt korrigieren sie sich und machen einen anderen Vorschlag.
Denn so wie die alte Bezeichnung Turmgutstraße eben eine wichtige lokale Bezugsgröße sichtbar machte – eben das einstige Gohliser Turm- bzw. Schlossgut, so ist das mit dem Gohliser Anger ebenso. Und die Kritik aus Gohlis traf in der Freibeuter-Fraktion auf offene Ohren.
(Nicht nur) Nägel mit Köpfen machen
„In der Neufassung wurden die Vorstellungen der Antragsteller, Bürgervorschläge, die Belange des Stadtbezirksbeirates, Wünsche der Betreiber des anliegenden Gohliser Schlösschens sowie die begleitenden Hinweise der Stadtverwaltung berücksichtigt“, schreibt die Freibeuter-Fraktion jetzt in ihrem neu gefassten Antrag.
Der Gohliser Anger ist immer noch drin. Aber diesmal wohl eher zur Freude der Gohliser: „Der Gohliser Anger als Mittelpunkt des Dorfes Gohlis kehrte spätestens mit der auf Initiative der Antragsteller durchgeführten Sanierung und Umgestaltung wieder ins aktive Gedächtnis des Stadtteils zurück. Die erfolgreiche Umgestaltung soll nun durch auch die formale Benennung als Gohliser Anger abgeschlossen werden.“
Das nennt man dann nicht nur Nägel mit Köpfen machen, sondern auch eine unsinnige Stellungnahme der Stadt wieder aus dem Rennen nehmen. Denn gegen den Gohliser Anger haben die Freibeuter ja nichts. Sie wollten nur den Namen Turmgut im Ortsbild erhalten.
Es gibt einen neuen Vorschlag
Und dazu machen sie jetzt natürlich einen neuen Vorschlag: „An das ebenfalls historisch verankerte Turmgut, dessen Bezeichnung mit der Umbenennung der Turmgutstraße verlustig ging, soll künftig mit einer Benennung des bisher namenlosen Steges (zwischen Wilhelmssteg und Schlösschensteg) erinnert werden. Der Steg liegt in der Raumbeziehung am Eingang zum ehemaligen Turmgut und würde mit den weiteren Fußgänger-Stegen künftig auch eine Sinnbeziehung bilden.“
Und Anwohner müssen auch nicht besorgt sein, denn: „Durch beide Benennungen werden keine Adressänderungen notwendig.“
Es gibt 2 Kommentare
Aber Hearst…Zeichen setzen! 😀
So ein Tohuwabohu wegen dem bißchen Russenhaß. OK, dann doch ab zur verwalteten Tagesordnung.