Fรผr die nรคheren Anwohner in Dรถlzig und Burghausen sah es recht dramatisch aus, was da am 18. August zu beobachten war: Gewaltige Wassermengen wurden Richtung Zschampert abgelassen, fluteten รผber Felder und Wiesen. Ursache waren die starken Regenfรคlle, die Leipzig in der vergangenen Woche erfreuten. Die aber auch Folgen hatten fรผr ein Teilstรผck des Deiches des Elster-Saale-Kanals.
Was genau geschah, schildert das Wasserstraรen- und Schifffahrtsamt Elbe so: โAm 18.08.2023 trat am Norddamm des Saale-Leipzig-Kanals bei Dรถlzig eine Rutschung auf, die durch die starken Niederschlรคge der vergangenen Tage verursacht wurde. Regenwasser hatte sich auf der Dammkrone angesammelt und ist die luftseitige Bรถschung herabgeflossen, wobei es zu Oberflรคchenerosion kam.โ
Da musste schnell gehandelt werden. Aber: โDie Gefahr einer Durchsickerung des Kanals bestand nicht. Die Schadstelle auf der Nordseite ist mittig zwischen dem Sperrtor und der Ochsenwegbrรผcke (km 14,24 bis 14,92) auf einer Breite von ca. 10 m aufgetreten. Angrenzende Bereiche waren stark durchnรคsst und die Grasnarbe zum Teil Richtung Dammfuร verschoben.โ
Durch den Auรenbezirk Merseburg des Wasserstraรen- und Schifffahrtsamtes Elbe (WSA Elbe) wurden umgehend Sofortmaรnahmen veranlasst.
โKonkret erfolgte das Abtragen des beschรคdigten Erdreiches, das Abziehen der Flรคche und die Abdichtung mit einem Filtergewebe. Danach wurde aus einer nahegelegenen Kiesgrube eine Oberflรคchenschutzschicht aus ca. 250 Tonnen Kubikmeter Mischkies fรผr die Sicherung und Stรผtzung des Dammkรถrpers angeliefert und eingebautโ, teilt das Wasserstraรen- und Schifffahrtsamt Elbe mit.
โSo konnte landseitig eine Auflast geschaffen werden, die den Dammkรถrper stรผtzt. Zur Reduzierung der belastenden Einwirkungen auf den Damm wurde der Wasserstand im Kanal um 0,5 m abgesenkt. Dazu wurden ca. 300.000 Kubikmeter Wasser in die Zschampert abgeleitet. Die Schifffahrt auf dem Kanal wurde ebenso wie der Weg auf der Dammkrone gesperrt. Der Schadensstelle und der Kanal wurden und werden regelmรครig รผberprรผft.โ
Denn der Vorgang lรถste ja auch Fragen aus. Immerhin ist der existierende Teil des Saale-Elster-Kanals zwischen 1933 und 1943 gebaut worden, hat also schon 80 und mehr Jahre auf dem Buckel, auch wenn der Kanal nie bis zur Saale fortgefรผhrt wurde und auch nie โ wie geplant โ Transportkรคhne darauf schwammen.
Der nun aufgetretene Schaden hat aber noch keine Folgen fรผr die Standsicherheit des deutlich รผber dem Gelรคnde liegenden Kanals, betont das Wasserstraรen- und Schifffahrtsamt Elbe: โFรผr die Zukunft des Kanales hat das Schadensereignis keinerlei Auswirkungen.โ
โDer Schaden wurde grob instandgesetzt, in den nรคchsten Tagen erfolgt noch eine Verdichtung, der Auftrag von Erosionsschutzmatten und 20 cm Mutterboden. Die Gesamtkosten kรถnnen zur Zeit noch nicht genau beziffert werdenโ, teilt Klaus Kautz aus der Stabsstelle Wasserstraรen- und Schifffahrtsamt Elbe mit.
Die Sicherheit des Dammes werde auch weiterhin รผber regelmรครige Kontrollen entsprechend des โMerkblattes Damminspektion der Bundesanstalt fรผr Wasserbauโ gewรคhrleistet.
Klaus Kautz: โEin Eingreifen und die Sicherung bei Havarien ist jederzeit gegeben.โ
Empfohlen auf LZ
So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:
Keine Kommentare bisher