Neun städtebauliche Entwürfe sind noch im Rennen um die Entwicklung des Matthäikirchhof-Areals, teilt das Stadtplanungsamt mit. Sie zeigen auf, wie die etwa zwei Hektar große, innerstädtische Fläche künftig aussehen könnte. Von den zwei Hektar wird am Ende freilich nicht mehr viel zu sehen sein, denn alle Entwürfe wollen das Areal mit dichten, kompakten Blöcken bebauen. Und die Hälfte will auch den alten Stasi-Bau erhalten und integrieren. Nur einige Entwürfe bieten überhaupt noch öffentliche Platzflächen.

Die Leipzigerinnen und Leipziger sind jetzt von der Stadt aufgerufen, diese Pläne zu diskutieren – online sowie im direkten Dialog mit den Architekten und Planungsteams. Unter www.leipzig.de/matthaeikirchhof ist ab sofort der Link zum Online-Schauplatz zu finden: In 3-D-Modellen werden dort die Entwürfe präsentiert, sie können kommentiert und bewertet werden.

In einem Monat, am 19. Oktober, sollen die städtebaulichen Ideen dann zwischen 15 und 20:30 Uhr im Museum der bildenden Künste präsentiert werden. Die Leipzigerinnen und Leipziger können dort mit den Planungsteams ins Gespräch kommen und Rückfragen stellen. Auch Oberbürgermeister Burkhard Jung und Baubürgermeister Thomas Dienberg sind vor Ort.

Neun aus 66

Eine Expertenjury hatte Ende August aus 66 anonymen Einsendungen neun Entwürfe ausgewählt. Diese werden nun detaillierter von den Planungsbüros ausgearbeitet und verfeinert – die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger sowie aus dem Preisgericht fließen darin mit ein. Anfang des kommenden Jahres entscheidet eine Jury darüber, welcher überarbeitete Entwurf umgesetzt werden kann.

Der Matthäikirchhof soll künftig ein nutzungsgemischtes, urbanes Quartier werden – mit Bildungs- und Kultureinrichtungen, Flächen für kleinteiliges Gewerbe, Dienstleistungen und einem hohen Wohnanteil. Zudem ist hier ein Archiv für Stasiunterlagen sowie das „Forum für Freiheit und Bürgerrechte/Demokratiecampus“ (Arbeitstitel) geplant.

Parallel zu den online ausgestellten städtebaulichen Entwürfen ist, ebenfalls ab dem 19. September, unter www.leipzig.de/matthaeikirchhof ein Hörspaziergang zur Geschichte des Matthäikirchhofs abrufbar: Er geht von der Urbs Libzi über die verschwundene Matthäikirche bis zu den heute teilweise leerstehenden Betonriegeln der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung. Die Leipziger Künstlerin Diana Wesser hat den Spaziergang im Auftrag der Stadt Leipzig entwickelt – ein akustisches Geschichtslabor, um das Areal neu zu entdecken.

Alle Informationen zu Beteiligungsformaten gibt es online unter www.leipzig.de/matthaeikirchhof. Die Entwicklung des Areals wird als Teil des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar