Am 28. Oktober ist es so weit. Am frühen Abend des 28. Oktober um Punkt 17 Uhr wird sich im Leipziger Westen an der Heilandskirche Leipzig-Plagwitz ein Spektakel der besonderen Art ereignen. Dann läuft gewissermaßen mit dem „Westkreuz“ ein neuer Kulturbrennpunkt im Leipziger Westen vom Stapel – genauer: in der Heilandskirche in Plagwitz.

Den Beginn dieser Veranstaltung wird das bekannte Leipziger Performance-Ensemble „Theater aus dem Hut“ (mit Performance-Künstler/-innen des Theater Titanick) mit einer multimedialen Theateraktion einleiten, in der dieser neue Leipziger Veranstaltungsort nach zwei Jahren Bauzeit als kulturelles Lichtschiff auf den Namen „Westkreuz“mit einem „Stapellauf“ getauft und tief in die kulturellen Gewässer der Stadt eintauchen wird.

Die Akteure des „Theaters aus dem Hut“ werden in gewohnt spektakulärer Art dafür alle Register optischer und akustischer Möglichkeiten ziehen und den Westkreuzer in eine unvergessliche Jungfernfahrt geleiten – begleitet von den Engeln lebensfroher Schöpferkraft und freudvollen Seins.

„Mauern fallen, Treppen werden abgetragen und ein neues Raumgefühl entsteht. Nach vielen Anträgen, Telefonaten, Bauberatungen und Sitzungen beginnen jetzt die Arbeiten in der Heilandskirche. Das Stadtteilzentrum Westkreuz wird gebaut! Zunächst werden alle Wände im Unterdeck abgerissen und die Treppe zum oberen Kirchraum zurückgebaut. Es entsteht ein neuer Blick in das alte Kirchenschiff“, so begann vor zwei Jahren das Bautagebuch, das man auf der Website der Heilandskirche Plagwitz nachlesen kann.

Die Vorgeschichte

Westkreuz ist der Name unseres Stadtteilzentrums. Es befindet sich in der Heilandskirche. Sie wurde zur Zeit der Industrialisierung mit Unterstützung Leipziger Firmen (Mey & Edlich; Rudolph Sack, C.W. Naumann Brauerei u. v. m.) errichtet. Heute wollen wir dieses imposante Bauwerk für die Gesellschaft neu aufschließen“, kündigte das Westkreuz-Team damals sein Vorhaben an.

„Mit dem Umbau der Kirche entsteht eine Verbindung von sakralem Raum, gründerzeitlichem Industriecharme und modernem Lebensstil. Kommunikationsräume für Begegnung, Glaube und Kultur öffnen sich.“

Eine Veranstaltung 2019 in der Heilandskirche Plagwitz. Foto: Kirchgemeinde Leipzig-Lindenau-Plagwitz
Veranstaltung 2019 in der Heilandskirche Plagwitz. Foto: Kirchgemeinde Leipzig-Lindenau-Plagwitz

Die 1888 errichtete, neugotische Heilandskirche wurde zu DDR-Zeiten massiv umgebaut. Eine Zwischendecke auf Höhe der Emporen veränderte den Innenraum grundlegend. Weiterhin mussten aufgrund fehlender Mittel die farbenprächtigen Rossettenfenster verschlossen werden, um sie vor dem Verfall zu schützen. Im Obergeschoss entstand ein neuer Kirchraum, der viel an Größe und Attraktivität verlor. Mit den Sanierungsarbeiten der Fassaden im Jahr 2017 wurden die Fenster freigelegt und restauriert. Der lichtdurchflutete Raum begeistert heute die Besucher.

Im Erdgeschoss wurde ein Kunstgutarchiv der Landeskirche eingerichtet. Die Räume wurden nach 35 Jahren der Kirchgemeinde 2016 zurückgegeben. Im ehemaligen Archiv entsteht jetzt das barrierefreie Stadtteilzentrum aus Saal, Café, Küche, Büro und Sanitärbereich, schildert die Gemeinde den Umbau zur neuen Offenheit. Der Zugang zu Kirche und Stadtteilzentrum erfolgt durch den Haupteingang unter dem im Stadtraum markanten Kirchturm. Über die Vorhalle gelangt man in das Foyer, das einen Einblick in die beiden Ebenen bietet. Von hier gelangt man über eine neue und großzügige Treppe in den Kirchenraum im Obergeschoss.

Doch der Fertigstellungstermin 2022 war am Ende doch etwas zu ambitioniert.

Am 24. September gab es jetzt tatsächlich die letzte Baustellenführung. Jetzt richtet sich die ganze Energie auf den Eröffnungstag, den man sich vormerken sollte. Gerade dann, wen man sich in Plagwitz heimisch fühlt und engagieren möchte: 28. Oktober, 17 Uhr in der Heilandskirche.

Zu sehen ist der neu gestaltete Saal. Visualisierung: Kirchgemeinde Leipzig-Lindenau-Plagwitz
Der neu gestaltete Saal. Visualisierung: Kirchgemeinde Leipzig-Lindenau-Plagwitz

Die nächsten Termine stehen auch schon fest:

31. Oktober, 10 Uhr – Festgottesdienst anlässlich der Eröffnung des Westkreuzes „Vis à vis mit Gott – Den Rest machen wir“
31. Oktober, 16 Uhr – „Sehnsucht – Bild und Klang“ – Konzert mit dem Leipziger Kammerchor e.V.
9. November, 19.30 Uhr – Konzert „Arab Strap“ (GB-SCT) + support
10. November, 19.30 Uhr – Bells Echo – An audiovisual event with experimental music, luminism and performance
19. November, 17.00 Uhr – OSTWÄRTS-Konzert mit dem OSTWÄRTS-Ensemble voicemade

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