In den denkmalgeschützten Produktionsstätten der früheren „Leipziger Jute-Spinnerei & -Weberei“, zuletzt „VEB Texafol“, soll ein Wohnquartier mit kleinerem Gewerbe entstehen. Weil der bestehende Bebauungsplan auf dem Gelände in Neulindenau jedoch keine Wohnnutzung vorsieht, soll er nun angepasst werden, teilt das Stadtplanungsamt mit. Die neuen Pläne liegen zum 5. März im Stadtplanungsamt öffentlich aus. Auch im Zentralen Landesportal Bauleitplanung unter www.bauleitplanung.sachsen.de sind sie in dieser Zeit zu sehen.

Bürgerinnen und Bürger können sich jetzt zu den neuen Bebauungsplänen äußern und sich einbringen.

Dringender Handlungsbedarf

Das etwa 4,4 Hektar große Gelände zwischen Karl-Heine-Kanal, Wiprecht- und Lützner Straße liegt seit Beginn der 1990er-Jahre brach. Weil die historischen Gebäude bereits verfallen, besteht hier Handlungsbedarf: Der Eigentümer der Produktionshallen des Textilbetriebs will ein attraktives Wohngebiet mit rund 120 Wohnungen und Gewerbe auf seiner knapp 20.000 Quadratmeter großen Teilfläche bauen.

Im Innern der Hallen ist dafür eine ergänzende Neubebauung vorgesehen, die Fassaden werden denkmalgerecht aufgearbeitet. Auch im ehemaligen Kesselhaus sind Wohnungen geplant.

Im Bereich der früheren Industriegleise soll auch ein öffentlicher Fuß- und Radweg gebaut werden, der an den Karl-Heine-Kanal angebunden wird. Eine Tiefgarage sowie ein Carsharing-Standort sind in diesem Areal ebenfalls vorgesehen.

Bis zu 120 Wohnungen

Im zweiten Teilbereich, den straßenbegleitenden Grundstücken an der Lützner Straße sowie entlang der Wiprechtstraße, ist Wohnen und Gewerbe möglich. Auch hier könnten bis zu 120 Wohnungen entstehen, insbesondere als sozial geförderter Wohnraum.

Wenn der Bedarf besteht, kann eine Kita in eines der Gebäude integriert werden. Im südlichen Teilbereich, am Kanal, sollen die ansässigen Institutionen und Gewerbe wie der Ruderverein und die Hausarztpraxis auch weiterhin bestehen bleiben.

Weitere Informationen und das Formular zur Beteiligung ist online zu finden unter www.leipzig.de/buergerbeteiligung.

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