Damit im mittleren Baufeld des Wilhelm-Leuschner-Platzes Baufreiheit geschaffen werden kann, wird ab Dezember ein Teil des Kellers der historischen Markthalle abgebrochen, teilt das Stadtplanungsamt mit. Etwa 16.000 Kubikmeter Raum müssen dafür abgetragen werden, rund 9.000 Tonnen Schutt aus Beton und alten Ziegeln.
Kurz nach dem symbolischen ersten Spatenstich für das Leibniz-Institut für Länderkunde beginnen damit auch die Vorarbeiten für die künftige Forschungseinrichtung der Universität Leipzig, den Global Hub. Die Hochbauarbeiten für den Global Hub sollen im Februar 2024 starten. Mit seinem Gründach soll das Gebäude dann die Flächenversiegelung wieder ausgleichen.
Da sich unmittelbar auf den Kellerwänden in den vergangenen Jahren junge Gehölze angesiedelt haben, müssen diese jedoch zunächst gefällt werden. Die Fällarbeiten haben am Donnerstag, 23. November, begonnen.
Die Zukunft des Platzareals
Der Wilhelm-Leuschner-Platz soll künftig ein modernes Stadtquartier mit hohem Grünanteil werden. Der Forschungsbau Global Hub nach einem Entwurf des Leipziger Büros Schulz und Schulz Architekten vereint dabei mehrere Einrichtungen der Universität Leipzig, etwa das Zentrum zur Erforschung Globaler Dynamiken und die Institute für Global and European Studies sowie für Afrikastudien und das Religionswissenschaftliche Institut.
Den Bebauungsplan Nr. 392 „Wilhelm-Leuschner-Platz“ hat der Stadtrat im Juli dieses Jahres final beschlossen. Derzeit läuft ein internationales Wettbewerbsverfahren, in dem das künftige Gestaltungskonzept für den grünen Teil des Platzes gefunden werden soll.
Um während der Bauzeit des Wilhelm-Leuschner-Platzes temporären Ersatz für gefällte Bäume und Sträucher zu schaffen, ist auf den Flächen nördlich des City-Tunnels ab Sommer 2024 eine Zwischenbegrünung geplant. Die Konzeption hierfür ist jetzt erarbeitet, teilt das Stadtplanungsamt mit.
Das Zwischengrün schafft über einen Zeitraum von rund zehn Jahren Habitate für Frei- und Gebüschbrüter wie etwa Sperling, Dorngrasmücke oder Amsel. Vorgesehen ist eine dichte, mehrschichtige, artenreiche Gehölzpflanzung, die sehr gut an das Stadtklima angepasst ist. Genutzt werden einheimische und standortgerechte Pflanzen, deren Wurzelballen so präpariert sind, dass diese später wieder innerhalb des Platzes umgesetzt werden können.
Keine Kommentare bisher
Wunderbar, dass jetzt gerodet wird und ab nächstem Sommer eine Ausgleichsflächevorgesehen ist.
Außer der genannten Vögel, leben dort noch weitere Tierarten die sich sicherlich über einen Rückzugaort freuen würden, wenn sie nicht beim Roden/Abriss schon zu Tode kommen.