Es ist noch nicht der schon lange geplante Umbau wichtiger Straßenabschnitte in der Georg-Schumann-Straße, der ab Montag, 22. Januar, für Linieneinkürzungen und Schienenersatzverkehr auf der großen Magistrale in Leipziger Nordwesten sorgen wird. Auch wenn die Straßenabschnitte, auf denen die LVB die Gleise in Ordnung bringen wollen, auch Abschnitte sind, wo ein Komplettumbau der Straße überfällig ist.

Vom 22. Januar bis zum 3. März wollen die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) die Gleise in drei Abschnitten der Georg-Schumann-Straße instandgesetzt.

Die drei Bauabschnitte

Im ersten Bauabschnitt zwischen Faradaystraße und Kirschbergstraße sowie im zweiten Bauabschnitt zwischen Annaberger Straße und Hopfenbergstraße werden die Gleise komplett erneuert. Im dritten Bauabschnitt werden kleinere Reparaturen auf Höhe der Toskastraße vorgenommen.

Aber in der Bauzeit wird wieder einmal – wie es schon bei der Baustelle in der Wiedebachstraße der Fall war – rigoros im Straßenbahnangebot eingekürzt. Wieder verkehrt die Linie 10 nur von Lößnig bis Hauptbahnhof, muss die Linie 11 von dort aus die komplette Fahrgastlast übernehmen. Das hat schon im vergangenen Jahr zu massiv überfüllten Bahnen geführt.

Straßenbahnumleitungen vom 2. Januar bis zum 3. März. Grafik: LVB
Straßenbahnumleitungen vom 2. Januar bis zum 3. März. Grafik: LVB

Die Linie 1 fährt dann wenigstens bis zur Lindenthaler Straße und biegt dann auf die Linienführung der Linie 4 Richtung Landsberger Straße ab.

Wer den Schienenersatzverkehr nutzen möchte, der die komplette Reststrecke bis Schkeuditz fährt, kann schon an der Haltestelle Chausseehaus in die Busse umsteigen.

Und da die Bauabschnitte in der Georg-Schumann-Straße auch nicht befahren werden können, fahren auch die Busse 80, 87, 88 und 91 sowie die Nachtbusse N4 und N5 entsprechende Schleifen durchs Quartier. Auch für den sonstigen Kfz-Verkehr sind Umleitungsrouten ausgewiesen.

Dieselbe Prozedur 2026 und 2027

Gebaut wird auch im Vorgriff auf die noch notwendigen Umbauten und Gleisaufweitungen in der Georg-Schumann-Straße. Dazu gehört der Abschnitt zwischen Wiederitzscher Straße und S-Bahn-Brücke, zu dem es auch schon eine Vorplanung gibt:

„Vorgesehen ist der geplante Umbau der Georg-Schumann-Straße im benannten Baubereich als grundhafter Ausbau der Fahrbahn, einschließlich der Gleisanlagen LVB sowie der Radverkehrsanlagen und der Gehwege zwischen den vorhandenen Gebäuden. Die Gehwege werden hierbei erneuert sowie Gehwegnasen an den Einmündungen für kürzere Querungslängen eingeordnet. Außerhalb des Haltestellenbereichs werden beidseitig Multifunktionsstreifen sowie Baumstandorte angelegt. In beiden Richtungen ist eine Radverkehrsanlage als Radfahrstreifen geplant.“

Im Basisprogramm Hauptachsen der LVB ist dieser Bauabschnitt für die Jahre 2026 eingeplant.

Auch der Modernisierungsabschnitt Böhmestraße bis Chausseehaus ist von Stadt und LVB aktuell für die Jahre 2026 und 2027 eingeplant: „Entsprechend der am 15.07.2020 von der Ratsversammlung beschlossenen ‚Mobilitätsstrategie 2030 – Rahmenplan zur Umsetzung‘soll im Zuge der Georg-Schumann-Straße als nächster Abschnitt der Straßenraum von Böhmestraße bis Delitzscher Straße als Komplexbaumaßnahme Stadt Leipzig, LVB GmbH und Versorgungsunternehmen ab 2024 umgestaltet werden.

Im Rahmen einer ersten Stufe der Bürgerbeteiligung fand am 20.03.2018 im Magistralenmanagement Georg-Schumann-Straße ein Workshop statt, bei dem Vertreter vor Ort über die Planung und den aktuellen Stand informiert wurden.

Aufbauend auf den Ergebnissen des Workshops wurde die Vorplanung erarbeitet. Hierbei wurden 2 Hauptvarianten – die Variante 1 und die Variante 2a – untersucht. Die untersuchten Varianten unterscheiden sich vorrangig hinsichtlich der Separierung der Straßenbahngleise und der damit verbundenen Auswirkungen auf den Seitenraum sowie hinsichtlich der baulichen Ausbildung einer neu geplanten Haltestelle Ehrensteinstraße.

Diese beiden Hauptvarianten der Vorplanung wurden im Rahmen einer digitalen Bürgerveranstaltung am 23. November 2020 der Öffentlichkeit mit dem Ziel vorgestellt, die Hinweise und Anregungen der Bürger für eine Variantenentscheidung aufzunehmen. Die Hinweise wurden geprüft und flossen soweit möglich in die Überarbeitung der Planung ein, sodass die Ratsversammlung auf der Grundlage einer von der Stadtverwaltung zu erstellenden Vorlage die Variantenentscheidung treffen kann.“

Gebaut werden sollen in den beiden Jahren 2026 und 2027 auch die Abschnitte Kirschbergstraße bis Am Viadukt, vom Viadukt bis zur Linkelstraße, einschließlich der Gleisschleife am Rathaus Wahren, in der Halleschen Straße der Abschnitt Auenblickstraße bis Stahmelner Allee und in der Leipziger Straße in Schkeuditz der Abschnitt Altscherbitzer Straße bis Alte Straße. Da wird dann der Verkehr den Linien 11 und 10 absehbar wieder eingekürzt.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar