Voraussichtlich bis 2026 soll in der Nähe des Neuen Rathauses ein „Stadthafen“ entstehen. Geplant sind Anlegeflächen für Mehrpersonenschifffahrt und kleinere Boote sowie Gastronomie, Service und wassertouristische Angebote. Am Mittwoch haben mit dem sogenannten Baggerbiss die Hauptarbeiten begonnen.
Gemeinsam mit Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal, Jan Benzien von der Stadthafen Leipzig GmbH und Vertreter*innen der Landesdirektion Sachsen gab Oberbürgermeister Burkhard Jung am Nachmittag das Startsignal. Unter anderem ein neues Hafenbecken, eine Brücke und die Infrastruktur in der Umgebung sollen nun errichtet werden.
Einen „Stadthafen“ mit Bootsverleih und Gastronomie gibt es bereits seit fast zehn Jahren. Im April 2014 erfolgte die Eröffnung in der Nähe der Käthe-Kollwitz-Straße im Leipziger Westen. In der jüngeren Vergangenheit wurden schon einige vorbereitende Arbeiten durchgeführt, etwa die Verlegung der Steganlage und die Suche nach Kampfmitteln auf dem Gelände.
Fast 14.000 Quadratmeter Fläche
Der Stadthafen umfasst nach Angaben der Stadt insgesamt ein Areal von circa 13.800 Quadratmetern. Allein das Hafenbecken soll etwa 4.000 Quadratmeter groß werden. Dort soll es künftig Liegeplätze für drei Fahrgastschiffe, 40 Sport- und Familienboote sowie Anlegeplätze für Paddelboote geben. Weitere sechs Liegeplätze für Fahrgastschiffe befinden sich dann an der Außenmole.
Auch der Stadthafen gehört zu jenen Bauprojekten, deren Kosten deutlich gestiegen sind; in diesem Fall um rund 100 Prozent. Aktuell plant die Stadt mit Investitionen von knapp 15 Millionen Euro. Davon kommen 90 Prozent aus einem Förderprogramm. Für die restlichen zehn Prozent hatte der Stadtrat grünes Licht gegeben.
Dank an den Stadtrat
Burkhard Jung dazu: „Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Stadträtinnen und Stadträten, dass wir in schwierigen Zeiten dennoch an diesem Projekt festhalten. Das ist für die Stadtentwicklung, die Lebensqualität, die Balance zwischen Grün und Wohnen, zwischen Leben und Arbeiten, Entspannen – all den Fragen, die in einer Stadt konkurrieren – ganz, ganz wichtig.“
Jung erinnerte daran, dass schon seit mehr als zwei Jahrzehnten an diesem Projekt gearbeitet werde. Erstmalig habe er 2001 als junger Abgeordneter in der Dienstberatung des damaligen OBM Wolfgang Tiefensee von dem Thema gehört, die Ideen reichten bis in die neunziger Jahre zurück. Anwohner*innen bat er um Verständnis für den absehbaren Lärm während der Bauarbeiten. Falls es unerträglich werde, solle man sich im Rathaus melden.
Nach Abschluss der Bauarbeiten soll der Stadthafen als Ausgangspunkt für die wassertouristischen Kurse 1 bis 7 dienen. Diese haben jeweils eine Länge zwischen sieben und 41 Kilometern und kommen zusammen auf rund 200 Kilometer Länge.
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Es gibt 2 Kommentare
ÖPNV Haltestelle Leipzig Westplatz (ist aber weiter als 400m, vielleicht Luftlinie?) und dann Richtung Elstermühlgraben/aktueller Stadthafen
Für nicht Eingeweihte wäre ja mal spannend zu wissen, welches Gewässer dafür auserkoren wurde (Pleißemühlgraben?), den Stadthafen aufzunehmen und wo genau der sich befinden soll (Fritz-von-Harck-Anlage?, zw. Rudolphstraße und Karl-Tauchnitz-Straße? woanders?). Oder was hat “in der Nähe des Neuen Rathauses” sonst zu bedeuten?