Eigentlich hatte sich der Stadtbezirksbeirat Südwest gewünscht, dass die Waldwege in der Nonne schon 2023 und 2024 in Ordnung gebracht werden. Einige dieser Wege sind stark frequentierte Verbindungen insbesondere von Schleußig in Richtung Innenstadt und auch dementsprechend ausgefahren. Ein 800 Meter langes Stück wurde tatsächlich schon 2023 mit einer sandgeschlämmten Decke versehen. Doch die restlichen fünf Kilometer werden erst 2025 und 2025 neu befestigt.

Was dennoch auf positives Echo im Stadtbezirksbeirat stieĂź, wie dessen Entsandter Quentin KĂĽgler am 14. Dezember in der Ratsversammlung feststellte.

„Bei den Wegeverbindungen von der Nonnenstraße zum Elsterflutbett handelt es sich um ein verzweigtes Waldwegesystem, dessen derzeitige Beschaffenheit teilweise außerordentlich schlecht ist. Vorrangig handelt es sich um sandgeschlämmte Wegoberflächen oder solche aus verdichtetem Naturboden. Durch langjährige Nutzung und witterungsbedingten Schäden genügen die Wege den aktuellen Ansprüchen nicht mehr“, hatte der Stadtbezirksbeirat Südwest schon im März in seinem Antrag festgestellt. „Wir beantragen keine Veränderung der Oberflächenstrukturen der Wege, sondern nur die Erneuerung der vorhandenen.“

Denn hier geht es ja nicht nur um Waldwege, auf denen man wandern kann, sondern eben auch um von Radfahrern stark genutzte Wege.

„Radfahren und Fahren mit Krankenfahrstühlen ist auf Waldwegen gestattet. Auch wenn das Betreten auf eigene Gefahr erfolgt und ein Anspruch nicht besteht, hat unseres Erachtens die Stadt eine gewisse Fürsorgepflicht ihren Bürgerinnen und Bürgern gegenüber“, meinte der Stadtbezirksbeirat.

„Die Instandsetzung der Waldwegeverbindungen dient der Erhöhung der Freizeits- und Erholungsfürsorge für die Menschen unserer Stadt und ihren Gästen. Sie fördert den Radverkehr und führt zu einer besseren Erreichbarkeit des Waldgebietes. Alles das liegt im Spektrum der strategischen Ziele unserer Stadt.“

Der Stadtförster hatte ein offenes Ohr für das Anliegen. Das Amt für Stadtgrün und Gewässer schrieb eine zustimmende Stellungnahme.

Planungen beginnen noch 2024

Da geht es dann nicht mehr nur um das Flicken der ausgefahrenen Waldwege, sondern um eine feste Decke.

„Aufgrund der hohen Bedeutung der Erholungsfunktion des Stadtwaldes werden die meisten Waldwege im Stadtwald Leipzig in einem höheren Standard ausgebaut, als es für die Bewirtschaftung notwendig wäre. Daher enthalten die meisten Stadtwaldwege als Deckschicht eine sandgeschlämmte Schotterdecke aus feinerem Mineralgemisch“, stellt das Amt für Stadtgrün und Gewässer in Aussicht. Aber keinen Asphalt.

„Zuletzt wurde im Waldgebiet Nonne im Jahr 2022 der wichtigste Wegeabschnitt (ca. 800 lfd. Meter) von der Parkanlage an der Rödel bis zur Rennbahnbrücke mit einem Kostenumfang von 96.000 € instandgesetzt. Auf den Wegeabschnitt von der Parkanlage an der Rödel bis zum Nonnenweg entfielen davon aufgrund der teilweisen Befestigung mit Betonpflaster (30 m) rund 42.000 €“, rechnet das Amt vor.

Und stellt die Planungen für das restliche Wegesystem im nächsten Jahr in Aussicht: „Für die grundhafte Verbesserung weiterer Wegeoberflächen im Waldgebiet Nonne auf einer Länge von rund 5.000 Metern sind Finanzmittel in Höhe von ca. 30.000 € für die Planung von Instandsetzungsmaßnahmen im Jahr 2023 bereitgestellt und die Planung bereits beauftragt. Für die bauliche Ausführung sollen im Doppelhaushalt 2025/26 Finanzmittel in Höhe von 320.000 € angemeldet werden.“

Doch einen Wunsch hatte Quentin Kügler noch, den er am 14. Dezember in der Ratsversammlung äußerte: Er wünscht die Aufstellung eines Wegweisers am sogenannten Stern, der großen Wegekreuzung mitten im Waldgebiet Nonne, von der sternförmig ein halbes Dutzend Wege abzweigt, ohne dass Ortsfremde hier erfahren, wohin denn welcher Weg führt.

Kügler stellte – weil das Anliegen damit ja aufgenommen wurde – den Verwaltungsstandpunkt zur Abstimmung, sodass der Stadtrat am 14. Dezember einstimmig beschließen konnte, dass die Wege in der Nonne ab 2025 sämtlich eine neue Decke erhalten.

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Es gibt 8 Kommentare

@cx
Die sandgeschlämmten Wege haben bei einer Erneuerung ein Gefälle, nur ist das bei dieser Wegeart nach 2 Jahren verschwunden, da die nutzbare Lebensdauer der Kombination Sand vs. Fahrrad / Fußgänger recht kurz ist. Plus Rinnen und Pfützen, die das Wasser durch die Schlämmung verharren lassen.
Auch einen Asphaltweg kann man mit entsprechend leichtem Gefälle ausbilden, der hält aber eben 10mal länger!
Sehr schlimm ist tatsächlich, wie überall zu beobachten, dass sich Fußlaufende und Radgehende einen neuen Weg neben schlechten Stellen im Weg suchen und die Natur daneben in Mitleidenschaft gezogen wird.

Jeder der beiden Wegearten mĂĽsste bei starkem Laubbefall geräumt werden – da gibt es keinen Unterschied.
AuĂźer: dass es bei Asphalt besser und ohne VerschleiĂź einhergeht.

Zur Versiegelung und Wasserdurchlässigkeit dieser beiden Wegearten ist an anderen Stellen mit gleichem Thema schon genug geschrieben und auf Studien verwiesen worden. Es macht keinen Unterschied; auch unter Asphalt ist genug Feuchtigkeit vorhanden.
Hier sollte sich das schulterklopfende Amt nicht ständig hinter Paragraphen verstecken, sondern endlich mal pragmatisch und zielorientiert handeln.
Dort, wo es sinnvoll ist.
Die o.g. Wege gehören dazu.

Ne, das mit den Rennradlern und Rollschuhfahrern ist schon so, die Diskussion gab es ja schon lange, wie man mit Rollschuhen vom Nonnenweg zum Cossi käme.

Klärwerk Rosenthal der Weg ist eine dieser Stellen, die ich mir seit Jahren asphaltiert wünschen würde, ja.
Die dort und im Clarapark stehenden Pfützen sind aber aufgrund der Schlaglöcher (da kann man lange diskutieren, wie diese entstehen), und wegen nicht geplantem Abfluss des Oberflächenwassers.
An sich sollten ja alle Wege ausreichend Quergefälle haben, also 2% mindestens und besser 5%. Bin gespannt wie sich da in der Nonne der Weg in Verlängerung Rennbahnbrücke machen wird, dort stand ja früher immer flächendeckend das Wasser.
Aber Asphalt würde daran nichts ändern, dort stünden genauso Pfützen wenn es regnet (zB wie in der Neuen Harth der Verbindungsweg Cossi zu B2-Brücke).

Was das Verschlammen angeht, da gehört eben die Laubberäumung dazu, sonst werden die asphaltierten Wege schnell kreuzgefährlich (zB Nonnenweg). Und wachsen zu. Schotter ist da erstmal griffiger.

@cx
> ” Allerdings nicht im Boss-Anzug”
Auch ich fahre nicht im Boss- Anzug, meide Strecken durch die Parks und den Auenwald nach Regen aber konsequent. Leider. Es werden auch die normalen Klamotten dreckig und die wenigsten Arbeitgeber bieten Möglichkeiten zum Umziehen o.ä.
> “sie hat am Citybike etwas profiliertere Reifen (Smart Sam), das ist doch ĂĽberhaupt kein Problem”
Um ein etwaiges Reifenprofil geht es hier auch nicht. Wenn aber im Johanna- Park mehrere Tage nach Regenwetter eine Pfütze quer über den gesamten Weg steht, die dafür sorgt das Radfahrer und Fußgänger neben dem Weg laufen, dann sieht man, dass die derzeit verwendete Oberfläche nonsens ist. Sie suggeriert einfach nur einen naturnahen Weg, ist für die Natur aber wesentlich schlechter als eine feste Wegoberfläche.
> “Es mag sicher richtig sein, auch eine asphlatierte Hauptroute fĂĽr wesentliche Verbindungen zu ermöglichen, ich halte aber nichts davon Strecken, die nur fĂĽr Freizeit relevant oder ĂĽberhaupt redundant sind, einfach zur Bequemlichkeit von Rollschuhfahrern und Rennradlern zu asphaltieren.”
Eben, Hauptrouten. Nicht alle Wege. Aber für im Hauptnetz Rad ausgewiesene Strecken sollte man schon eine ganzjährige und wetterunabhängige Nutzbarkeit erwarten dürfen. Macht man bei Autos doch auch. Manchmal schüttelt man auch nur mit dem Kopf, wenn man so manche Wege sieht. Z.Bsp. entlang der Neuen Luppe/Elsterflutbecken Richtung Stadt. Von weit hinter dem Auensee geht es asphaltiert auf dem Deich bis zum Heuweg. Am Klärwerk entlang Schotter, dann schließt sich wieder ein asphaltierter Weg bis zur Zeppelinbrücke an. Dann wieder die üblichen sandgeschlämmten Wege bis in den Clarapark.
> “Rollschuhfahrern und Rennradlern”
Ich finde es schade, dass Sie durch solche Ausdrücke Ihre sonst eigentlich guten Diskussionsbeiträge selbst abwerten.

Ich gebe neben der Nutzungsqualität noch die langjährigen Unterhaltskosten mit zu bedenken, denn asphaltierte Wege gerade im Auwald verschlammen (Laub im Herbst) nicht so schnell. Zudem besteht auch die Möglichkeit zum Einbau von wasserdurchlässigem Asphalt für viel genutzte Geh- und Radwege, für Anliegerwege- und Straßen und im Grünbereich oder Auwald um die ganzjährige Nutzbarkeit, Reinigung und die Versickerung der Wege zu gewährleisten, siehe https://www.asphalt.de/fileadmin/user_upload/downloads/dav/wasserdurchlssige_asphalte_2007_mit_beiblatt_2013.pdf und auch dazu Information des mdr aktuell vom 6.12.2023 https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/wasserdurchlaessiger-asphalt-versiegelung-100.html

@TLpz: Ich bin früher täglich diese Wege zur/von der Arbeit gefahren. Allerdings nicht im Boss-Anzug :D.
Schliesslich gibt es ja auch noch asphaltiert den Nonnenweg und die Brucknerallee als einen Umweg von wenigen Metern – bei entsprechendem Wetter im Herbst sieht man da allerdings genauso verdreckt aus, das lässt sich eben nicht vermeiden.

Aber warum sollte man in diesem kleinräumigen Wald/Park Wege asphaltieren? Was ist denn das für ein Anspruch? Meine Frau (67) fährt regelmässig noch durch den Wald in die Stadt, sie hat am Citybike etwas profiliertere Reifen (Smart Sam), das ist doch überhaupt kein Problem?

Es mag sicher richtig sein, auch eine asphlatierte Hauptroute für wesentliche Verbindungen zu ermöglichen, ich halte aber nichts davon Strecken, die nur für Freizeit relevant oder überhaupt redundant sind, einfach zur Bequemlichkeit von Rollschuhfahrern und Rennradlern zu asphaltieren.

@cx
> “Der Rest ist mir egal, ich fahre ja nicht Rennrad, sondern mit passender Bereifung. Asphalt hat im Wald nichts zu suchen.”

Nun ja. Die Wege in den Leipziger Parks und Wäldern sind als Hauptwege des Radnetzes ausgewiesen. Da erwarte ich schon einen Belag, der ganzjährig nutzbar ist. Asphalt (oder einen anderen ebenen Belag) benötigen nicht nur Radrennfahrer. Auch mit dem Citybike fände ich es nicht vorteilhaft, mit schlammbespritzter Kleidung oder Fahrradtasche ins Büro zu kommen. Christof hat es schon treffend formuliert: Die derzeit verwendeten sandgeschlämmten Schotterdecken suggerieren eine naturnahe Wegdecke. Dabei sind solche Wege ebenso versiegelt, fahren sich schnell ab, verbreitern sich durch das Abfahren nach rechts und links in die Vegetation und stauben ohne Ende. Dazu einfach mal bei trockenem Wetter durch den Johannapark (und die durch die Radfahrer verursachte Staubfahne einatmen) oder den Clarapark (dort einfach mal die ursprüngliche metallene Wegbegrenzung suchen) laufen. Es gibt wesentlich bessere Wegdecken als das , was das ASG uns hier ständig auftischt.

Ein Wegweiser am Stern, damit sich niemand verläuft, herrlich :D! In Zeiten von Smartphone und googlemaps…

Ich finde es gut, wenn endlich mal das Schlammloch an der Hundwiese befestigt wird. Und wenn die Zufahrt zum Kompostlager so ausgebaut wird, dass sie nicht jedesmal bei Regen komplett verschalmmt.
Der Rest ist mir egal, ich fahre ja nicht Rennrad, sondern mit passender Bereifung.

Asphalt hat im Wald nichts zu suchen.

Klasse, das Amt fĂĽr StadtgrĂĽn und Gewässer wird in 2024 und 2025 fĂĽr die Waldwege in der Nonne richtig klotzen und bestimmte Waldwege jetzt endlich mal ordentlich in Stand setzen, wie es den heutigen Anforderungen fĂĽr Geh- und Radwege im GrĂĽnen entspricht – mit 5 km sandgeschlämmten Schotterdecke aus feinerem Mineralgemisch. Kann sich das Amt perfekt hinter den Richtlinen des Sächsischen Wirtschafts- und Umweltministerium verstecken. Diese Decken sind zum Radfahren ganz hervorragend geeignet, die Decke fährt sich schnell durch, dann gibt es wieder schöne groĂźe PfĂĽtzen und im Sommer herrliche Staubfahnen und viele lockere Steine aus der Schotterdecke, die dem Radmantel etwas abfordern und in Kurven und beim bremsen schön rutschen. Auch klasse beim hinstĂĽrzen, kommt der Unfallwagen wenigstens nicht bis zum Ort des Geschehens und die Radelnden merken sich in Zukunft, wo sie nicht so unbedarft fahren sollen. Wege im Wald sind ja was nur fĂĽr ZufuĂźgehende. Haben die so mehr Ruhe. Vielen Dank an das Amt und insbesondere seinem weitsichtigen Amtsleiter.

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